Aus der aktuellen Ausgabe

Das Tubulointerstitielle Nephritis- und Uveitis-Syndrom (TINU)

Das Tubulointerstitielle Nephritis- und Uveitis-Syndrom (TINU) ist eine spezifische, relativ unbekannte Form der Uveitis. Das TINU-Syndrom wird als selten angesehen. Es gibt jedoch Hinweise, dass es häufig nicht erkannt wird, da geeignete Untersuchungen nicht oder nicht rechtzeitig durchgeführt werden. Dr. Friederike Mackensen gibt einen Überblick über diagnostische Kriterien und therapeutische Optionen.

Intraokulare Drucksteigerung bei Uveitis: Relevant oder Redundant?

Bis zu 25 Prozent aller Uveitis-Patienten weisen im Verlauf einer intraokularen Entzündung eine intraokulare Hypertension auf. Die Prävalenz der sekundären Drucksteigerung wird, abhängig vom Typ der intraokularen Entzündung, zwischen 5 und 19 Prozent angegeben. Zur adäquaten Behandlung und prognostischen Einschätzung dieses Problems ist es wichtig, die zugrundeliegenden Mechanismen angemessen einzuschätzen und zu berücksichtigen. Ein Beitrag von Prof. Dr. Uwe Pleyer und Dr. Peter Ruokonen.

Toxoplasmose und Augenbeteiligung

Rezidivverhalten und Therapiemöglichkeiten
Die Toxoplasmose ist die häufigste infektiöse Ursache einer Uveitis. Der Erreger, Toxoplasma gondii, ist weltweit verbreitet. Bis zu 60 bis 80 Prozent aller Menschen werden im Laufe ihres Lebens infiziert. Was zu der Ausbildung einer okulären Toxoplasmose (Retinochoroiditis) führt, ist nicht bekannt. Eine Sehbehinderung entsteht infolge der Makulabeteiligung, die insbesonders bei der angeborenen Form vorkommt. Klinisch und laborchemisch lässt sich die Diagnose in maximal Vierfünftel der Fälle sichern, die angeborene und die erworbene Form lassen sich dabei in der Regel nicht unterscheiden. Die okuläre Toxoplasmose reaktiviert in mindestens 60 Prozent der Fälle im Laufe des Lebens. Die Therapie zielt auf Reduktion des Rezidivrisikos ab. Ein Beitrag von Prof. Dr. Justus G. Garweg.

Vorschau auf den Kongress der International Uveitis Study Group (IUSG) in Konstanz

Vorschau auf den Kongress der International Uveitis Study Group (IUSG) in Konstanz

Internationaler Austausch zur Uveitis-Forschung
Vom 8. bis 12. September 2008 werden sich im Konzil-Haus in Konstanz Mitglieder der International Uveitis Study Group (IUSG) zu einem internationalen Austausch über intraokulare Entzündungen treffen. Der IUSG, ein Zusammenschluss von Ärzten, die sich auf entzündliche Erkrankungen spezialisiert haben, gehören derzeit weltweit etwa 80 Mitglieder an. Neben jährlichen kleinen Treffen, meist angebunden an internationale Kongresse, veranstaltet die IUSG alle vier Jahre einen großen Kongress, der den Teilnehmern einen Überblick über den aktuellen Wissensstand und zugleich einen Ausblick auf die nächsten Jahre bietet. Prof. Dr. Manfred Zierhut fasst Schwerpunkte und die Ziele des kommenden internationalen Kongresses, der erstmals in Deutschland stattfindet, zusammen.

Online-Bildatlas zur medizinischen Fortbildung

Der mehrsprachige Bildatlas der Augenheilkunde „Atlas of Ophthalmology“ umfasst 3.000 Bilder zur medizinischen Online-Fortbildung und wird beständig erweitert. Absicht der Autoren und Herausgeber war es, einen Referenzatlas der Augenheilkunde zu erstellen, der weltweit, mehrsprachig und kostenfrei zur Verfügung steht. Die Bilddatenbank besteht seit 2000 und ist eine der umfangreichsten und bestkommentierten Sammlungen von ophthalmologischen Krankheitsbildern. Prof. Dr. Georg Michelson stellt den Bildatlas vor.

Erhebung der distanzkorrigierten Leseschärfe

Der „Salzburg Reading Desk“ (SRD)
Patienten erwarten nach einer Presbyopiekorrektur eine Verbesserung des Lesevermögens ohne zusätzliche Lesehilfen. Dementsprechend sollte gerade in dieser Patientengruppe nicht der reine Nahvisus, sondern vielmehr die Lesefähigkeit erhoben werden. Die Universitätsklinik für Augenheilkunde und Optometrie der PMU Salzburg arbeitet seit 2004 daran, ein standardisiertes Gerät zu entwickeln, um objektive, valide und damit auch vergleichbare Ergebnisse im Bezug auf die Lesefähigkeit zu erheben. Dr. Alois K. Dexl, Dipl.-Ing. Dr. techn. Horst Schlögel, Prof. Dr. Michael Wolfbauer und Prof. Dr. Günther Grabner stellen ihr Projekt vor.

Therapie venöser Netzhautgefäßverschlüsse

Medikamentöse und chirurgische Behandlungsoptionen
Gefäßverschlüsse der Netzhaut stellen keine einheitliche Entität dar, sie sind vielmehr das Spiegelbild der gesamten Breite vaskulärer Erkrankungen im menschlichen Körper. In den letzten Jahren wurden vor allem zahlreiche neue Therapiekonzepte zur Behandlung venöser Netzhautgefäßverschlüsse vorgestellt und in klinischen Studien untersucht. Dr. Alireza Mirshahi, Dr. Nicolas Feltgen, Prof. Dr. Lutz Hansen und Priv.-Doz. Dr. Lars-Olof Hattenbach beschreiben Ursachen für die Entstehung venöser retinaler Gefäßverschlüsse sowie medikamentöse und chirurgische Therapieoptionen.

Beidseitige Hornhauttrübung infolge rezidivierender Malaria tertiana

Erkrankung 15 Jahre nach Afrikaeinsatz
Die Malaria als Protozoen-Infektionskrankheit kann in bis zu 20 Prozent mit Augenbeteiligung einhergehen. Selten ist jedoch ein beidseitiges Leucoma corneae infolge interstitieller Keratitis nach etwa 15 Jahren. Dr. Ulrich Jähne und Priv.-Doz. Dr. Manfred Jähne stellen einen Fall aus der Augenklinik in Aue/Sachsen vor.

Operative Astigmatismuskorrektur mit bitorischer MICS-IOL

Bei etwa fünf bis zehn Prozent aller Kataraktpatienten findet sich ein Hornhautastigmatismus von mehr als 1,5 Dioptrien. Den vorhandenen Hornhautastigmatismus schon während der Durchführung einer Kataraktoperation zu korrigieren, ist daher ein sehr naheliegendes Bestreben für alle Patienten und Operateure. Dr. Detlev R. H. Breyer fasst seine Erfahrungen nach Implantation einer bitorischen asphärischen MICS-IOL zusammen.