Kurznachrichten

Früherkennung der Neuropathie durch konfokale Mikroskopie der Kornea

Mehr als die Hälfte aller Diabetiker entwickelt eine diabetische Neuropathie. Künftig könnte eine mikroskopische Analyse der Augenhornhaut die Früherkennung von krankhaften Veränderungen ermöglichen und Betroffene vor schweren Nervenschäden bewahren, so die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG). DOG-Experten an der Universitätsaugenklinik Rostock entwickeln derzeit eine Methode, die mithilfe digitaler Bildverarbeitung der konfokalmikroskopischen Bilder erste Anzeichen einer Neuropathie erkennt. Damit ließe sich zukünftig die aktuelle Situation des Patienten zuverlässig und ohne operativen Eingriff ermitteln.

Pro Retina-Stiftung: Stiftungsprofessur für Netzhautforschung etabliert

Die Pro Retina-Stiftung zur Verhütung von Blindheit hat am heutigen 1. Dezember am Institut für Humangenetik der Universität Regensburg eine Stiftungsprofessur mit dem Schwerpunkt Netzhautforschung etabliert. Inhaber dieser Professur wird Prof. Dr. Thomas Langmann sein. „Unsere Stiftung ist ein Instrument zur Forschungsförderung der Selbsthilfevereinigung Pro Retina Deutschland e. V.“, erklärt die 1. Vorsitzende Helma Gussek, Bonn. „Mit der Etablierung dieser Stiftungsprofessur übernehmen wir eine Vorreiterrolle auf dem Gebiet der Forschungsförderung durch Patientenorganisationen.“

Morbus Stargardt: Studie mit embryonalen Stammzellen

In einer amerikanischen Studie sollen bei zwölf Patienten, die an Morbus Stargardt leiden, aus embryonalen Stammzellen hergestellte RPE-Zellen subretinal implantiert werden. Nach vielversprechenden Ergebnissen bei Ratten und Mäusen dürfe das Verfahren jetzt erstmals auch an Menschen getestet werden, meldet die Nachrichtenagentur dpa. So habe das Biotech-Unternehmen Advanced Cell Technology (ACT) mitgeteilt, dass die amerikanische Arzneimittelbehörde FDA nach langem Zögern ihre Zustimmung gegeben habe.

Binokulare Rivalität beim Sehen als Schlüssel zum Bewusstsein

Normalerweise rechnet das Gehirn die leicht unterschiedlichen Bilder der beiden Augen zu einem stimmigen Bild um. Wenn sich die Sehinformationen jedoch widersprechen, also dem rechten und linken Auge jeweils ein anderes Bild dargeboten wird, wird nacheinander nur das Gesehene des einen und dann des anderen Auges wahrgenommen – es kommt zu einem spontanen Wahrnehmungswechsel. Diese so genannte „binokulare Rivalität“ haben nun Forscher um Andreas Bartels am Werner Reichardt-Centrum für Integrative Neurowissenschaften (CIN) und am Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik in Tübingen genutzt, um einige der Schaltkreise im parietalen Kortex, die zum bewussten Sehen beitragen, zu entziffern, teilt die Universiät Tübingen mit.

„Klarheit schaffen“ – BVA initiiert Imagekampagne

70 Prozent der über 55-Jährigen wissen nichts über das Risiko der altersabhängigen Minderung ihres Sehvermögens, 60 Prozent der Sehschwächen bei Kindern werden zu spät erkannt – und dennoch verzichten viel Menschen auf eine Kontrolluntersuchung beim Augenarzt, kritisiert der Berufsverband der Augenärzte (BVA). Mit der Imagekampgane „Klarheit schaffen“ möchte der BVA für die Bedeutung der regelmäßigen Vorsorge und Kontrolle beim Augenarzt sensibilisieren und den Stellenwert der Augenheilkunde ins öffentliche Bewusstsein bringen.

Greifswald: Therapiemöglichkeiten für Kinder aus Osteuropa

Maciej S. W. (5) kommt aus Polen und kennt Greifswald seit seinem ersten Lebensjahr. Im Oktober wurde eine weitere Operation vorgenommen, um seine Netzhaut vorsichtig wieder aufzubauen. Er ist der 700. Operationspatient aus dem Ausland, der mit Unterstützung von Stiftungen und Förderern an der Universitäts-Augenklinik Greifswald die Chance auf ein Leben mit Sehkraft bekommt.

“Jazz against Blindness” – Benefizkonzert zugunsten der Stiftung Auge

Auf dem Benefizkonzert „Jazz against Blindness“, das zum Auftakt der „Woche des Sehens“ am 8. Oktober 2010 im Burgau-Gymnasium in Düren stattfand, wurden 2.077 Euro Spenden zugunsten der von der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) gegründeten Stiftung Auge eingenommen. Ziel der Stiftung ist es, Prävention und Therapie von Augenerkrankung zu verbessern und auf diese Weise Erblindungen zu vermeiden.