Aus der aktuellen Ausgabe

Kongress DOC 2016

Interview mit DOC-Präsident Dr. Armin Scharrer zum 29. Jahreskongress
Nach einem Abstecher nach Leipzig im vergangenen Jahr lädt der 29. Internationale Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen (DOC) wieder traditionell nach Nürnberg ein. Auch in diesem Jahr prägen Highlights wie die internationalen Ehrenvorlesungen und Keynote Lectures das wissenschaftliche Programm. In einer berufspolitischen Podiumsdiskussion sowie einem Symposium werden die aktuell diskutierten Themen GOÄ und das angekündigte Antikorruptionsgesetz erörtert und debattiert. DER AUGENSPIEGEL sprach mit Dr. Armin Scharrer (Fürth), DOC-Präsident und 1. Vorsitzender des Bundesverbandes Deutscher Ophthalmochirurgen e.V. (BDOC), über den diesjährigen Kongress.

„Rückblick und Ausschau“

100. Jahrestagung der Baden-Württembergischen Augenärztlichen Vereinigung in Stuttgart
Zur 100. Jahrestagung der Baden-Württembergischen Augenärztlichen Vereinigung (BWAV), die unter dem Motto „Rückblick und Ausschau – Ophthalmologie im Wandel der Zeit“ stand, hatte Prof. Florian Gekeler, Direktor der Augenklinik am Katharinenhospital Stuttgart, in die Landeshauptstadt am Neckar eingeladen. Dr. Udo Hennighausen (Hamburg) berichtet über die zweitägige Jubiläumsveranstaltung, zu der sich rund 400 Teilnehmer Ende Februar im Kursaal Bad Cannstatt einfanden.

Strafrechtliche Aspekte bei ­Abrechnungsfehlverhalten

Besteht auch nur der Verdacht einer vorsätzlichen Falschabrechnung, drohen ein Strafverfahren sowie berufs-, vertragsarzt- und approbationsrechtliche und gelegentlich auch hochschulrechtliche Folgen. Es gibt jedoch Möglichkeiten, ein Strafverfahren zu einem versöhnlichen Abschluss zu bringen oder gar nicht erst aufkommen zu lassen. Dr. iur. Niklas Auffermann und Dr. iur. Sebastian T. Vogel (Berlin) zeigen auf, wo die praktischen Fallstricke liegen, in welchen Konstellationen abrechnungsbetrügerisches Verhalten gegeben ist und welche juristischen Verhaltensregeln im Falle einer Strafverfolgung zu beachten sind.

LASEK, LASIK oder SMILE?

Vor – und Nachteile der einzelnen Verfahren und Patientenselektion
Derzeit stehen dem refraktiv tätigen Chirurgen zur Ametropiekorrektur mittels kornealem Laserverfahren prinzipiell drei verschiedene Operationstechniken zur Verfügung – die Oberflächenablation, die LASIK und die ReLEx-SMILE. Auf Basis einer sorgfältigen Anamnese und Diagnostik kristallisiert sich heraus, ob ein keratorefraktiver Lasereingriff überhaupt möglich und welche Methode im jeweiligen Einzelfall empfehlenswert ist. Stehen in diesem Rahmen zwei oder sogar drei Verfahren einander gleichwertig gegenüber, so müssen die jeweiligen Vor- und Nachteile der Verfahren gewichtet werden, um gemeinsam mit dem Patienten die individuell richtige Entscheidung zu treffen. Priv.-Doz. Dr. Daniel Kook und Dr. Rainer Wiltfang (München) stellen die generellen wie auch spezifischen Ein- und Ausschlusskriterien der einzelnen Verfahren dar.

Torsionale Phakoemulsifikation

Effektivität und Sicherheit eines modifizierten Tip-Designs
Durch Veränderung des Phakoemulsifikations-Tips bei der torsionalen Phakoemulsifikation kommt es zu einer Veränderung der Amplitude während der Phakoemulsifikation, die für die Sicherheit und Effektivität des Eingriffs eine wichtige Rolle spielt. Im Rahmen einer prospektiven klinischen Untersuchung an der Augenklinik Berlin-Marzahn wurde der Einfluss eines modifizierten Tip-Designs bei der torsionalen Phakoemulsifikation hinsichtlich Endothelzellzahl, Pleomorphismus und Polymegathismus des Hornhautendothels überprüft. Dr. Sabine Schmidt, Sophie Hubich, Priv.-Doz. Dr. Jan Vetter und Priv.-Doz. Dr. Christopher Wirbelauer stellen die Ergebnisse vor.

Chirurgische Verfahren zur Monovision

Eine Option zur Behandlung der Presbyopie stellt die Monovision dar, die durch verschiedene chirurgische Methoden erzielt werden kann. Hierzu gehören die IOL-Implantation, PRK und LASIK sowie Verfahren, bei denen korneale Inlays implantiert werden. Dr. Omid Kermani (Köln) zeigt die unterschiedlichen refraktivchirurgischen Möglichkeiten mit ihren jeweiligen Vor- und Nachteilen auf.

Keratometrie und Wiederholungsgenauigkeit des Verion-Systems

Vergleichsstudie zu etablierten Biometrie-Geräten
In der Katarakt- und Linsenchirurgie stehen mehrere etablierte Geräte zur Durchführung präoperativer diagnostischer Messungen zur Verfügung. Eine Neuentwicklung ist das Verion Image Guided System mit erweitertem Funktionsumfang und optimierten Planungsprozessen. Ziel einer Untersuchung war die Überprüfung der Wiederholungsgenauigkeit des Verion-Systems sowie die Vergleichbarkeit der Keratometrie und White-to-White-Messung im Vergleich zu etablierten Biometrie-Geräten. Andreas Müller, Dr. Bettina C. Thomas, Prof. Gerd U. Auffarth und Prof. Mike P. Holzer (Heidelberg) stellen die Ergebnisse vor.

Persistierende fetale vaskuläre ­Strukturen und kongenitale Katarakt

Langzeitverlauf nach operativer Behandlung der kindlichen Katarakt
Die operative Therapie der kindlichen Katarakt in den ersten 18 Lebensmonaten stellt ein sicheres Operationsverfahren mit insgesamt beherrschbaren intra- und postoperativen Risiken dar. Die Prävalenz postoperativer Komplikationen wie Amotio retinae und Glaskörperblutungen steigt jedoch insbesondere bei assoziierten Fehlbildungen wie persistierenden fetalen vaskulären Strukturen (PFV) an, wie eine retrospektive Auswertung von Daten zeigt. Priv.-Doz. Dr. Dr. Claudia Kuhli-Hattenbach (Frankfurt) erläutert die Ergebnisse.

AAD 2016: Zur gemeinsamen Fortbildungstagung von BVA und DOG

Kompromisse gefordert
„Augenheilkunde im Spannungsfeld zwischen Studien und ‚real life‘“ prägte als Leitthema der diesjährigen Augenärztliche Akademie Deutschland (AAD) die Hauptvorlesungen, in denen Referenten zu ausgewählten fachlichen Fragestellungen Studiendaten und klinische Erfahrungen in ihrer jeweiligen Relevanz für die Praxis diskutierten. Ein Spannungsfeld, das zudem aber auch eine gesundheitspolitische Dimension umfasste, wie zum Auftakt der Fortbildungstagung in der Kritik des BVA-Vorsitzenden Prof. Bernd Bertram an der G-BA-Methodenbewertung deutlich wurde. Und schließlich zeigte sich auch berufspolitisch die Konfrontation von Theorie und Alltagswirklichkeit: Dr. Bernhard Rochell, einer der Verhandlungsführer der Bundesärztekammer (BÄK) für die GOÄ-Reform und AAD-Gastreferent beim Berufspolitischen Symposium, warnte vor zu hohen Erwartung an die neue Gebührenordnung und warb für eine kompromissbereite, realpolitische Einstellung. Von Ulrike Lüdtke.

Steuerliche Anerkennung von ­Ehegatten-Unterhaltsleistungen

Grundsätzlich gehören Aufwendungen an den geschiedenen oder dauernd getrennt lebenden Ehegatten zu den der privaten Lebensführung zurechenbaren, steuerlich nicht abzugsfähigen Ausgaben (§ 12 Nr. 2 EStG). Der Gesetzgeber hat jedoch zwei Ausnahmen zugelassen, die dennoch eine begrenzte Abzugsfähigkeit dieser Kosten ermöglichen, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Von Dipl.-Volkswirt Dr. Hans L. Dornbusch (St. Augustin).