Persistierende fetale vaskuläre ­Strukturen und kongenitale Katarakt

Langzeitverlauf nach operativer Behandlung der kindlichen Katarakt
Die operative Therapie der kindlichen Katarakt in den ersten 18 Lebensmonaten stellt ein sicheres Operationsverfahren mit insgesamt beherrschbaren intra- und postoperativen Risiken dar. Die Prävalenz postoperativer Komplikationen wie Amotio retinae und Glaskörperblutungen steigt jedoch insbesondere bei assoziierten Fehlbildungen wie persistierenden fetalen vaskulären Strukturen (PFV) an, wie eine retrospektive Auswertung von Daten zeigt. Priv.-Doz. Dr. Dr. Claudia Kuhli-Hattenbach (Frankfurt) erläutert die Ergebnisse.

Die kongenitale Katarakt birgt unbehandelt das Risiko einer tiefen Amblyopie und stellt in Diagnostik, Operation und Nachsorge noch immer eine große Herausforderung dar (Kuhli-Hattenbach 2008; Lagrèze 2009). Durch weiterentwickelte Operationsmethoden, wie die bimanuelle Linsenabsaugung, die Verwendung heparinhaltiger Spüllösungen und die standardmäßig durchgeführte hintere Kapsulorrhexis und vordere Vitrektomie, konnten postoperative Komplikationen wie Fibrinreaktion, Synechienbildung oder Nachstarentwicklung bei aphaken Kindern wesentlich zurückgedrängt werden (Hosal 2002; Kohnen 2007; Lambert 2004). Dennoch stellt die operative Behandlung und postoperative Nachsorge dieser Patienten noch immer hohe Anforderungen an die behandelnden Ärzte. So kann beispielsweise ein zu spät erkannter visusrelevanter Nachstar oder ein unbehandeltes Aphakieglaukom trotz einer erfolgreichen Kataraktentfernung zu einer Amblyopie führen.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL Juni 2016.

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