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„Rückblick und Ausschau“

100. Jahrestagung der Baden-Württembergischen Augenärztlichen Vereinigung in Stuttgart
Zur 100. Jahrestagung der Baden-Württembergischen Augenärztlichen Vereinigung (BWAV), die unter dem Motto „Rückblick und Ausschau – Ophthalmologie im Wandel der Zeit“ stand, hatte Prof. Florian Gekeler, Direktor der Augenklinik am Katharinenhospital Stuttgart, in die Landeshauptstadt am Neckar eingeladen. Dr. Udo Hennighausen (Hamburg) berichtet über die zweitägige Jubiläumsveranstaltung, zu der sich rund 400 Teilnehmer Ende Februar im Kursaal Bad Cannstatt einfanden.

Einer der ersten Aspekte im wissenschaftlichen Programm der diesjährigen 100. Jubiläumstagung der Baden-Württembergischen Augenärztlichen Vereinigung galt der Ophthalmologie des Höhenbergsteigens: Die Ergebnisse von zwei höhenophthalmologischen Expeditionen im Rahmen des THAO-Projekts (Tübingen High Altitude Ophthalmology) in 4.559 m Höhe (Capanna ­Margherita-Hütte in den Walliser Alpen) wurden vorgestellt. Priv.-Doz. Dr. Gabriel Willmann (Stuttgart) berichtete, dass die Aderhautdicke der Probanden um fünf Prozent zunahm und die Hälfte aller Teilnehmer angiographisch sichtbare Leckagen der Netzhautgefäße entwickelten, die sich ophthalmoskopisch als retinale (Mikro-) Hämorrhagien zeigten. Ein Zusammenhang zwischen der akuten Bergkrankheit und dem gefürchteten Höhenhirnödem wurde nicht gefunden.

Dr. Vanessa Guggenberger (Tübingen) zeigte, dass der in großer Höhe erhöhte intrakranielle Druck, den man als Ursache für die Bergkrankheit ansieht, zu einer Zunahme des Durchmessers der Sehnervenscheide führt. Es fand sich jedoch kein signifikanter linearer Zusammenhang zwischen akuter Bergkrankheit und dem Sehnervenscheidendurchmesser. Die Vortragende folgerte, dass die Ursache für die akute Bergkrankheit nicht alleine in dem erhöhten Hirndruck liegen dürfte, sondern eher multifaktoriell bedingt sei.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL Juni 2016.

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