Aus der aktuellen Ausgabe

Intraarterielle Chemotherapie beim fortgeschrittenen Retinoblastom

Das Retinoblastom ist mit zirka 40 bis 45 neuen Erkrankungsfällen pro Jahr in Deutschland eine seltene Tumorerkrankung des Säuglings- beziehungsweise Kleinkindalters und wird häufig erst in fortgeschrittenen Stadien diagnostiziert. Die Behandlung erfordert eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Augenärzten, Kinderonkologen und Radiologen. Dr. Bert Müller, Dr. Antje Vega und Dr. Georg Bohner (Berlin) berichten über erste Erfahrungen in der intraarteriellen Chemotherapie des fortgeschrittenen Retinoblastoms.

Zur Geschichte der Okulopression

Jeder unerwünschte Glaskörperaustritt bei intraokularen Eingriffen, insbesondere bei der Kataraktextraktion, stellt einen wesentlichen Zwischenfall dar. Das gilt nach wie vor in der Ophthalmochirurgie und besonders bis etwa zum Jahr 2000, als noch die starren, nichtflexiblen Intraokularlinsen implantiert wurden. Nach der äußerst seltenen expulsiven Blutung, der postoperativen Endophthalmitis, ist der Austritt vom Glaskörper die bedeutungsvollste und folgenschwerste Komplikation im Zusammenhang mit einer Kataraktoperation. Der ungarische Augenarzt Vörösmarthy schaffte 1964 mit dem von ihm kreierten Okulopressor die Wende und konnte den Glaskörperaustritt bei seinen Kataraktoperationen auf null Prozent optimieren. Ein Beitrag von Priv.-Doz. Dr. Manfred Jähne, FEBO (Chemnitz).

Der Blindenführhund

Serie zur Sammlung Roth
Blinde Menschen können sich in der modernen Welt nur dann orientieren und möglichst eigenständig zurechtfinden, wenn Sehende ihnen behilflich sind. In einer sich ständig verändernden Umwelt voller Hindernisse werden selbst einfachste Abläufe und Vorgänge des täglichen Lebens zu einem Problem. Der Straßenverkehr birgt besonders große Gefahren, nur innerhalb eines intakten sozialen Umfelds können sie am gesellschaftlichen oder kulturellen Leben teilhaben. Doch nicht nur Menschen helfen einem Blinden bei der Orientierung, auch Tiere sind treue Wegbegleiter. Am bekanntesten ist hier der Blindenführhund, kurz der Blindenhund genannt. Ihn gibt es seit einhundert Jahren.

179. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

„From Bench to Bed – Illusion oder reale Option?“
Zur diesjährigen Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte (RWA) hatte Tagungspräsident Prof. Norbert Bornfeld Anfang Februar nach Essen in eine traditionsreiche Stätte der ophthalmologischen Fortbildung eingeladen: Über viele Jahrzehnte fand im Haus der Technik die Essener Fortbildung für Augenärzte (EFA) statt, die dann als Augenärztliche Akademie Deutschland (AAD) in Düsseldorf fortgeführt wurde. Die 179. RWA-Tagung stand unter dem Hauptthema „From Bench to Bed – Illusion oder reale Option?“ und ging der Frage nach, inwieweit grundlagenwissenschaftliche Erkenntnisse einen Weg in die klinische Routine finden können. Von Katica Djakovic.

Vermögensbildung zugunsten der Arbeitnehmer

Arbeitnehmer, die sich mit ihrem Betrieb identifizieren, leisten in der Regel mehr als unmotivierte Mitarbeiter. Eine höhere betriebliche Identifikation erreicht der Arbeitgeber durch vermögenswirksame Maßnahmen zugunsten seiner Arbeitnehmer – und die wird auch noch staatlich gefördert. Dabei muss der Arbeitgeber seine Mitarbeiter nicht einmal direkt am Praxisgewinn beteiligen. Es genügt die indirekte Beteiligung durch Kauf von Beteiligungsrechten an anderen Unternehmen zum Beispiel in Form von Aktien oder Aktienfondsanteilen. Von Dipl.-Volkswirt Dr. Hans L. Dornbusch (St. Augustin).

Beeinflussung von Harnstofftransporten zur Therapie des Trockenen Auges

In der Vergangenheit konnte nachgewiesen werden, dass Enzyme der Harnstoffsynthese in den Geweben der Augenoberfläche und der Tränendrüse des Menschen exprimiert werden. Eine direkte Abhängigkeit des Wassergehaltes der Tränenflüssigkeit von der lakrimalen Harnstoffkonzentration scheint daher wahrscheinlich. Im Umkehrschluss könnten Störungen der Expression von harnstoffproduzierenden und -transportierenden Proteinen in den Geweben der Augenoberfläche und der Tränendrüse zu einem reduzierten Wassergehalt des Tränenfilms und somit zu einer Beteiligung am hypovolämischen Trockenen Auge führen sowie zur Entstehung der evaporativen Form beitragen. Franziska Scheler (Erlangen) erörtert, inwieweit die Untersuchung und gezielte Manipulation der Harnstofftransporter gewichtige Hinweise auf die Pathogenese dieser Erkrankung bieten könnten.

Effekte von Taurin auf proteomische Komponenten der Augenoberfläche

Das multifaktorielle Krankheitsbild des Trockenen Auges erfordert eine permanente Suche nach neuen, potentiell therapeutischen Wirkstoffen. Hinsichtlich der Hyperosmolarität der Augenoberfläche bei dieser komplexen Erkrankung repräsentieren Osmolyten eine funktionell heterogene und vielversprechende Wirkstoffgruppe. Besonderer Fokus liegt hierbei auf Taurin, einer zwitterionischen Aminoethansulfonsäure, die natürlicherweise in vielen okulären Geweben sowie auf der Augenoberfläche vorkommt. Dr. rer. nat. Sebastian Funke (Mainz) erörtert die durch Taurin induzierten Effekte auf proteomische Komponenten der Augenoberfläche.

Kongress AAD 2017

Interview mit dem BVA-Vorsitzenden Prof. Bernd Bertram
Vom 14. bis 18. März lädt die Augenärztliche Akademie Deutschland (AAD) wieder ins CCD nach Düsseldorf ein. Die gemeinsame Fortbildungsveranstaltung vom Berufsverband der Augenärzte (BVA) und der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) tagt in diesem Jahr unter dem Hauptthema „Demographischer Wandel – Herausforderungen und Perspektiven für die Augenheilkunde“. DER AUGENSPIEGEL sprach mit dem BVA-Vorsitzenden Prof. Bernd Bertram (Aachen) anlässlich der Tagung über die sich wandelnden Anforderungen sowie aktuelle berufspolitische Aspekte des Faches.

Kostenerstattung beim refraktiven Linsenaustausch (RLA)

Aktuelle Urteile weisen auf eine Änderung in der Rechtsprechung hin
Für den Austausch der klaren oder zumindest der im Sinne der Kataraktchirurgie nicht vollständig eingetrübten, natürlichen Linse tritt offenbar ein Wechsel in der Rechtsprechung ein, die aktuell zu einer Bejahung der Kostenerstattungspflicht privater Krankenversicherer tendiert. RA Michael Zach (Mönchengladbach) stellt anhand der ergangenen Urteile diese – derzeit noch nicht abgeschlossene – Entwicklung der Rechtsprechung dar

Basler Fortbildungstage 2016 (Teil 1)

„Neuroophthalmologisches Potpourri“
Zu einem „Neuroophthalmologischen Potpourri“ hatte die Leitende Ärztin der Augenklinik des Universitätsspitals Basel, Prof. Anja Palmowski-Wolfe, in die alte Universitäts- und Kulturstadt im Dreiländereck am Oberrhein eingeladen. 450 Teilnehmer folgten der Einladung zu dem Update über Auge und Nervensystem. Dr. Udo Hennighausen (Hamburg) stellt die Themen