Autor: Katica Djakovic

Korneales Crosslinking bei Kindern und Jugendlichen

Langzeitverlaufskontrollen am Sankt Johannes Hospital Dortmund
Um die Wirksamkeit der Hornhautvernetzung bei Kindern und Jugendlichen zu bewerten und die Progression des Keratokonus während der klinischen Nachsorge zu evaluieren, wurde am Sankt Johannes Hospital Dortmund eine retrospektive Studie mit Patientendaten von 101 Augen durchgeführt. Dr. Hamzeh Tamimi und Prof. Markus Kohlhaas (Dortmund) fassen die Ergebnisse zusammen.

Seltene korneale klinisch-­pathologische Korrelationen

In der klinischen Praxis ist die Unterscheidung verschiedener Augenerkrankungen aufgrund eines ähnlichen klinischen Erscheinungsbildes oft nur durch eine histologische Untersuchung möglich. Neben Diagnosestellung und gezielter Therapie liefert der histopathologische Befund auch bedeutende prognostische Erkenntnisse. Dr. Tim ­Berger, Dr. Loay Daas und Prof. Berthold Seitz, FEBO (Homburg/Saar) diskutieren einige seltene korneale klinisch-pathologische Korrelationen.

4. Baltic Sea Eye Conference

Die 4. Baltic Sea Eye Conference fand in diesem Jahr am 22. und 23. April statt, traditionell bestehend aus dem Kurs „Eye Surgery Masterclass“ mit Dry- und Wetlab, der „International Rostock Beach Academy“ und dem „Programm für ophthalmologisches Assistenzpersonal & Patienten/-innen“. Neu hinzugekommen ist das Young Investigators/Clinician-Scientist-Symposium. Dr. Udo Hennighausen (Hamburg) berichtet über die Fortbildung.

Strategien zur Versorgung der komplizierten Netzhautablösung

In komplexen Fällen von Netzhautablösung erleichtert die Verbesserung der Visualisierung durch Weitwinkelsysteme, Endoillumination und Chromo-Vitrektomie die möglichst vollständige Entfernung des Glaskörpers sowie das bimanuelle Arbeiten im Rahmen der Entfernung epiretinaler Membranen. Der Befund kann durch schwere Flüssigkeiten intraoperativ stabilisiert werden. Lässt sich die epiretinale Traktion nicht vollständig durch ein Peeling der Membranen entfernen, kann eine entlastende Retinektomie erforderlich werden. Prof. Friederike Schaub, FEBO (Rostock) stellt die jeweils an die vorliegenden Gegebenheiten angepassten chirurgischen Strategien dar.

Neue trifokale blaulichtfilternde Intraokularlinse

Erste europaweite vergleichende Ergebnisse
Mit der Optiflex Trio steht eine neue trifokale blaulichtfilternde Intraokularlinse mit asphärischer Optik und verminderten chromatischen Aberrationen zur Verfügung. Im Rahmen eines Qualitätsmanagements und zur Bestimmung der IOL-Performance und Patientenzufriedenheit wurden Kataraktpatienten (20 Augen von elf Patienten) mit einem prä- und postoperativen Hornhautastigmatismus von unter -0,75 dpt eingeschlossen. Untersucht wurden die subjektive Refraktion, der monokulare unkorrigierte und bestkorrigierte Visus für Fern-, Zwischen- und Nahdistanz sowie die monokulare Defokussierfähigkeit drei Monate postoperativ. Halo- und Blendungsphänomene wurden mit einem Patientenfragebogen bewertet. Dr. Detlev R. H. Breyer, Dr. Lena Beckers und Dr. David Lücht (Düsseldorf) stellen die Ergebnisse vor.

34. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen (DOC)

Nach zweijähriger Corona-Pause fand vom 23. bis 25. Juni der 34. Internationale Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen (DOC) als Präsenzveranstaltung in Nürnberg statt. Rund 5.400 Teilnehmer nahmen die Gelegenheit wahr, sich vor Ort und in persönlicher Begegnung über die wichtigsten Themen des Fachgebietes auszutauschen. Die Hauptvorträge wurden zusätzlich per Live-Stream übertragen. 500 Referenten stellten Innovationen und Weiterentwicklungen vor und diskutierten die Goldstandards der Augenchirurgie mit dem Auditorium. Von Katica Djaković.

Neue monofokale IOL mit erweitertem Fokusbereich

Erste klinische Ergebnisse und postoperative Sehqualität
Eine neue monofokale EDOF-Intraokularlinse soll eine Verbesserung der Sehqualität in den Entfernungen zwischen Fern- und Mittelbereich erzielen. Bei der Lentis Quantum handelt sich um eine einstückige IOL mit einem aberrationsneutralen Optikdesign und Plattenhaptiken für eine zuverlässige Zentrierung und verkippungsfreie sowie rotationsstabile Ergebnisse. Implantiert wurde die Linse in 14 Augen und die gemessenen Daten wurden hinsichtlich der postoperativen visuellen Qualität ausgewertet. Dr. Detlev R. H. Breyer, David Lücht und Dr. Lena Beckers (Düsseldorf) stellen die Ergebnisse ihrer Untersuchung vor.

Intraoperative Adjustierung torischer Intraokularlinsen

Höhere Präzision durch Einsatz von Vorderabschnittsfotografien
Der wohl häufig kritischste Faktor bei der Implantation torischer Intraokularlinsen blieb bis in jüngster Zeit die präzise Positionierung der Linsenachse. Seit einigen Jahren stehen für die Ausrichtung torischer Linsen hochtechnisierte komplexe bildgeführte Systeme zur Verfügung, die den traditionellen manuellen Verfahren deutlich überlegen sind. Die neueingeführten bildgeleiteten Systeme erfordern allerdings auch höhere Investitionen. Prof. Dr. Heinrich Gerding, FEBO, FARVO (Olten/Schweiz) stellt ein bildgeführtes Verfahren der präzisen Ausrichtung torischer Linsen vor, das eine einfache Ausführbarkeit, keine zusätzlichen Investitionen und eine hohe Präzision bietet.

Update zur Internet-Datenbank IOLCon

Roadmap zur zuverlässigen IOL-Berechnung („Lens Power Calculation Module“)
Mit einer Intraokularlinsen-Übersicht sowie Hilfestellungen zur präoperativen Biometrie hat sich die 2017 gegründete Internet-Datenbank IOLCon inzwischen als weltweit verfügbare, zuverlässige Quelle für optimierte IOL-Konstanten und -Spezifikationen etabliert. Die Datenbank wurde von Prof. Achim Langenbucher vom Universitätsklinikum Homburg/Saar in Kooperation mit Kataraktchirurgen, IOL-Herstellern, Biometer-Herstellern und Wissenschaftlern entwickelt. Basierend auf zeitgemäßen Optimierungsstrategien stellt die Datenbank dem Ophthalmochirurgen auch individuell optimierte IOL-Konstanten kostenfrei zur Verfügung. Seit kurzem unterstützt IOLCon mit dem ebenfalls kostenfreien neuen „Lens Power Calculation Module“ auch bei der Auswahl der individuellen IOL. Von Dr. Sibylle Scholtz (Ettlingen) und Prof. Achim Langenbucher (Homburg/Saar).

Virtueller Kongress zu Parkinson und Bewegungsstörungen

Ophthalmologische Aspekte des Parkinson-Erkrankungsspektrums
Zum „Deutschen Kongress für Parkinson und Bewegungsstörungen“ hatten die Tagungspräsidenten Prof. Günter U. Höglinger (Hannover) und Prof. Frank Erbguth (Nürnberg) ursprünglich als Hybrid-Veranstaltung im März nach Hannover eingeladen, jedoch konnte coronabedingt die Fortbildung leider nur online und somit nur mit reduziertem Programm stattfinden. Die Referatsthemen zu den Parkinson-Syndromen, speziell zu ophthalmologischen Aspekten des Erkrankungsspektrums, fasst Dr. Udo Hennighausen (Hamburg), ergänzt durch zusätzliche Informationen zum aktuellen Stand des Wissens, in seinem Bericht zusammen.