Aus der aktuellen Ausgabe

Femto- versus manuelle Phako

Vergleich der Komplikationsraten nach 1.000 Fällen
Die Einführung des Femtosekundenlasers in die Kataraktchirurgie stellt einen Umbruch in der operativen Versorgung des grauen Stars dar. Erstmals ist es möglich, standardisiert und automatisiert die wichtigsten Teilschritte der Kataraktoperation durch einen Laser durchführen zu lassen. Im Augenzentrum Lichterfelde West wurden die ersten 1.000 Fälle im Hinblick auf Besonderheiten und Komplikationen analysiert und mit 3.000 konventionell durchgeführten Kataraktoperationen verglichen. Dr. Michael Galanski (Berlin) stellt die Daten gegenüber.

IOL mit neuartigem Haptiksystem für Femtolaser-Kapsulotomie

Erste Ergebnisse mit einer neuen rhexisfixierten asphärischen IOL
Neuartige Haptiksysteme erlauben eine Fixierung der IOL in der anterioren Kapselsacköffnung. Im Rahmen einer kleinen prospektiven, multizentrischen, von der Ethikkommission kontrollierten Studie wurde eine solche Linse mit monofokaler asphärischer Optik in Bezug auf Stabilität der Linsenposition sowie Sicherheit und Effektivität in der Breyer-Kaymak-Klabe Augenchirurgie und bei Premium Eyes Augenlasern untersucht. Dr. Detlev R. H. Breyer und Dr. rer. nat. Philipp Hagen (Düsseldorf) stellen ihre ersten Sechsmonatsergebnisse im eigenen Patientengut dar.

Versorgungsforschung zur Patienten-zufriedenheit nach Katarakt-OP

Auswertung monozentrischer Daten eines Kataraktzentrums in Mecklenburg-Vorpommern
Im Rahmen eines flächendeckenden sektorenübergreifenden Projektes nach §140a SGB V wurden die Operationsdaten eines Kataraktzentrums in Mecklenburg-Vorpommern ausgewertet. Die Datenerfassung erfolgte mit Hilfe eines einheitlichen und vertraglich festgelegten Bogens, durch den in drei Abschnitten die präoperativen Daten, die Daten rund um die Operation sowie postoperativ und die Zufriedenheitsangaben registriert wurden. Ziel der Analysen war, neben den refraktiven und visuellen Ergebnissen insbesondere auch Erkenntnisse zur Patientenzufriedenheit als wesentlichen Beitrag zur Versorgungsforschung im Bereich der Kataraktchirurgie zu gewinnen. Maria Seifried und Prof. Helmut Höh (Neubrandenburg) werten die Ergebnisse der Datenanalyse aus.

Verätzungen und Verbrennungen des Auges

Aktuelle stadienbezogene Therapieoptionen
Verätzungen und Verbrennungen können im Augenbereich zu schweren Gewebeschäden des Bulbus mit Erblindungsfolge sowie Schädigungen der Lider und des Tränenapparates führen. Sie gelten als Notfälle höchster Dringlichkeit und sind deshalb im Berufsleben – durch Belehrungen und technische Sicherheitsvorkehrungen (Schutzbrille) – wie im privaten Bereich (durch Aufklärung) zu vermeiden. Prof. Hans-Gert Struck (Halle/Saale) stellt die aktuellen stadienbezogenen Therapieoptionen dar.

Hydrophile Kontaktlinsen als Bandage und Medikamententräger (Teil 2)

Weiche hydrophile Kontaktlinsen haben sich inzwischen über fünf Jahrzehnte lang nicht nur als Refraktionshilfe bewährt, sondern dienen in der Hand des erfahrenen Ophthalmologen auch als durchsichtige Bandage bei den verschiedensten Hornhautdefekten sowie als Medikamententräger bei zahlreichen akuten und chronischen Erkrankungen der vorderen Augenabschnitte. Im zweiten Teil des Updates erläutern Dr. Hans-Walter Roth, Dr. Gregor Nietgen (Ulm) und Dr. Mihály Vegh (Szeged) Kontraindikationen, Handhabung und Komplikationen von hydrophilen Kontaktlinsen als Bandage und Medikamententräger.

Fallberichte: Ocriplasmin bei VMT

Möglichkeiten und Grenzen
Zur Behandlung der vitreomakulären Traktion (VMT) bei Erwachsenen, auch in Zusammenhang mit einem Makulaloch ≤400 µm, wird seit Mai 2013 der Wirkstoff Ocriplasmin zur intravitrealen Applikation eingesetzt. An der Universitäts-Augenklinik Dresden wurden eigene Patientendaten retrospektiv nach dem funktionellen und anatomischen Outcome nach Ocriplasmingabe analysiert. Dr. Dirk Sandner und Dr. Janine Lenk erläutern die ersten klinischen Erfahrungen und stellen anhand von Fallbeispielen typische mögliche Verläufe dar.

Frühe Lesebrille

Serie zur Sammlung Roth
Immer mehr Menschen lernten im ausgehenden Mittelalter das Lesen. Der Schulbesuch, von der Kirche und der Obrigkeit gefördert, wurde bald für nahezu jedermann möglich. Die Fähigkeit des Lesens setzte aber beim weitsichtigen, vor allem aber dem altersweitsichtigen Menschen das Vorhandensein einer passenden Brille voraus. Sie wurde um 1290 erfunden. Das wurde erst möglich, nachdem es gelang, ein durchsichtiges Glas herzustellen und dies zu einer optisch brechenden Linse zu formen. Die frühen Brillen waren allerdings für den einfachen Bürger noch unerschwinglich, erst als sie als preiswerter Massenartikel zu Beginn des 16. Jahrhunderts auf den Markt kamen, konnte die klassische Lesebrille auch die einfache Bildungsschicht erreichen.

Standardisierte Messung des ­Lesevermögens bei Anti-VEGF-Therapie

Neues automatisiertes Verfahren zur Visusmessung mittels iPad
Mit Einführung der Anti-VEGF-Therapie hat die Messung der zentralen Sehschärfe nochmal eine neue Qualität erhalten. Das Testergebnis zeigt letztendlich den zentralen Erfolg der Therapie aus Sicht des Patienten an. Auch für die Frage der Weiterbehandlung und den Erfolg der Therapie spielt der Verlauf der Sehschärfe eine wichtige Rolle. Aus den genannten Gründen ist es wichtig, ein Messverfahren zu haben, das unabhängig vom Untersucher die zentrale Sehschärfe standardisiert misst und im praktischen klinischen Alltag einfach angewendet werden kann. An der Augenklinik am Klinikum Kassel wurde hierfür eine App entwickelt, mit der man neben der Leseschärfe auch den Einzelvisus automatisiert messen kann. Prof. Rolf Effert, Juliana Wernhard und Claudia Föter (Kassel) stellen das neue automatisierte Verfahren zur standardisierten Messung des Lesevermögens im Rahmen einer Anti-VEGF-Therapie vor.

Verbesserte Früherkennung einer ­(Hydroxy)Chloroquin-Retinopathie

Aktuelle Empfehlungen für die Screening-Untersuchungen
Chloroquin oder Hydroxychloroquin sind für die erfolgreiche Therapie von Autoimmunerkrankungen unverzichtbar. Zur Vermeidung einer schwerwiegenden, irreversiblen Retinopathie als Spätfolge sind jedoch augenärztliche Screening-Untersuchungen erforderlich, da nur in Frühstadien das rechtzeitige Absetzen der Medikamente eine weitere Progression verhindern kann. Prof. Ulrich Kellner, Dr. Simone Kellner, Silke Weinitz und Ghazaleh Farmand erläutern aktuelle Möglichkeiten der Befundung, die zu einer Änderung der Screening-Empfehlungen für die verbesserte Früherkennung einer (Hydroxy)Chloroquin-Retinopathie geführt haben.

Longitudinale Bestimmung des ­Drusenvolumens bei AMD

Prognostische Relevanz der quantitativen Bestimmung
Drusen stellen ein charakteristisches Krankheitsmerkmal der altersabhängigen Makuladegeneration (AMD) dar und treten bereits in frühen Stadien der Erkrankung auf. Obwohl sich einige Untersuchungen in den letzten Jahren mit dem natürlichen Verlauf von Drusenvolumen bei intermediärer AMD beschäftigt haben, ist dessen prognostischer Wert für das Krankheitsfortschreiten weiterhin Gegenstand aktueller Forschung. Dr. Sarah Thiele, Dr. Arno P. Göbel, Prof. Frank G. Holz und Prof. Steffen Schmitz-Valckenberg (Bonn) erörtern, inwieweit die quantitative Bestimmung des Drusenvolumens möglicherweise eine prognostische Relevanz hinsichtlich des Konversionsgeschehens in eine späte AMD hat.