Autor: Katica Djakovic

Projektinititative: Aufbau einer ­Hornhautbank in Kenia

Aus einer privaten Initiative entstand die Idee zum Aufbau eines nachhaltigen Programmes zur Hornhautspende in Kenia. In dem gemeinsamen Projekt unter Beteiligung des in Neu-Ulm und Nairobi tätigen Augenchirurgen ­­Dr. Harald Gäckle sowie der Deutschen Gesellschaft für Gewebetransplantation (DGFG) ist auch die Konzeptionierung einer Hornhautbank denkbar, die an die Universitäts-Augenklinik in Nairobi angebunden werden soll. RA Michael Zach (Mönchengladbach), Mit­initiator des Projektes, berichtet über die bereits erfolgten Aktivitäten.

Die Abformgläser

Serie zur Sammlung Roth (Folge 131)
Gegen Ende des 17. Jahrhunderts wusste man schon, dass sich optische Fehler des Auges, verursacht beispielsweise durch Unregelmäßigkeiten der Hornhautkontur, ausgleichen ließen, indem man den Kopf in eine wassergefüllte Glaskugel hielt. Technisch war dies durchaus zu bewerkstelligen, in der Praxis aber kaum länger durchzuhalten. Dennoch beruht auf dieser Grundidee, sie stammt von Leonardo da Vinci, letztlich das Prinzip der Kontaktlinse. Erst als es möglich war, kleine Glasschälchen auf einem Flüssigkeitspolster direkt auf dem Auge zu tragen, ließ sich, zum Beispiel bei Vorliegen von Hornhautnarben, ein homogenes Netzhautbild erzeugen. Auch der Keratokonus war auf diese Art optisch kompensierbar.

71. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte

Zu ihrer 71. Tagung hatte die Vereinigung Norddeutscher Augenärzte (VNDA) am 10. und 11. Juni nach Bremen eingeladen. Ein Programmhighlight der Hybridveranstaltung war der Gastvortrag von Prof. Günter K. Krieglstein zum Thema „Quo vadis medicina?“. In weiteren Beiträgen wurden sowohl aktuelle Entwicklungen in der Augenheilkunde berücksichtigt als auch Kontroversen aufgegriffen und debattiert. Dr. Udo Hennighausen (Hamburg) fasst die Tagungsinhalte zusammen.

Distaler Abflusswiderstand als neuer Faktor beim Glaukom

Ansätze zum prä- und postoperativen Management
Kanalbasierte Glaukomchirurgie führt nicht immer zum vom MIGS-Chirurgen gewünschten Erfolg. Neue Ergebnisse weisen auf einen distalen Abflusswiderstand bei einigen Patienten hin, der ein bis vor kurzem unbekannter Faktor bei der Pathogenese des Glaukoms zu sein scheint. Translationale Forschung zeigt, dass dieser Abflusswiderstand präoperativ identifiziert und auch postoperativ modifiziert werden kann. Lukas Schulze Mönking und Prof. Nils A. Loewen (Frankfurt) erörtern die Studienerkenntnisse.

Interview mit DOG-Präsident Prof. Gerd Geerling anlässlich der DOG 2022

„Eine Investition in unseren Nachwuchs“
Zu ihrer 120. Jahrestagung lädt die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) vom 29. September bis 2. Oktober als Präsenzveranstaltung nach Berlin ein. In diesem Jahr gilt das Leitthema den Zukunftsaufgaben in Medizin und Gesellschaft und wird konkrete Aspekte der Themenfelder „Regenerative Medizin“ und „Ökologische Nachhaltigkeit“ in der Augenheilkunde wissenschaftlich beleuchten. DER AUGENSPIEGEL sprach mit DOG-Präsident Prof. Gerd Geerling (Düsseldorf) über den Kongress und die globalen Klimaherausforderungen, die auch für die Ophthalmologie diskutiert werden müssen.

Berliner Immunologie-Seminar als Hybrid-Veranstaltung

Akute Entzündungen des Auges: Notfall-„Management“
Seit rund zweieinhalb Jahren ist die Planung von augenärztlichen Veranstaltungen durch das Coronavirus Sars-CoV-2 deutlich erschwert und oftmals bis zum letzten Tag der exakte Ablauf nicht sicher vorauszusagen. Umso erfreulicher war es, dass am 11. Juni das Berliner Immunologie-Seminar wieder (unter den entsprechenden Hygiene­maßnahmen) in bewährter Weise im Kaiserin-Friedrich-Haus (Berlin) in Präsenz und parallel als Onlineveranstaltung stattfinden konnte. Prof. Uwe Pleyer, Augenklinik der Charité Berlin, eröffnete die Hybridveranstaltung zum Thema „Akute Entzündungen des Auges: Notfall-„Management“. Ein Bericht von Dr. Simon Held (Ulm).

Recycling von Medizinprodukten – warum es sich noch mehr lohnt

Für alle Bereiche der Gesundheitswirtschaft praxistaugliche Lösungen für mehr Nachhaltigkeit zu entwickeln, ist Ziel einer inzwischen mehrjährigen Kooperation der Fraunhofer-Einrichtung für Wertstoffkreisläufe und Ressourcenstrategie (IWKS) und des Instituts für Recycling, Ökologie, Design (IRED). Inwieweit Produkthersteller als auch medizinische Einrichtungen und deren Versorgungsbetriebe durch eine Reduktion der entstehenden Abfälle zu mehr Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen beitragen können, diskutieren Dr.-Ing. Sven Grieger (IWKS) und Prof. Dipl.Phys. Werner Lorke (IRED) und beschreiben ein Pilotprojekt als Best-Practice-Beispiel für künftige Recyclinglösungen.

Neue Entwicklungen in der lamellären Hornhauttransplantation

Einsatz fertig vorpräparierter Precut-Lamellen aus spezialisierten Gewebebanken
Zunehmend präparieren Transplantationszentren nicht mehr selbst im OP, sondern beziehen fertig vorpräparierte Lamellen (LaMEK) aus spezialisierten Gewebebanken, um die Qualität und Sicherheit für Ihre Patienten zu erhöhen. Mit der europaweiten Zulassung der Sulzbacher Entwicklung „DMEK RAPID“ (Handelsname) erhalten externe Operateure erstmals im Reinraum hergestellte, bereits vorpräparierte und gebrauchsfertig in einem Injektor vorgeladene DMEK-Lamellen zur direkten Implantation – ähnlich einem vorgeladenen IOL-Shooter. Die DMEK-Transplantate können ohne weitere Manipulation implantiert werden. Die Knappschafts-Gewebebank Sulzbach ist derzeit die einzige Hornhautbank, die diese qualitätsgesicherten Lamellen mit Genehmigung des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) herstellt und deutschlandweit versendet. Prof. Peter Szurman, Dr. rer. nat. Silke Wahl und Dr. Annekatrin Rickmann, FEBO stellen die neuen Entwicklungen dar.

Korneales Crosslinking bei Kindern und Jugendlichen

Langzeitverlaufskontrollen am Sankt Johannes Hospital Dortmund
Um die Wirksamkeit der Hornhautvernetzung bei Kindern und Jugendlichen zu bewerten und die Progression des Keratokonus während der klinischen Nachsorge zu evaluieren, wurde am Sankt Johannes Hospital Dortmund eine retrospektive Studie mit Patientendaten von 101 Augen durchgeführt. Dr. Hamzeh Tamimi und Prof. Markus Kohlhaas (Dortmund) fassen die Ergebnisse zusammen.

Seltene korneale klinisch-­pathologische Korrelationen

In der klinischen Praxis ist die Unterscheidung verschiedener Augenerkrankungen aufgrund eines ähnlichen klinischen Erscheinungsbildes oft nur durch eine histologische Untersuchung möglich. Neben Diagnosestellung und gezielter Therapie liefert der histopathologische Befund auch bedeutende prognostische Erkenntnisse. Dr. Tim ­Berger, Dr. Loay Daas und Prof. Berthold Seitz, FEBO (Homburg/Saar) diskutieren einige seltene korneale klinisch-pathologische Korrelationen.