Autor: Katica Djakovic

Karl Joseph Beck: Erstbeschreibungen zur Neuro-Ophthalmologie

Der Mediziner Karl Joseph Beck veröffentlichte 1824 das in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts viel beachtete „Handbuch der Augenheilkunde“, das bereits 1832 in zweiter Auflage erschien und zu den besten Lehrbüchern gehört, die in der Zeit vor der Entdeckung des Augenspiegels veröffentlicht wurden. Beck war der erste akademische Lehrer, der Vorlesungen über Augenheilkunde hielt und neuro-ophthalmolgische Befunde veröffentlichte, die als Erstbeschreibungen anzusehen sind. Prof. Dieter Schmidt (Freiburg) schildert die fachlichen Verdienste Becks.

Augen auf – Eine Verkehrsfibel

Serie zur Sammlung Roth (Folge 134)
Zahlreiche Sprichwörter, Slogans oder Redewenden haben das „Auge“ oder das „Sehen“ zum Inhalt. Die im Alltag wohl am häufigsten eingesetzte und bekannteste Formulierung wird vermutlich der Appell und warnende Ruf: „Augen auf!“ sein. Die Aufforderung mit dem Inhalt, dass das Auge geöffnet werden soll, ist natürlich nur dann sinnvoll, wenn es gerade geschlossen war, so wie im Schlaf oder – was eher der Fall ist, sobald diese Aufforderung ertönt: Sie gilt im übertragenen Sinn bei einer Unachtsamkeit. Sie mahnt – auch bei geöffneten Augen – zu mehr Wachsamkeit.

BVA-Delegiertenversammlung 2022 tagte in Berlin

„Zukunft der augenärztlichen Versorgung“
Nach den in den letzten beiden Jahren als Videokonferenz abgehaltenen Zusammenkünften tagte die Delegiertenversammlung des Berufsverbands der Augenärzte Deutschlands (BVA) in diesem Jahr wieder in Präsenz. Auf der Tagesordnung am 5. und 6. November in Berlin standen die gegenwärtigen Herausforderungen des Faches, aber auch die zukünftige augenärztliche Versorgung wurde unter dem Thema „Augenheilkunde 2030“ beleuchtet und diskutiert. Von Katica Djaković.

XXXVI. Zusammenkunft der Julius-Hirschberg-Gesellschaft

Zurück nach Franken: JHG tagte in Würzburg (Teil 1)
Bereits 2005 tagte die Julius-Hirschberg-Gesellschaft (JHG) im fränkischen Würzburg. In die Stadt am Main, bekannt für ihre zahlreichen Gebäude im Barock- sowie Rokoko-Stil und besonders für die Würzburger Residenz aus dem 18. Jahrhundert, hatte die JHG in diesem Jahr erneut eingeladen: Vom 7. bis 9. Oktober fand unter der Leitung des Geschäftsführers Frank Krogmann und des diesjährigen Obmanns Dr. Andreas Mettenleiter die Zusammenkunft der Julius-Hirschberg-Gesellschaft ausschließlich wieder in Präsenz statt. Dr. Sibylle Scholtz gibt eine Übersicht über die diesjährigen Referatsthemen.

Screening auf Diabetische Retinopathie mittels Künstlicher Intelligenz

Innerhalb der Augenheilkunde werden immer mehr Anwendungsgebiete für künstliche Intelligenz (KI) erschlossen, wobei insbesondere die Analyse der Netzhaut aufgrund von standardisierten Aufnahmemethoden für den Einsatz von KI geeignet ist. 2018 wurde der erste KI-Algorithmus zur Erkennung der Diabetischen Retinopathie ­von der amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) in den USA zugelassen. Broder Poschkamp und ­Prof. ­Andreas Stahl (Greifswald) erläutern das Potential von KI-basierten Screeninginstrumenten und die klinischen Erfahrungen mit dem Einsatz von KI beim Screening auf Diabetische Retinopathie.

Webbasierte Refraktionsbestimmung und Sehschärfentests

Eine Alternative für die postoperative klinische Kontrolle nach Kataraktoperation?
Aufgrund des sich verschärfenden Facharztmangels und der bereits jetzigen mangelhaften Versorgungssituation im ländlichen Raum stellen telemedizinische Ansätze, die immer stärker online basiert sind, interessante Möglichkeiten dar, um die Versorgungssituation der Patienten zu verbessern. Prof. Kai Januschowski, Prof. Robert Wisse, Prof. Martin Wenzel und Lukas Bisorca-Gassendorf beschreiben mit der webbasierten Plattform von „Easee“ein neues Konzept der Refraktionsbestimmung und geben eine Einschätzung zu dem Realisierungspotential von Online-Sehschärfetests als Alternative für die postoperative klinische Kontrolle nach Kataraktoperation.

Künstliche Intelligenz in der klinischen Routine bei der nAMD-Therapie

An der Medizinischen Universität Wien haben KI-Systeme bereits in den klinischen Alltag Einzug gefunden: Der Vienna Fluid Monitor (RetInSight GmbH, Wien), der 2022 offiziell zugelassen wurde, beruht auf der automatischen Auswertung von OCT-Bildern und dient als ärztliche Entscheidungshilfe bei der Therapie der neovaskulären AMD (nAMD). Über Künstliche Intelligenz (KI) in der klinischen Routine an der Universitäts-Augenklinik Wien berichten Prof. Ursula Schmidt-Erfurth, S. Frank, K. Kostolna und Dr. Gregor S. Reiter.

Softwaregestützte Bilddarstellung von Monovision und optisch-simultan wirkenden Systemen

Moderne Intraokularlinsen bieten ein breites Spektrum an refraktiven Optionen und mit den Möglichkeiten hat der Wunsch der Patienten nach vollständiger Brillenfreiheit ebenso zugenommen wie die hohe Erwartung an das Ergebnis nach refraktiver Chirurgie. Für die Patientenzufriedenheit ausschlaggebend ist eine realistische Einschätzung, welches Ziel erreichbar ist und wie der Seheindruck nach der refraktiven Korrektur ausfällt. Hierbei muss für jeden einzelnen Patienten eine adäquate Lösung gefunden werden. Klaus Nowak (Berlin) erläutert die Simulation von Seheindrücken bei Monovision oder Simultansystemen anhand softwaregestützter Bilddarstellung.

Rätselhaft: Wenn Weihnachten ins Auge geht…

Die Augenheilkunde lebt von Bildern und gerade diese sind es, die das alltägliche Leben des Augenarztes ­interessant und spannend machen. Doch ein weihnachtlicher Bezug wurde bislang vermutlich nicht hergestellt. Mit dem folgenden bild- und „rätselhaften“ Text zeigt Dr. Simon Held (Ulm) dem Lesenden neue Zusammenhänge auf und wird all diejenigen überraschen, die zwischen dem Weihnachtsfest und der Augenheilkunde bislang keine ­Assoziationen herstellen konnten! Wer die weihnachtliche Entdeckungsreise durch das Auge mitmacht, wird am Ende des Textes zu jedem der aufgeführten Punkte (1 bis 17) das zugehörige Krankheitsbild im Kreuzworträtsel eintragen können und ein weihnachtliches Lösungswort finden.

Der Glasaugenkasten

Serie zur Sammlung Roth (Folge 133)
Ab und zu tauchen in Ausstellungen über Kriegschirurgie Sets mit Glasaugen auf. Sie gehörten seit dem ersten Weltkrieg zu den medizinischen Grundausstattungen auf einem Verbandsplatz. Schwere Verletzungen, in einem Krieg als Verwundung bezeichnet, erforderten rasches Handeln. Nach Einführung der Triage am Verbandsplatz wurde dort oft schon über das Leben, genau gesagt, über das Überleben des Soldaten entschieden. Für den Augenarzt war die Versorgung des Verletzten mit einem Glasauge die ultimative Instanz, schließlich auch die letzte Konsequenz, wenn das Auge auf Grund der Schwere der Verwundung nicht mehr zu retten war.