Kurznachrichten

Vermeidbare Erblindungen bekämpfen: DOG gründet „Stiftung Auge“

Mit der „Stiftung Auge“ wird die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) ihre Arbeit in den Bereichen Forschung, Ausbildung und Aufklärung künftig weiter ausbauen. Die gemeinnützige Stiftung, der namhafte Vertretern aus Politik, Kultur und Wirtschaft angehören, nimmt zum diesjährigen Kongress der DOG offiziell ihre Arbeit auf. Ziel ist es, vermeidbare Erblindungen aktiv zu bekämpfen.

DOG-Kongress 2008 eröffnet in Berlin

Unter dem Thema „Perspektiven der Augenheilkunde – Innovationen für mehr Lebensqualität“ sollen insbesondere neue diagnostische Strategien und therapeutische Konzepte in einer Zeit vielfältiger Erkenntnisfortschritte und Durchbrüche des Faches diskutiert werden und auf den Prüfstand kommen, erläutert der diesjährige DOG-Tagungspräsident Prof. Dr. med. Frank Holz. Ärzte und Wissenschaftler informieren in Berlin beispielsweise über moderne Operationstechniken und Lasertherapien zum Erhalt der Sehfähigkeit, neue Therapieansätze auf dem Gebiet der Altersabhängigen Makuladegeneration (AMD), über die Früherkennung von Netzhautveränderungen, den technischen Fortschritt bei bildgebenden Verfahren, jüngste Entwicklungen in der Implantatchirurgie und die Bedeutung von Biomarkern in der Augenheilkunde. Neben Innovationen aus Forschung, Technik und Pharmakologie nimmt auch der Transfer des neu gewonnenen Wissens in Klinik und Praxis großen Raum ein.

Studie belegt hohe Patientenzufriedenheit mit Multifokallinsen

Vielversprechende Ergebnisse nach Implantation multifokaler Intraokularlinsen belegt eine Studie von Dr. Joern Jørgensen, Hamburg. Dies meldet der Verband der Spezialkliniken Deutschlands für Augenlaser und Refraktive Chirurgie e.V. (VSDAR): „Es wurden 450 Patienten nach 6-monatiger Follow-Up-Zeit untersucht und befragt“, so Studienleiter und VSDAR-Mitglied Dr. J. Jørgensen. „Obwohl Multifokallinsen aufgrund ihrer speziellen Optik gewissermaßen eine Kompromisslösung sind – wer längere Zeit am PC sitzt braucht auch hier eine Brille – haben wir eine Gesamtzufriedenheit von über 95 Prozent. Insgesamt benötigen 98 Prozent, außer am PC, überhaupt keine Brille mehr“, so der Hamburger Augenchirurg.

Patientenorganisationen als wichtige Partner in der Augenheilkunde

Auch in der Augenheilkunde haben Patientenorganisationen in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Darauf weist die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) hin und trägt der Entwicklung mit dem Symposium „Patientenorganisationen: Partnerschaft für Selbsthilfe, Versorgung und Wissenschaft“ Rechnung. Die Veranstaltung findet am 19. September 2008 im Rahmen des 106. Kongresses der DOG statt. Mit den anschließenden Symposien zur altersabhängigen Makuladegeneration (AMD) und erblichen Netzhauterkrankungen richtet sich der Kongress zudem erstmals auch an Betroffene und die interessierte Öffentlichkeit. Referieren wird unter anderem Eva-Luise Köhler, Gattin des Bundespräsidenten und Schirmherrin der Allianz Chronischer Seltener Erkrankungen e.V. (ACHSE).

DOG-Kongress: Innovative Therapieansätze bei Altersblindheit

Die AMD-Therapie ist ein zentraler Themenschwerpunkt auf dem 106. Kongress der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG), der ab 18. September in Berlin tagt. Etwa 4,5 Millionen Deutsche leiden an der Netzhauterkrankung AMD, bei deren Behandlung neben neuen Medikamenten jetzt auch Technologien aus der Molekularbiologie zum Einsatz kommen sollen. Gene, die eine AMD verursachen, lassen sich damit gezielt ausschalten.

Telemedizin-Projekt: Glaukom-Spezialsprechstunde

Den ersten landesweiten Vertrag zur besseren Versorgung von Glaukompatienten haben die Universitäts-Augenklinik Greifswald und die Techniker Krankenkasse (TK) in Mecklenburg-Vorpommern geschlossen. TK-Versicherte profitieren künftig von diesem bundesweit einmaligen Telemedizin-Projekt, bei dem Glaukom- und Blutdruck-Messwerte regelmäßig in einer elektronischen Patientenakte erfasst und die Therapie zeitnah auf das individuelle Krankheitsbild angepasst werden kann.

European Vision Award 2008 für Priv.-Doz. Dr. Scholl

European Vision Award 2008 für Priv.-Doz. Dr. Scholl

Priv-Doz. Dr. Hendrik Scholl, Oberarzt an der Univ.-Augenklinik Bonn, erhält den European Vision Award 2008. Diese Auszeichnung gehört zu den angesehensten Wissenschaftspreisen der Augenheilkunde in Europa. Sie wird vergeben vom European Vision Institute, einem europaweiten Zusammenschluss führender Universitätsaugenkliniken und Forschungsinstitute aus 16 Ländern. Scholl wird ausgezeichnet für seine herausragenden wissenschaftlichen Leistungen auf dem Gebiet der Erforschung erblicher Netzhauterkrankungen und der altersabhängigen Makuladegeneration. Außerdem werden seine Verdienste in der Planung und Koordinierung europäischer Forschungsprojekte gewürdigt.

Sehstörungen erhöhen Suizidrisiko

Schwerwiegende Augenkrankheiten sind nicht nur eine körperliche Behinderung. Der Verlust der Sehkraft geht für die meisten Menschen auch mit psychischen Belastungen einher. Wenn im Alter weitere körperliche Gebrechen hinzukommen, sind viele Patienten mit Sehstörungen selbstmordgefährdet, warnt Prof. Dr. Frank G. Holz, Präsident der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG), anlässlich einer aktuellen Untersuchung. Augenärztliche Diagnostik und Therapie sei gerade auch im Alter unerlässlich.