Diabetische Retinopathie

Nationale VersorgungsLeitlinie zur diabetischen Retinopathie
Im Rahmen des Programms für Nationale VersorgungsLeitlinien (NVL) haben sich unter Koordination des Ärztlichen Zentrums für Qualität in der Medizin (ÄZQ) die verschiedenen Fachvertreter auf den Inhalt der NVL „Typ-2-Diabetes – Prävention und Therapie von Netzhautkomplikationen“ geeinigt. In der am 24. November 2006 als Leitlinie der Bundesärztekammer beschlossen Fassung konnten die beteiligten Autoren die wichtigsten Anliegen der Augenärzteschaft in diese einheitlichen und evidenzbasierten ärztlichen Schlüsselempfehlungen und Eckpunkte zur bereichsübergreifenden Versorgung von Typ-2-Diabetikern mit möglichen beziehungsweise bestehenden Netzhautkomplikationen einbringen. Die Autorengruppe der NVL fasst die inhaltlichen Aspekte dar.

Die Autorengruppe der NVL

Die Autoren und Fachvertreter der Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft (AkdÄ), der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG), der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Familienmedizin (DEGAM), der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) und der Fachkommission Diabetes Sachsen (FKDS): Prof. Dr. H. G. Struck (AkdÄ), Prof. Dr. B. Bertram (DOG), Prof. Dr. H.-P. Hammes (DDG), Dr. B. Hemming (DEGAM), Dr. C. Jochmann (FK Diabetes Sachsen), Priv.-Doz. Dr. K.-D. Lemmen (DOG) als Autoren der NVL und H. Thole (HMA, ÄZQ), Priv.-Doz. Dr. I. Kopp (AWMF) M. Lelgemann (MSc, ÄZQ), Prof. Dr. Dr. G. Ollenschläger (ÄZQ).

Das Programm für Nationale VersorgungsLeitlinien wurde 2002 von der Bundesärztekammer gestartet. Es ist eine Initiative zur Förderung von Qualität und Transparenz in der strukturierten medizinischen Versorgung (so genanntes Disease Management). Wichtiges Kernelement der NVL ist neben der Berücksichtigung der Methoden der „Evidenzbasierten Medizin“ (EbM) die versorgungsbereichsübergreifende Beteiligung verschiedener Berufsgruppen und Disziplinen an der Erstellung einer NVL. Das NVL-Programm zielt durch die vorgenannten Elemente und maximale Öffentlichkeit aller Arbeitsschritte sowie der kostenfreien Verfügbarmachung aller Produkte auf eine optimale Verbreitung und Anwendung in der Praxis.

Zielstellung der NVL

Mit diesen Schlüsselempfehlungen sollen die Behandlungsabläufe dargestellt, das Vorgehen der Wahl definiert sowie eine Abstimmung und Koordination der Versorgung zwischen allen beteiligten Fachdisziplinen und Versorgungsbereichen erreicht werden. Besonderes Augenmerk galt der Definition und inhaltlichen Ausgestaltung der Nahtstellen unter Berücksichtigung der Gegebenheiten des deutschen Gesundheitswesens sowie der Kriterien der evidenzbasierten Medizin. Die konkrete Umsetzung hat das Ziel einer Steigerung der Rate der regelmäßigen Augenuntersuchungen von Diabetikern, einer Optimierung der Therapie von Risikofaktoren für Netzhautkomplikationen und der Befundübermittlung über die Versorgungsschnittstellen sowie einer Stärkung des Risikobewusstseins von Diabetikern. Im Endeffekt sollen Häufigkeit und Schwere von Netzhautfolgeschäden des Diabetes und damit die Erblindungsrate abnehmen. Deswegen richtet sich die NVL zwar vorwiegend an Ärztinnen und Ärzte sowie deren Kooperationspartner, ist aber gleichermaßen an die betroffenen Patienten sowie die Öffentlichkeit generell adressiert.
Im Folgenden werden die wichtigsten inhaltlichen Aspekte der NVL zusammengefasst dargestellt.

Zum Inhalt der NVL

Allgemeines
Die Kernaussagen und Stellungnahmen sind gegliedert nach:
– Definition der Erkrankung, Epidemiologie und Behandlungsziele
– Symptome, Risikofaktoren und Prognose
– Allgemeine Behandlungsstrategie und Prävention
– Festlegung der Kontrollintervalle
– Therapiebereiche, Versorgungs- und Qualitätsmanagement

Im Anhang wird ein Dokumentationsbogen für die Augenuntersuchung vorgestellt. Großen Raum nehmen die anschließenden Kommentare, Aussagen und Literaturbelege zu Hintergrund und Evidenz der Inhalte der einzelnen Kapitel ein.

Mehr dazu im aktuellen AUGENSPIEGEL.

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