Aus der aktuellen Ausgabe

Das Glasauge

Serie zur Sammlung Roth
Das menschliche Auge prägt das Aussehen eines Individuums. Es kommuniziert mit seinem Gegenüber, ist ein Bestandteil der Mimik. Der Anblick einer leeren Augenhöhle erschreckt. Ein zerstörtes oder gar fehlendes Auge lässt den Betrachter erschauern. Narben in diesem Bereich, gleich welcher Ursache, führen zum Verlust der Ästhetik, sie entstellen das Gesicht. Der Ausfall eines Auges wiegt also nicht nur schwer wegen des Verlustes der Sehfunktion, sondern auch wegen des damit verbunden kosmetischen Defizits. Über die Jahrhunderte pröbelten Menschen daher, den fehlenden Augapfel durch eine möglichst naturgetreue Prothese zu ersetzen. Dies erforderte ein hohes handwerkliches Geschick. Natürliche Materialien wie Bernstein, Edelmetall oder Bergkristall waren einst bevorzugte Ausgangsstoffe. Heute ist es das Glas, das, von Künstlerhand geformt, die Grundlage einer Augenprothese bildet.

Kongress AAD 2017

Interview mit dem BVA-Vorsitzenden Prof. Bernd Bertram
Vom 14. bis 18. März lädt die Augenärztliche Akademie Deutschland (AAD) wieder ins CCD nach Düsseldorf ein. Die gemeinsame Fortbildungsveranstaltung vom Berufsverband der Augenärzte (BVA) und der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) tagt in diesem Jahr unter dem Hauptthema „Demographischer Wandel – Herausforderungen und Perspektiven für die Augenheilkunde“. DER AUGENSPIEGEL sprach mit dem BVA-Vorsitzenden Prof. Bernd Bertram (Aachen) anlässlich der Tagung über die sich wandelnden Anforderungen sowie aktuelle berufspolitische Aspekte des Faches.

Kostenerstattung beim refraktiven Linsenaustausch (RLA)

Aktuelle Urteile weisen auf eine Änderung in der Rechtsprechung hin
Für den Austausch der klaren oder zumindest der im Sinne der Kataraktchirurgie nicht vollständig eingetrübten, natürlichen Linse tritt offenbar ein Wechsel in der Rechtsprechung ein, die aktuell zu einer Bejahung der Kostenerstattungspflicht privater Krankenversicherer tendiert. RA Michael Zach (Mönchengladbach) stellt anhand der ergangenen Urteile diese – derzeit noch nicht abgeschlossene – Entwicklung der Rechtsprechung dar

Basler Fortbildungstage 2016 (Teil 1)

„Neuroophthalmologisches Potpourri“
Zu einem „Neuroophthalmologischen Potpourri“ hatte die Leitende Ärztin der Augenklinik des Universitätsspitals Basel, Prof. Anja Palmowski-Wolfe, in die alte Universitäts- und Kulturstadt im Dreiländereck am Oberrhein eingeladen. 450 Teilnehmer folgten der Einladung zu dem Update über Auge und Nervensystem. Dr. Udo Hennighausen (Hamburg) stellt die Themen

PACK-Cross-Linking bei infektiöser Keratitis

Photoactivated chromophore for infectious keratitis (PACK-CXL) als Mittel der ersten Wahl?
Das Cross-Linking der Hornhaut (CXL) mit Riboflavin und UV-A hat sich innerhalb weniger Jahre zum Standard der Behandlung bei Keratokonus und Ektasien der Hornhaut entwickelt. 2004 wurde die erste CXL-Technologie in Zürich entwickelt und von da an begann das Spektrum der Indikationen dieser Methode zu wachsen. In einer Pilotstudie wurden schwere und therapieresistente infektiöse Keratitiden behandelt, später konnte im Rahmen einer Studie gezeigt werden, dass CXL bei der infektiösen Keratitis potentiell nicht nur zur unterstützenden Behandlung, sondern unter Umständen auch als Mittel der ersten Wahl, als „photoactivated chromophore for infectious keratitis“ (PACK), eingesetzt werden könnte. Dies wäre vor allem von Interesse, weil der große Vorteil der PACK-CXL auch darin liegt, dass es gleichzeitig sowohl Bakterien wie auch Pilze angeht. Prof. Dr. Dr. Farhad Hafezi (Dietikon/Schweiz) stellt die aktuellen Studienerfahrungen zum PACK-Cross-Linking dar.

Augenbeteiligung bei rheumatischen Erkrankungen

Entzündlich-rheumatische Grunderkrankungen und okuläre Entzündungen
Zwischen Ophthalmologen und Rheumatologen gibt es diverse bilaterale Berührungspunkte. Auf der einen Seite steht der Ophthalmologe bei entzündlichen Veränderungen des Auges vor der Frage, ob eine entzündlich-rheumatische Systemerkrankung ursächlich ist, umgekehrt muss der Rheumatologe daran denken, dass bei einigen entzündlich-rheumatischen Systemerkrankungen häufiger Manifestationen am Auge vorliegen, oder dass diese, wenn sie vorhanden sind, die Prognose und damit auch die Therapie maßgeblich beeinflussen. Prof. Dr. Ina Kötter (Hamburg) stellt die Assoziation zwischen entzündlich-rheumatischen Grunderkrankungen und okulären Entzündungen dar sowie die Besonderheiten in der interdisziplinären Zusammenarbeit.

Skleritis – Aktuelles zu Diagnose und Therapie

Die Skleritis ist eine entzündliche Augenerkrankung, die häufig mit okulären Komplikationen einhergeht und problematisch verläuft. Es liegen kaum Daten zur Prävalenz der Erkrankung vor. Bemerkenswert ist allerdings der hohe Anteil (40 bis 50 Prozent) an Patienten, die eine assoziierte Systemerkrankung aufweisen. Dies betrifft in erster Linie Erkrankungen aus dem rheumatologischen Formenkreis. Seltener kann sie auch auf eine infektiöse Genese zurückgeführt werden. Damit bleiben Patienten mit Skleritis für den Augenarzt eine besondere diagnostische und therapeutische Herausforderung. Prof. Uwe Pleyer, FEBO, (Berlin) stellt die Therapie der Skleritis dar, die durch Fortschritte in der Behandlung rheumatologischer Krankheitsbilder deutlich erweitert wurde.

Kongress DGII 2017

Interview mit Tagungspräsident Prof. Markus Kohlhaas
Vom 16. bis 18. Februar lädt die Deutschsprachige Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, interventionelle und refraktive Chirurgie (DGII) zu ihrer 31. Tagung nach Dortmund in das Kongresszentrum Westfalenhallen ein. DER AUGENSPIEGEL sprach mit dem diesjährigen Kongresspräsidenten Prof. Markus Kohlhaas (Dortmund) über die inhaltlichen Schwerpunkte der Tagung, die in diesem Jahr unter dem Hauptthema „Planung und Durchführung operativer Eingriffe bei schwierigen okulären Ausgangssituationen“ steht.

Ophthalmologische Fortbildung in Weißrussland

Добрый день Минск – Hello Minsk: „Current issues of Ophthalmology“
Der Lehrstuhl für Ophthalmologie der „Belarusian Medical Academy of Post-Graduate Education“ in Minsk, der Hauptstadt Weißrusslands, ist eines der führenden wissenschaftlichen und praktischen Zentren in Weißrussland. Im Dezember tagte der 10. Jahreskongress der Weißrussischen Medizinischen Akademie für Graduierten-Fortbildung, in dessen Rahmen auch der Lehrstuhl für Ophthalmologie zur augenheilkundlichen Fortbildung eingeladen hatte. Dr. Sibylle Scholtz (Ettlingen) und Irina Gordeenko (Stuttgart) berichten über die Tagung in Minsk.

Unterschiede des Kontrastsehens bei refraktiven, diffraktiven und hybriden MIOL

Ziel einer Studie an der Augenklinik der Charité Berlin war es, Unterschiede des Kontrastsehens zwischen refraktiven, diffraktiven und hybriden (refraktiv-diffraktiven) Multifokallinsen in der binokularen Kombination unterschiedlicher Nahadditionen zu untersuchen. Postoperativ wurde das Sehen unter Tageslicht, Dämmerung und in Dunkelheit beurteilt. Hierzu wurden insbesondere der Fern-, Intermediär- und Nahvisus sowie der Kontrastvisus, Blendvisus und die Kontrast-sensitivität unter verschiedenen Bedingungen gemessen und ausgewertet. Dr. Tobias Brockmann, Dr. Christoph von Sonnleithner, Annabell Pham, Priv.-Doz. Dr. Necip Torun und Priv.-Doz. Dr. Eckart Bertelmann (Berlin) erörtern die Ergebnisse.