Unterschiede des Kontrastsehens bei refraktiven, diffraktiven und hybriden MIOL
Ziel einer Studie an der Augenklinik der Charité Berlin war es, Unterschiede des Kontrastsehens zwischen refraktiven, diffraktiven und hybriden (refraktiv-diffraktiven) Multifokallinsen in der binokularen Kombination unterschiedlicher Nahadditionen zu untersuchen. Postoperativ wurde das Sehen unter Tageslicht, Dämmerung und in Dunkelheit beurteilt. Hierzu wurden insbesondere der Fern-, Intermediär- und Nahvisus sowie der Kontrastvisus, Blendvisus und die Kontrast-sensitivität unter verschiedenen Bedingungen gemessen und ausgewertet. Dr. Tobias Brockmann, Dr. Christoph von Sonnleithner, Annabell Pham, Priv.-Doz. Dr. Necip Torun und Priv.-Doz. Dr. Eckart Bertelmann (Berlin) erörtern die Ergebnisse.
Das alltägliche multimediale Leben erfordert den ständigen Wechsel von Aufgaben in der Nähe, im mittleren Abstand (zwischen 60 cm und 120 cm) sowie in der Ferne. Außerdem bleibt eine Vielzahl von Patienten bis ins hohe Alter gesund und gestaltet ihr Alltagsleben aktiv selbst. Daher ist die Kataraktoperation mit Intraokularlinsen-Implantation nicht nur eine Behandlung zu Wiederherstellung der Sehkraft, sondern vielmehr ein refraktiver Eingriff mit dem Ziel, eine vollständige restitutio ad integrum, unter Einbeziehung individueller Bedürfnisse, zu erreichen. Um diese Erwartungen zu erfüllen, wurden multifokale Intraokularlinsen entwickelt (Alio et al. 2011). Aktuell werden drei optische Prinzipien verwendet, um diese Multifokalität zu erreichen: refraktive, diffraktive und hybride (refraktiv-diffraktive) Optiken. Während refraktive Linsen eine Segmentoptik mit einem Nahteil und diffraktive Linsen eine Fresnel-Optik mit Ringstruktur besitzen, ist die Hybridoptik eine Komposition aus beiden optischen Designs, wobei zentral meist die diffraktive und peripher die refraktive Komponente dominiert (Eppig et al. 2008; Liekfeld und Befurt 2016; Auffarth et al. 2008; Madrid-Costa et al. 2010).
Mehr dazu im AUGENSPIEGEL Februar 2017.