Neue Multifokallinse zur kombinierten Refraktionskorrektur

Zur Korrektur einer hohen Myopie, Hyperopie oder Presbyopie in Verbindung mit einem Hornhautastigmatismus stand bisher eine Kombination aus Linsen- und Hornhautchirurgie im Sinne von Bioptics zur Verfügung. Erstmalig ist nun seit Sommer 2007 eine diffraktive Multifokallinse als torisches Modell zur Korrektur der kombiniert vorliegenden Refraktionsfehler erhältlich. Priv.-Doz. Dr. Anja Liekfeld, Leonie Friederici und Dr. Necip Torun stellen die ersten Ergebnisse vor.

Sowohl in der Kataraktchirurgie als auch vor allem in der Refraktiven Chirurgie haben die Multifokallinsen in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Besonders dann, wenn es sich um einen Linsenaustausch zwecks Presbyopiekorrektur handelt. So stellt zwar die Multifokallinse einen gewissen Kompromiss dar, da sie mehr oder weniger optische Einschränkungen im Sinne von Kontrastverlust und photoptischen Nebenwirkungen im Vergleich zur Monofokallinse bewirkt, während sie aber je nach Modell und Studie eine bis zu 100-prozentige Brillenunabhängigkeit für Nähe und Ferne gewährt. Dies gilt insbesondere für so genannte diffraktive Multifokallinsen, weniger für die derzeit erhältlichen refraktiven Multifokallinsentypen (Liekfeld et al. 1998; Mester et al. 2005).

Für den Erfolg der Operation und für den Zufriedenheitsgrad des Patienten ist dabei die exakte postoperative Emmetropie entscheidend. Daher gilt insbesondere für Multifokallinsen, dass ein vorliegender Astigmatismus vollständig operativ korrigiert werden sollte.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL 06-2008.

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