Einfluss des Alters auf die korneale Biomechanik
Erstmals ermöglicht der Ocular Response Analyzer (ORA) die nichtinvasive Messung von Parametern der kornealen Biomechanik am lebenden, menschlichen Auge. Bei verschiedenen Augenerkrankungen kann die Diagnostik mit dem ORA zusätzliche Erkenntnisse liefern. Um die Ergebnisse richtig interpretieren zu können, ist es wichtig, den Einfluss des Alters zu kennen. Dr. Michael Haustein, Dr. Tina Oppitz und Prof. Dr. Eberhard Spörl von der Universitäts-Augenklinik Dresden sowie Priv.-Doz. Dr. Andreas G. Böhm von der Augenklinik des Elblandklinikums Radebeul haben diesen Einfluss untersucht und stellen ihre Ergebnisse vor.
Der anatomische Aufbau der Hornhaut ist schon seit langem bekannt. Bereits im 18. und 19. Jahrhundert wurden die anatomischen und histologischen Eigenschaften erforscht und beschrieben (Descemet 1758, Bowman 1849). Die Hornhaut liefert einen entscheidenden Beitrag zur Statik beziehungsweise Stabilität des vorderen Augenabschnittes und ist somit für den Augenarzt von besonderem Interesse.
Anhand von neuen, nichtinvasiven Methoden wurde es im letzten Jahrhundert möglich, die Kornea auch in vivo zu vermessen, wie zum Beispiel mittels Hornhauttopographie, kornealer Pachymetrie und Aberrometrie. Heutzutage kommen diese Untersuchungen unter anderem vor refraktiv-chirurgischen Eingriffen zum Einsatz, um die präoperativen Gegebenheiten des zu operierenden Auges zu vermessen und die optimale Behandlung zu planen (Kotecha 2007, Spörl et al. 2009). Es stellt sich nur die Frage, beschreiben die anatomisch-morphometrischen Messwerte wirklich die physiologischen Eigenschaften ausreichend?
Mehr dazu im AUGENSPIEGEL 06/2010.