Kanaloplastik – Neue Aspekte der nicht-perforierenden Glaukomchirurgie

Die Kanaloplastik ist eine neue nicht-perforierende Glaukomoperation, bei der die Erfahrungen mit der Viskokanalostomie genutzt werden und ein zusätzlicher chirurgischer Schritt zum Offenhalten der Ostien des Schlemmschen Kanals durchgeführt wird. Außerdem wird das Trabekelmaschenwerk permanent unter Spannung gehalten. Prof. Dr. Norbert Körber beschreibt die Operationstechnik sowie Komplikationen und Management und stellt die vorläufigen Daten des Kölner Studienzentrums vor.

Während der Operation wird eine Viskokanalostomie vorgenommen, wie sie von Robert Stegmann im Original beschrieben worden ist. Danach wird ein Mikrokatheter (Itrack der Fa. IScience Menlo Park, Kalifornien) mit 200 µm Durchmesser verwendet, um den Schlemmschen Kanal in der gesamten Circumferenz zu dehnen. Hierbei werden Mikrovolumina von Viskoelastikum (Healon GV) injiziert. Nach erfolgter Dilatation wird der Katheter wieder zurückgezogen und gleichzeitig damit ein 10.0 Prolenefaden im Kanal platziert und straff geknüpft, um Spannung auf das Trabekelmaschenwerk zu bringen.

Die Trabekulektomie ist eine weit verbreitete chirurgische Methode, um den Augeninnendruck zur Behandlung des Glaukoms zu senken. Obwohl die Trabekulektomie mit oder ohne Verwendung von Antimetaboliten erfolgreich sein kann, sind mit dieser operativen Methode zahlreiche intra- und postoperative Komplikationen verbunden, die das Operationstrauma als Ursache haben oder aber verbunden sind mit der Funktion des Filterkissens.

In der chirurgischen Behandlung des Kammerwasserabflusssystems einschließlich des Schlemmschen Kanals mit dem Ziel der Wiederherstellung einer normalen Funktion mit normalem Augen-innendruck ist dieser Bereich schon lange von großem Interesse. Zahlreiche klinische Forscher haben nicht-perforierende chirurgische Methoden mit Zugang zum Schlemmschen Kanal und mit dem Ziel, den Kammerwasserabfluss zu verbessern, entwickelt und vorgestellt. Stegmann et al. haben 1990 eine nicht-perforierende Operationsmethode mit dem Namen Viskokanalostomie vorgestellt. Hierbei war die Motivation die schlechte Funktion von fistulierenden Operationen bei afrikanischen Patienten. Die neue Operation sollte eine Operation ohne Filterkissenabhängigkeit mit Wiederherstellung der trabekokanalikulären Abflusswege sein.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL 9-2007.

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