Autor: Katica Djakovic

Der „Bonner Verlaufsbogen“

Effizientes und übersichtliches Datenmanagement der Anti-VEGF-Therapie
Für die effiziente Dokumentation der Anti-VEGF-Therapie wurde an der Universitäts-Augenklinik Bonn ein neuer Verlaufsbogen entwickelt, der alle relevanten funktionellen und anatomischen Parameter beinhaltet: aus Visus, Fluoreszenzangiographie sowie Optischer Kohärenztomographie werden die wichtigsten Kriterien der Erst- und Folgebehandlung für effizientere Abläufe und eine raschere Beurteilung zusammengefasst. Prof. Dr. Carsten H. Meyer und Prof. Dr. Frank G. Holz erläutern den so genannten „Bonner Verlaufsbogen“.

CALT: Beteiligt an der Pathogenese des Trockenen Auges?

Zum Einfluss des Konjunktiva-assoziierten lymphatischen Gewebes (CALT)
In der vielschichtigen Pathogenese des Trockenen Auges wird eine Beteiligung des Konjunktiva-assoziierten lymphatischen Gewebes (CALT) diskutiert. Bislang existieren jedoch keine funktionellen Studien, die diesen Zusammenhang untersuchen. Durch die Etablierung eines neuen Tiermodells und eines 2-Photonenmikroskops für die minimal-invasive Darstellung von CALT sind erstmals funktionelle Untersuchungen am lebenden Tier möglich. Dr. Philipp Steven stellt das Projekt vor, dass durch den vom Ressort Trockenes Auge im BVA vergebenen Sicca-Förderpreis 2008 unterstützt wird.

FLEx: Neues Laserverfahren zur Myopiekorrektur

Erste Anwendungsergebnisse der Femtosekunden-Lentikel-Extraktion (FLEx)
Die so genannte Femtosekunden-Lentikel-Extraktion (FLEx) ist ein neues Verfahren, bei dem der refraktive Eingriff ausschließlich mit dem Femtosekundenlaser durchgeführt wird. Nach einer ganzen Reihe von Versuchen sowohl im Labor als auch an Tieren sowie Erstbehandlungen an blinden Augen liegen mittlerweile von über 100 Augen die Sechsmonatsergebnisse des neuen Verfahrens vor. Priv.-Doz. Dr. Marcus Blum und Prof. Dr. Walter Sekundo stellen die Ergebnisse der klinischen Studie vor.

Die Julius-Hirschberg-Gesellschaft tagte in Salzburg (Teil 1)

Die Julius-Hirschberg-Gesellschaft tagte in Salzburg (Teil 1)

Von Mozart über Paracelsus
Für die XXII. Zusammenkunft der Julius-Hirschberg-Gesellschaft im Oktober hatte man sich einen besonders geschichtsträchtigen Ort ausgesucht. Salzburg ist mit seinen zahlreichen Sehenswürdigkeiten und Berühmtheiten auf der ganzen Welt bekannt: es ist die Geburtstadt von Mozart, die Altstadt gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe und die Salzburger Festspiele genießen internationales Ansehen. Doch auch medizinhistorisch hat Salzburg einiges zu bieten: Paracelsus lebte zeitweise hier und ist auf dem Salzburger Sebastiansfriedhof begraben, der Augenarzt Hubert Sattler wurde in Salzburg geboren und auch das Augenärzteehepaar Kerschbaumer praktizierte eine Zeit lang in der Stadt. Ein Bericht von Dr. Sibylle Scholtz.

Nanophthalmisches uveales Effusionssyndrom

Neue Therapiealternative mit intravitrealem Triamcinolon
Das uveale Effusionssyndrom bei Nanophthalmus ist eine seltene Erkrankung, führt aber bei den betroffenen Patienten zu einer hochgradigen Visusminderung. Auslösend können sowohl entzündliche Prozesse als auch vaskuläre Erkrankungen wie arteriovenöse Fisteln oder anormal verdickte Skleren sein. Neben der Behandlung mit Steroiden stehen bisher verschiedene aufwändige experimentelle operative Verfahren zur Verfügung. Über eine neue Therapiealternative mit intravitrealem Triamcinolon berichten Dr. Florian Rüfer und Prof. Dr. Johann Roider.

Non-Hodgkin-Lymphom mit Augenbeteiligung

Das okulozerebrale Non-Hodgkin-Lymphom befällt primär Gehirn, Leptomeningen, Rückenmark und Auge. Die Manifestation am Auge ist anfangs vielfältig und kann uncharakteristisch sein, weshalb eine Diagnosestellung oft erst spät erfolgt oder als Uveitis verkannt wird. Eva Glaser, Dr. Claudia Zorn, Prof. Dr. Ines Lanzl, Dr. Mathias Maier, Dr. Christian Mayer und Prof. Dr. Dr. Chris Patrick Lohmann berichten über drei Patientenfälle, die mit unterschiedlichen Symptomen an der Augenklinik rechts der Isar vorstellig wurden.

Neue Studienergebnisse zu Blaulichtfilter-IOL

Diskussion und aktuelle Ergebnisse einer neuen Untersuchung
Die Implantation von Blaulichtfilterlinsen wird nach wie vor kontrovers diskutiert. Die Frage, ob die natürliche Linse so wesentlich am Schutz der Netzhaut vor UV-Strahlung beteiligt ist beziehungsweise ob irreversible retinale Schäden, die angeblich durch Sonnenlicht induziert werden, durch die Implantation von so genannten Blaulichtfilter-Intraokularlinsen verhindert werden können, kann bislang nicht eindeutig beantwortet werden. Dr. Andreas F. Borkenstein und Prof. Dr. David J. Apple haben aus der weltweit größten Datenbank von „Augenbulbi-Sammlungen“ (mit mehr als 16.000 Augen) über 4.000 Autopsieaugen, die Standard-IOLs ohne Blaufilter enthielten, in Bezug auf AMD-Entstehung sowie Melanominzidenz untersucht und fassen ihre Studienergebnisse zusammen.

Regionaler Austausch in der „Quattropole Ophthalmologie“

Regionaler Austausch in der „Quattropole Ophthalmologie“

Ein neuer Verbund lud zum wissenschaftlichen Austausch nach Trier
Mit der so genannten „Quattropole“ haben vier grenznahe Städte (Luxemburg, Metz, Saarbrücken, Trier) eine Initiative zur kulturellen Kooperation ins Leben gerufen. In wissenschaftlicher Anlehnung an die Idee dieses kulturellen Netzwerkes gründeten drei Augenkliniken für vier Regionen die „Quattropole Ophthalmologie“. Zum ersten klinischen Gespräch der Quattropole kamen in Trier über 50 interessierte Augenärzte zusammen. Über vier Stunden hinweg waren sie alle nicht nur Geburtshelfer des neuen Zusammenschlusses, sondern wurden Zeugen eines wissenschaftlichen Streifzuges quer durch die Augenheilkunde. Ein Beitrag von Dr. Walter Pfeifer.