FLEx: Neues Laserverfahren zur Myopiekorrektur
Erste Anwendungsergebnisse der Femtosekunden-Lentikel-Extraktion (FLEx)
Die so genannte Femtosekunden-Lentikel-Extraktion (FLEx) ist ein neues Verfahren, bei dem der refraktive Eingriff ausschließlich mit dem Femtosekundenlaser durchgeführt wird. Nach einer ganzen Reihe von Versuchen sowohl im Labor als auch an Tieren sowie Erstbehandlungen an blinden Augen liegen mittlerweile von über 100 Augen die Sechsmonatsergebnisse des neuen Verfahrens vor. Priv.-Doz. Dr. Marcus Blum und Prof. Dr. Walter Sekundo stellen die Ergebnisse der klinischen Studie vor.
Heute existieren mehrere ausgereifte Excimerlasersysteme, um an der Hornhaut des menschlichen Auges eine Laser-in-situ-Keratomileusis (LASIK) mit höchster Genauigkeit durchzuführen (Sekundo 2007). Vor einigen Jahren wurde auch erstmals ein Femtosekundenlaser für refraktive Eingriffe genutzt, blieb in seinem Einsatz jedoch darauf beschränkt, den Flap zu schneiden und damit das Mikrokeratom zu ersetzen (Nordan et al. 2003; Durrie und Kezirian 2005). Die tatsächliche refraktive Korrektur wurde weiterhin mit dem 193 nm Excimerlaser durchgeführt (Binder 2004; Blum et al. im Druck). Nach einer ganzen Reihe von Versuchen sowohl im Labor als auch an Tieren sowie Erstbehandlungen an blinden Augen konnte jetzt mit dem Visumax Femtosekundenlasersystem (Carl Zeiss Meditec, Jena) erstmals eine komplette nur mit dem Femtosekundenlaser durchgeführte refraktive Prozedur realisiert werden. Dieses neue Verfahren, bei dem der Excimerlaser nicht mehr benötigt wird, wurde als Femtosekunden-Lentikel-Extraktion (kurz FLEx) bezeichnet. Die ersten zehn Fälle wurden 2008 von Sekundo publiziert. Mittlerweile liegen von über 100 Augen die Sechsmonatsergebnisse des neuen Verfahrens vor.
Mehr dazu im AUGENSPIEGEL 12/2008.