Non-Hodgkin-Lymphom mit Augenbeteiligung

Das okulozerebrale Non-Hodgkin-Lymphom befällt primär Gehirn, Leptomeningen, Rückenmark und Auge. Die Manifestation am Auge ist anfangs vielfältig und kann uncharakteristisch sein, weshalb eine Diagnosestellung oft erst spät erfolgt oder als Uveitis verkannt wird. Eva Glaser, Dr. Claudia Zorn, Prof. Dr. Ines Lanzl, Dr. Mathias Maier, Dr. Christian Mayer und Prof. Dr. Dr. Chris Patrick Lohmann berichten über drei Patientenfälle, die mit unterschiedlichen Symptomen an der Augenklinik rechts der Isar vorstellig wurden.

Das okulozerebrale Non-Hodgkin-Lymphom (NHL), das zu den primären Zentralnervensystem-NHL gehört, befällt primär Gehirn, Leptomeningen, Rückenmark und Auge (Helbig et al. 2003). Etwa ein Prozent aller Non-Hodgkin-Lymphome sind Zentralnervensystem-NHL. In mehr als 50 Prozent der Fälle des okulozerebralen NHL ist bei Erstmanifestation das Auge vor dem Zentralnervensystem betroffen. Daher kommt der Diagnosestellung durch den Ophthalmologen besondere Bedeutung zu. In 30 Prozent ist anfangs nur ein Auge befallen, im Verlauf kommt es jedoch meist zu binokularer Manifestation. Nach einem Zeitraum von durchschnittlich zwei Jahren erfolgt in 60 bis 85 Prozent ein Befall des Zentralnervensystems. Nur ein Prozent aller intraokularen Tumoren sind primäre Non-Hodgkin-Lymphome. In der Regel sind die betroffenen Patienten älter als 50 Jahre, meist kommt es in der sechsten bis siebten Lebensdekade zu einer Manifestation. Die Anzahl jüngerer Patienten nimmt in den letzten Jahren unter anderem aufgrund der Zunahme der AIDS-Erkrankungen zu. Die Manifestation am Auge ist anfangs vielfältig und kann uncharakteristisch sein, weshalb eine Diagnosestellung oft erst spät erfolgt oder als Uveitis verkannt wird. Durchschnittlich vergehen 21 Monate (ein bis 23 Monate) zwischen dem Auftreten der Symptome und der Diagnose (Auw-Hädrich 2008).

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL 12/2008.

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