Aus der aktuellen Ausgabe

Fallbericht: Schnyder-Hornhautdystrophie

Behandlung mittels tiefer vorderer lamellärer Keratoplastik (DALK)
Die Schnyder-Hornhautdystrophie ist eine seltene Hornhauterkrankung, die durch eine autosomal-dominante Vererbung gekennzeichnet ist. Charakteristisch ist das beidseitige, symmetrische Vorliegen eines Arcus lipoides und stromale Trübungen sowie in 50 Prozent der Fälle die kristallinen Einlagerungen in der Kornea. Dr. Ludmila Aßfelder (Dortmund) berichtet über den Fall einer 57-jährigen Patientin, die sich mit seit zwei Jahren zunehmendem Verschwommensehen und subjektiver Sehverschlechterung in der Ambulanz vorstellte. Die ophthalmologische Anamnese ergab außer der seit 1976 vorliegenden kristallinen Schnyder-Hornhautdystrophie keine Auffälligkeiten.

Saugglocke nach Herzau

Serie zur Sammlung Roth
Die sachgerechte Behandlung von Erkrankungen oder Verletzungen des Auges spielte schon immer eine besondere Rolle für den Menschen, führte doch das Versagen einer Therapie oft zum Verlust der Sehfunktion. Dabei ging es sicherlich nicht nur um die fachgerechte Entfernung eines Splitters aus dem Auge, sondern auch um schicksalhafte Erkrankungen wie den grauen oder grünen Star. Das hierzu benötigte Instrumentarium wurde über die Jahrhunderte hin immer feiner und vielfältiger, dem Erfindungsreichtum des Okulisten waren keine Grenzen gesetzt. Zu allen Zeiten gab es Tüftler unter den Augenärzten, die neue Instrumente oder Geräte für die Diagnose und Therapie am Auge konstruierten.

Aktuelle Rechtsprechung – Auswirkungen auf den Praxisalltag

Aktuelle Urteile der Sozial- und ordentlichen Gerichtsbarkeit haben – oftmals jedoch unbeachtet – direkte Auswirkungen auf die tägliche Arbeit des (Vertrags-)Arztes in seiner Praxis. Dr. Andreas Meschke und Dr. Juliane Netzer-Nawrocki, Fachanwälte für Medizinrecht in Düsseldorf, fassen einige relevante Urteile aus dem Vertragsarzt-, Arbeits- und Wettbewerbsrecht sowie zu „Scheingesellschaftern“ und Online-Portalen zusammen und stellen die Bedeutung für den Praxisalltag heraus.

Scharioth-Makula-Linse bei Patienten mit AMD

Ergebnisse einer europäischen Multizenterstudie
Die Scharioth-Makula-Linse (SML) ist eine innovative bifokale Intraokularlinse mit einer speziell designten zentralen Optik von +10 Dioptrien, die die Add-on-Technologie mit dem Ansatz einer zentralen Vergrößerung (miniaturisierte Lupe) vereint, ohne dabei die Fernsicht oder das Gesichtsfeld zu beeinflussen. Die Linse soll bei fortgeschrittener trockener AMD eine Option zur Wiederherstellung des Nahsehens geben. Dr. Kata Habon, FEBO (Recklinghausen) stellt das Funktionsprinzip der Linse sowie die aktuellen Ergebnisse einer europäischen Multizenterstudie vor.

Kapsulorhexis real-life

Qualitätsvergleich manuelle Rhexis versus FLACS
Ob die herkömmliche Kapsulorhexis der femtolaserassistierten Kataraktchirurgie (FLACS) unterlegen ist oder nicht, wird nach wie vor kontrovers bewertet. Wie die Erfolgsquote der Kapsulorhexis in den Händen eines erfahrenen Operateurs unter Real-life-Bedingungen gegenüber der Benchmark-Kapsulotomie mit dem Femtolaser aussieht, erläutert Dr. Frank Sachers (Basel), der die manuelle Rhexis und FLACS anhand eigener Operationserfahrungen und einer Auswertung von statistischen Daten gegenüberstellt.

Medikamentöse Ansätze bei geographischer Atrophie

Die Genese der trockenen altersbedingten Makuladegeneration ist noch nicht ganz geklärt, es scheint aber ein multifaktorieller Prozess vorzuliegen: Entzündungsreaktionen, eine Aktivierung des Komplementsystems wie auch oxidativer Stress und Lipidablagerungen scheinen involviert. Aufgrund der verschiedenen Einflussfaktoren, die in der Pathogenese vermutlich eine Rolle spielen, werden derzeit mehrere Behandlungsoptionen mit verschiedenen Angriffspunkten verfolgt, die darauf zielen, die Ausbreitung der Atrophie-Zonen bei AMD zu stoppen. Priv.-Doz. Dr. Daniel Barthelmes (Zürich) gibt einen einordnenden Überblick über die aktuellen therapeutischen Ansätze und bisher erzielten Resultate bei geographischer Atrophie.

Quantitative Choriokapillaris-­Perfusionsmessungen im Vergleich

Vergleichsstudie zur Messgenauigkeit zweier OCT-Angiographie-Systeme
In histologischen Studien fanden sich Hinweise für eine altersbedingte Abnahme der Gefäßdichte und Choriokapillaris-Dicke und einen möglichen Zusammenhang der AMD-Pathogenese mit der Choriokapillaris-Perfusion. Eine aktuelle Arbeit ging der Frage nach, ob sich mittels OCT-A diese Veränderungen in vivo nachvollziehen lassen und ob die Messgenauigkeit zweier Systeme verschiedener Hersteller trotz unterschiedlicher technischer Ansätze vergleichbar ist. Dr. Jost L. Lauermann und Priv.-Doz. Dr. Florian Alten (Münster) stellen die Ergebnisse vor.

Qualitätsversorgung bei AMD: Das Pilotprojekt Q-VERA

„Qualitätsversorgung bei AMD – Q-VERA“ lautet der Titel des additiven Versorgungskonzepts für AMD-Patienten, das das gemeinnützige AMD-Netz in Zusammenarbeit mit der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) erarbeitet hat. Das Pilotprojekt ist im Januar 2017 mit zehn augenärztlichen Praxen in Westfalen-Lippe gestartet. Ziel ist die Weiterentwicklung der AMD-Versorgung durch Maßnahmen zur Aufklärung, Qualitätsverbesserung und Weiterleitung. Die teilnehmenden Augenärzte werden für die zu erbringenden Leistungen zusätzlich vergütet. Jana Bouws, Geschäftsführerin des AMD-Netzes in Münster, stellt die Maßnahmen im Projekt Q-VERA vor.

Optisches Multitool

Serie zur Sammlung Roth
In Kenntnis der optischen Gesetze und einer immer präziseren Fertigung von lichtbrechenden Gläsern war der Einfallsreichtum bezüglich ihrer praktischen Anwendung nahezu unbegrenzt. Der Erfindung des Teleskops folgte bald der Bau des ersten Mikroskops, Mikro- und Makrokosmus wurden Schritt für Schritt erschlossen. Die Konstruktionen medizinischer Untersuchungsgeräte wie Augenspiegel und Kehlkopfspiegel folgten dann dicht aufeinander. Waren die ersten optischen Geräte noch nicht für jedermann erschwinglich, so ermöglichte das Zeitalter der Industrialisierung schließlich ihre Massenproduktion und preisgünstige Herstellung. Letztendlich konnte und wollte jetzt jeder, wissenschaftlich interessiert oder nicht, ein Fernglas oder Mikroskop besitzen.

30. Internationaler Kongress der ­Deutschen Ophthalmochirurgen

Vom 11. bis 13. Mai fand im Nürnberger Convention Center der Internationale Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen (DOC) sowie ein Joint Meeting mit der ISRS/AAO statt. Dr. Armin Scharrer, DOC-Präsident und 1. Vorsitzender des Bundesverbandes Deutscher Ophthalmochirurgen e.V. (BDOC), erinnerte anlässlich des Jubiläums auch an die Gründungsgeschichte der DOC, die in diesem Jahr zum 30. Mal tagte. Von Katica Djakovic´.