Autor: Katica Djakovic

EuRetina-Kongress 2010

Interview mit Prof. Dr. Gisbert Richard zur gemeinsamen Tagung von EuRetina und ESCRS
Die zehnte Tagung der European Society of Retina Specialists (EuRetina) findet in diesem Jahr erstmals gemeinsam mit dem Kongress der European Society of Cataract and Refractive Surgeons (ESCRS) vom 2. bis 8. September in Paris statt. DER AUGENSPIEGEL sprach mit Prof. Dr. Gisbert Richard, Direktor der Universitäts-Augenklinik Hamburg und Generalsekretär der EuRetina, über die neue Zusammenarbeit.

Interaktiver Glaukomdialog in Kiel

Zum Thema „Glaukom und Gehirn“ unter besonderer Berücksichtigung der neurodegenerativen Erkrankungen fand im Wasserturm Ravensberg in Kiel eine regionale interaktive Fortbildung statt. Nicht nur neuere Ergebnisse der Grundlagenforschung, sondern auch hieraus gewonnene praxisrelevante Erkenntnisse sowie die daraus abgeleiteten Empfehlungen wurden vorgetragen und diskutiert. Dr. Udo Hennighausen fasst die Fortbildung zusammen.

Personalkosten und Steuern in der Augenarztpraxis 2010

Änderungen durch das Wachstumsbeschleunigungsgesetz
Grundsätzlich stellen sämtliche Kosten für das Betriebspersonal gewinnmindernde Betriebsausgaben dar. Das sind nicht nur die Arbeitslöhne einschließlich der Lohn- und Kirchensteuer, des Solidaritätszuschlags, der Weihnachts-, Urlaubs- und Überstundengelder sowie der Arbeitgeberbeiträge zur Sozialversicherung, sondern auch Sachbezüge und sonstige Zuwendungen an das Personal, und zwar unabhängig davon, ob diese Zuwendungen lohnsteuerpflichtig sind oder nicht. Voraussetzung ist allerdings, dass die Arbeitnehmertätigkeit sich ausschließlich auf die Arbeit in der Augenarztpraxis bezieht und keine Verquickung mit Arbeiten für den Privathaushalt des Augenarztes gegeben ist. Dipl.-Volkswirt Dr. Hans-L. Dornbusch erläutert wesentliche Änderungen durch das Wachstumsbeschleunigungsgesetz und gibt einige Beispiele samt Verweisen auf Rechtsgrundlagen.

Zum World Ophthalmology Congress 2010 in Berlin

WOC 2010: Ein Treffen der Superlative
Es war ein für Deutschland besonderes und spannendes Großereignis, zu dem WOC-Präsident Prof. Dr. Gerhard K. Lang geladen hatte – und die Gäste kamen zahlreich: Rund 13.000 Teilnehmer aus 145 Ländern folgten der Einladung zum World Ophthalmology Congress, der nach 44 Jahren erstmals wieder in Deutschland tagte. Zahlen, die man sich nicht zu erhoffen gewagt hatte und die den Stellenwert der deutschen Ophthalmologie weltweit eindrücklich bestätigten. Geboten wurde den Gästen aus aller Welt ein glanzvoller Kongress mit einem internationalen Programm von Spitzenniveau und zahlreichen Highlights sowie ein stets präsenter, gut gelaunter Kongresspräsident, der mit leichter Hand das Ausnahmeereignis souverän managte. Auch seitens der Augenärztlichen Akademie Deutschland (AAD), die im Vorfeld des internationalen Programms den Beginn des Weltkongresses mit einer deutschsprachigen Tagung einleitete, zeigte man sich mit den Besucherzahlen zufrieden. Flankiert und unterstützt wurde die internationale Zusammenkunft auf 4.700 qm von der größten Industrieausstellung, die es je bei einem deutschen Augenheilkunde-Kongress gegeben hat. Selbst das Rahmenprogramm sprengte bisherige Maßstäbe und bot begeisternde Spitzenunterhaltung. Ein Bericht von Ulrike Lüdtke.

Premiumlinsen und Kostenerstattung in der Praxis

Die Ansprüche der Patienten auf ein gutes Ergebnis nach Kataraktoperation und somit die Nachfrage nach Sonder- beziehungsweise Premiumlinsen sind im letzten Jahrzehnt erheblich gestiegen. In einigen Gebieten Deutschlands ermöglichen Strukturverträge eine Zuzahlung, so dass Patienten nicht die gesamten Operationskosten selber tragen müssen. Dr. Stefanie Schmickler gibt einen Überblick zu Premiumlinsen und deren Kostenerstattung in der Praxis.

Konzepte der sulkusfixierten additiven IOL

Add-On-IOL zur primären und sekundären Implantationen
Um die Nachteile der Polypseudophakie mit zwei herkömmlichen bikonvexen Linsen zu vermeiden und den hohen refraktiven Ansprüchen der Patienten gerecht zu werden, wurde eine spezielle additive Intraokularlinse konstruiert. Prinzipiell können additive Linsen primär, im Rahmen der Kataraktoperation, unmittelbar nach Implantation der ersten Linse (Duett-Implantation) oder sekundär bei bereits bestehender Pseudophakie implantiert werden. Prof. Dr. Michael Amon stellt die Konzepte der sulkusfixierten additiven IOL vor.

Perfektes Positionieren von torischen IOL

Erste Erfahrungen mit einem videogestützten System
Zur Behandlung hoher und mittelgradiger kornealer Astigmatismen hat sich in den letzten Jahren im Rahmen der Katarakt- und refraktiven Linsenchirurgie der Einsatz torischer Intraokularlinsen bewährt. Entscheidende Grundlage für das postoperative Refraktionsergebnis ist die präoperative exakte Keratometriebestimmung und die intraoperative Achsenjustierung. Dr. Josef Wolff berichtet über erste Erfahrungen einer videogestützten Ausrichtung torischer Mono- und Multifokallinsen aus dem AugenZentrum Heppenheim.

6. Internationales Pro Retina-Forschungskolloquium in Potsdam

Netzhautdegeneration – wohin führt der Weg?
Zum 6. Internationalen Pro Retina-Forschungskolloquium in Potsdam trafen sich rund 160 Wissenschaftler, Mediziner und Patienten aus Europa und den USA. Ziel des Kolloquiums war der interdisziplinäre Austausch zwischen Grund­lagenforschern und klinischen Wissenschaftlern, um bei degenerativen Netzhauterkrankungen neue Erkenntnisse zu den Ursachen sowie Ansätze zur Diagnostik und Therapie zu diskutieren. Dr. Monika Fleckenstein, Dr. Florian Alten, Dr. Peter Charbel Issa und Prof. Dr. Frank Holz berichten über das diesjährige Treffen.

Antibiotikatherapie bei konnatalen Tränenwegsstenosen

Ergebnisse einer Untersuchung zur effizienten Behandlung
Konnatale Tränenwegsstenosen führen in 97 Prozent der Fälle zu einer bakteriellen Besiedlung der Tränenwege und chronischer Dakryozystitis. Bis zum sechsten Lebensmonat kommt einer effektiven lokalen Antibiotikatherapie die wichtigste Bedeutung zu. Priv.-Doz. Dr. Tobias Stupp stellt die Ergebnisse einer klinischen Untersuchung vor, die an der Augenklinik der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster durchgeführt wurde.

Congenitale Fibrosesyndrome der ­extraokulären Muskeln

Die Congenitalen Fibrosesyndrome der extraokulären Muskeln (CFEOM) stellen seltene, nicht-progrediente Veränderungen dar, die charakterisiert sind durch inkomitanten Strabismus, mit häufig divergent nach unten stehenden Augen, einer kompensatorischen Kinnhebung und einer Ptosis oder Pseudoptosis. Das Erkennen und die Zuordnung dieser Krankheitsbilder sind von Bedeutung, um ein angemessenes chirurgisches Vorgehen zu planen und die Kopffehlhaltung zu verringern. Prof. Dr. Günther Rudolph und Michael F. Nentwich stellen die klinische und molekulargenetische Klassifikation der congenitalen Fibrosesyndrome dar.