Hirnstrukturen, die sich früh in der Evolution entwickelten, führen bei Neugeborenen Funktionen aus, die später die Großhirnrinde übernimmt, heißt es in einer Mitteilung der Ruhr-Universität Bochum (RUB). Neue Hinweise für diese Theorie habe ein Forscherteam der RUB im visuellen System von Affen gefunden. Die Wissenschaftler untersuchten einen Bewegungsreflex der Augen, den so genannten optokinetischen Nystagmus. Sie stellten fest, dass zunächst Kerne im Hirnstamm diesen Reflex steuern und erst später Signale der Großhirnrinde (Neokortex) hinzukommen. Priv.Doz. Dr. Claudia Distler-Hoffmann vom Lehrstuhl für Allgemeine Zoologie und Neurobiologie und Prof. Dr. Klaus-Peter Hoffmann vom Lehrstuhl für Tierphysiologie berichten im Journal of Neuroscience über ihre Arbeitsergebnisse.