Kurznachrichten

RUB-Wissenschaftler untersuchen Augenreflex

Hirnstrukturen, die sich früh in der Evolution entwickelten, führen bei Neugeborenen Funktionen aus, die später die Großhirnrinde übernimmt, heißt es in einer Mitteilung der Ruhr-Universität Bochum (RUB). Neue Hinweise für diese Theorie habe ein Forscherteam der RUB im visuellen System von Affen gefunden. Die Wissenschaftler untersuchten einen Bewegungsreflex der Augen, den so genannten optokinetischen Nystagmus. Sie stellten fest, dass zunächst Kerne im Hirnstamm diesen Reflex steuern und erst später Signale der Großhirnrinde (Neokortex) hinzukommen. Priv.Doz. Dr. Claudia Distler-Hoffmann vom Lehrstuhl für Allgemeine Zoologie und Neurobiologie und Prof. Dr. Klaus-Peter Hoffmann vom Lehrstuhl für Tierphysiologie berichten im Journal of Neuroscience über ihre Arbeitsergebnisse.

KV Hessen: Honorarsituation der hessischen Augenärzte ist unerträglich

Die Absicht war gut, das Ergebnis ist leider mangelhaft: Der Versuch, durch einen bundesweit geltenden Beschluss Geld von operativ tätigen Augenärzten zu den finanziell arg gebeutelten konservativ tätigen Augenärzten umzulenken, ist gescheitert, so die Bilanz der KV Hessen zur Strukturpauschale. Für die nötige Umverteilung fehle das Geld, die prekäre Honorarsituation werde nicht beseitigt. Damit stünden für die augenärztliche Grundversorgung in Hessen ab dem 1. Quartal 2012 im Monat nur noch rund fünf Euro zur Verfügung. „Ein unhaltbarer Zustand“, so die beiden Vorstandsvorsitzenden der KV Hessen Frank-Rüdiger Zimmeck und Dr. med. Gerd W. Zimmermann.

Russische Augenärzte-Delegation besucht Universitäts-Augenklinik Bonn

Eine Delegation von 21 Augenärzten aus verschiedenen Teilen Russlands verschaffte sich in der vorletzten Novemberwoche in der Universitäts-Augenklinik Bonn einen Überblick über neueste diagnostische Verfahren und Behandlungsmethoden bei Netzhaut- und Makulaerkrankungen. Wie die Universität Bonn mittelt, tauschten sich der Gastgeber und Direktor der Augenklinik Bonn, Professor Frank G. Holz,  sowie sein Team mit den russischen Kolleginnen und Kollegen zu aktuellen mikrochirurgischen Verfahren und medikamentösen Behandlungsmethoden aus.

Hornhauttransplantation: Neue Operationstechniken beschleunigen die Erholung der Patienten

Jährlich führen Augenärzte hierzulande etwa 4.200 Hornhauttransplantationen durch. Neue Operationstechniken ermöglichen es, den Austausch einer getrübten Augenhornhaut nur auf die erkrankte Hornhautschicht zu beschränken, anstatt die gesamte Hornhaut zu transplantieren. Ein Vorteil für die Patienten ist dabei, dass viele schon nach wenigen Tagen wieder gut sehen können. Die neuen Verfahren sind nach Auskunft der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) noch in der Entwicklung und nicht für alle Patienten geeignet.

Stromreize können die Sehleistung bei Gesichtsfeldeinschränkungen verbessern

Erste Ergebnisse einer neuen Therapie zur Behandlung von Patienten mit Schädigungen des Sehnervs haben Wissenschaftler des Magdeburger Universitätsklinikums und der Berliner Charité im Wissenschaftsjournal Brain Stimulation vorgestellt. Die Mediziner konnten nachweisen, dass eine nichtinvasive Stimulation mit Wechselstrom die Sehleistung und die sehbezogene Lebensqualität verbessern können. Schädigungen des Sehnervs sind häufig die Folge eines Schlaganfalls in der Netzhaut, eines Schädelhirntraumas oder von Hirntumoren. Die Betroffenen können nur noch einen Teil ihrer Umwelt sehen.

Curcumin als Therapie bei Netzhautdegeneration?

Neue Forschungsergebnisse aus der Arbeitsgruppe um den Regensburger Wissenschaftler Dr. Thomas Langmann legen nahe, dass der pflanzlichen Aromastoff Curcumin als natürliche Therapieform bei degenerativen Krankheiten des Gehirns, wie zum Beispiel bei Alzheimer oder Parkinson, und bei Netzhauterkrankungen eingesetzt werden könnte, teilt das Institut für Humangenetik der Universität Tübingen mit.

Interdisziplinäres Uveitis-Zentrum in Heidelberg feiert zehnjähriges Bestehen

Im Juli 2001 wurde das Interdisziplinäre Uveitis-Zentrum am Universitätsklinikum Heidelberg mit der bundesweit ersten gemeinsamen Sprechstunde von Augenärzten und Rheumaspezialisten eröffnet. Heute werden hier jährlich rund 1.400 Patienten mit der chronischen Augenentzündung behandelt – damit sei das Zentrum die führende Einrichtung ihrer Art in Deutschland, teilt die Universität Heidelberg mit. Anlässlich des zehnjährigen Bestehens veranstaltet das Uveitis-Zentrum am Samstag, dem 12. November 2011, ein Jubiläums-Symposium.

Wichtige Signalwege in der Netzhaut aufgeklärt

Ein wichtiger Erfolg auf dem Weg zum Verständnis des Sehvorgangs ist in einer von Prof. Mathias Seeliger vom Forschungsinstitut für Augenheilkunde am Universitätsklinikum Tübingen koordinierten interdisziplinären Zusammenarbeit mit Gruppen aus Jülich, Oldenburg und Dublin gelungen, teilt die Universität Tübingen mit. Die Arbeit wurde in der Fachzeitschrift Nature Communications der Nature-Gruppe veröffentlicht.