Aus der aktuellen Ausgabe

Pseudophakie-Ablatio bei jüngeren Patienten

Obwohl die Techniken der Kataraktoperation mit Einführung der Mikroinzisionstechnik und der Femtosekundenlaser-assistierten Kataraktchirurgie kontinuierlich verbessert werden, ist bei insgesamt steigenden Katarakt­operationszahlen und Clear-Lens-Extraktionen, insbesondere auch bei jüngeren Patienten, mit einer zunehmenden Prävalenz der Pseudophakie-Ablatio zu rechnen. Da ein junges Patientenalter einer der bekannten Risiko­faktoren für eine Pseudophakie-Ablatio ist, wurden in einer retrospektiven Studie am Zentrum für Augenheilkunde ­Düsseldorf die Inzidenz und Risikofaktoren für eine Netzhautablösung nach Kataraktoperation oder refraktivem Linsenaustausch bei Patienten bis zu einem Alter von 60 Jahren untersucht. Prof. Thomas Laube ­(Düsseldorf) stellt die Ergebnisse vor.

Der Lachgucker

Serie zur Sammlung Roth (Folge 86)
Die ersten optisch geschliffenen Linsen dienten zunächst ausschließlich als ­Lese­hilfen bei Weit- und Alterssichtigkeit, später wurden sie mit Kombinationen auch in Teleskopen, Mikroskopen oder anderen Geräten zur exakten Aufnahme oder Wiedergabe von Bildern verwendet. Dass Optiker damit auch Bilder entstellen oder verzerren konnten, dürfte bald bekannt gewesen sein, ­spätestens, wenn ein Schliff oder Guss des Glases misslang und unregelmäßig gekrümmte Oberflächen entstanden waren. Dann war es durchaus amüsant zu sehen, wie die Objekte verfälschte Bilder lieferten – ein Effekt, der heute noch in historischen Spiegelkabinetten auf Jahrmärkten zu jedermanns Gaudi zu erleben ist.

13. Meeting der European Neuro-Ophthalmology Society (Teil 1)

Zum 13. Meeting der European Neuro-Ophthalmology Society (EUNOS) hatte Dr. Gabriella Szatmáry (Hattiesburg, MS, USA) nach Budapest eingeladen. Im Mittelpunkt der Tagung stand die Lebersche Hereditäre Optikusneuropathie (LHON), auch 200 Jahre Lehrstuhl für Ophthalmologie an der Universität Budapest wurden gewürdigt. Dr. Udo Hennighausen (Hamburg) berichtet über das EUNOS-Meeting, zu dem sich rund ­400 Teilnehmer einfanden.

Möglichkeiten und Grenzen der Telemedizin in der Augenheilkunde

Das zunehmende Ungleichgewicht von Patientennachfrage und augenärztlichem Ressourcenangebot erfordert neue digitale Konzepte in Diagnostik, Therapie und Dokumentation in der Augenheilkunde. In Deutschland wird es schätzungsweise bis 2020 zu einer Verdünnung der augenärztlichen Versorgung mit Versorgungsabnahme von zirka elf Prozent kommen. Zusätzlich führt die veränderte Altersstruktur der Patienten in Deutschland zu einer Zunahme von Personen mit behandlungsbedürftigen Augenerkrankungen und damit zu einer Verstärkung des Ungleichgewichtes. Darüber hinaus benötigen neue wirksame Therapieansätze zusätzliche augenärztliche Ressourcen. Prof. Georg Michelson, Wolfgang Mehringer, M. Sc., Matthias Ring, M. Sc., S. Erbes, B. Kutzner, D. Kara und Prof. Siegfried Jedamzik berichten über Möglichkeiten der Telemedizin in Deutschland und eigene Erfahrungen in der Tele-Ophthalmologie mit dem Talkingeyes-Collaboration Network.

Topographiegesteuerte LASIK im Transplantat

Refraktive Chirurgie nach Keratoplastik und DALK
In Deutschland unterziehen sich jährlich zirka 5.000 bis 8.000 Patienten einer Hornhauttransplantation. ­Geschätzt etwa 50 Prozent der Patienten leiden nach anatomisch gelungener Transplantation unter optischen Transplantatfehlern mit irregulärem Anteil und sind damit nicht wirklich optisch rehabilitiert. Die topographiegesteuerte Femto-LASIK stellt ein vielversprechendes Verfahren dar, um Ametropien nach Hornhauttransplantation zu korrigieren. Dr. Georg Gerten (Köln) berichtet anhand ausgewählter Fallbeispiele über die Technik zur refraktiven Korrektur nach Keratoplastik und DALK

Kataraktoperation in Augen mit phaken IOL

Zur Kataraktchirurgie kommen immer häufiger jüngere Patienten, bei denen bereits ein refraktiver Eingriff durchgeführt wurde, oftmals eine korneale Intervention, aber vielfach erfolgte auch der Einsatz einer phaken IOL (PIOL) als refraktive Maßnahme von guter Vorhersagbarkeit und Effektivität, ohne Beeinträchtigung der Akkommodations­fähigkeit. Prof. H. Burkhard Dick und Dr. Tim Schultz (Bochum) erläutert zwei Varianten eines operativen Vorgehens zur ­Entfernung der Linse bei Vorliegen einer phaken IOL.

Katarakt-OP und Astigmatismuskorrektur

Welcher Restastigmatismus ist akzeptabel oder sogar wünschenswert?
Eine Kataraktoperation ist mit dem Verlust der Akkommodationsfähigkeit verbunden, dennoch weisen einige ­Patienten postoperativ eine Fähigkeit zur Pseudoakkommodation auf. Dipl.-Ing. (FH) Melanie Abraham und ­Dr. Peter Hoffmann erörtern die Frage, welcher Restastigmatismus akzeptabel oder gegebenenfalls wünschenswert ist und stellen Ergebnisse aus einer Versuchsreihe vor, die untersuchte, ob sich der Hornhautastigmatismus für eine Pseudoakkommodation nutzen lässt, welcher Astigmatismus (Astigmatismus mixtus oder Astigma­tismus myopicus simplex) einen positiven Effekt auf diese hat und bis zu welcher Wirkung sich Bildunschärfe und ­Pseudoakkommodation die Waage halten.

Pupillenstörungen bei Kindern

Das Spektrum der Pupillenstörungen bei Kindern stellt eine diagnostische Herausforderung mit vielfältigen ­Differenzialdiagnosen aus unterschiedlichen Bereichen dar. Dr. med. Dipl.-Mol.Med. Bettina Hohberger (Erlangen) erläutert in ihrer Übersichtsarbeit ein systematisches Vorgehen zu einer gezielten Differenzialdiagnostik der Pupillen­störungen bei Kindern.

Stand und Zukunft der Protonen­therapie okulärer Tumoren

Die Behandlung von Aderhautmelanomen und anderen Augentumoren ist eine große Herausforderung und wird seit Jahrzehnten an spezialisierten Zentren angeboten und wissenschaftlich evaluiert. Dabei hat sich die Protonentherapie international zu einer etablierten Methode der hochpräzisen Bestrahlungstechniken für das Auge ent­wickelt. In Deutschland ist das Westdeutsche Protonentherapiezentrum Essen am Universitätsklinikum Essen eines von insgesamt sechs Einrichtungen zur Behandlung mit Protonen. Prof. Beate Timmermann und Dr. Stefanie Schulze Schleithoff (Essen) stellen die Behandlung von okulären Tumoren und klinische Erfahrungen dar.

Fallbericht: Spontanverlauf der vitreomakulären Traktion

Zur Spontanlösungsrate der vitreomakulären Traktion liegen unterschiedliche Angaben in der Literatur vor. Julian E. M. Klaas, Dr. Nikolaus Feucht und Prof. Mathias Maier (München) berichten über eine 71-jährige Patientin, die sich mit subjektiver Visusminderung und Metamorphopsien am linken Auge in der Netzhaut-Sprechstunde vorstellte. In den verschiedenen Modalitäten (Funduskopie, Fundus-Autofluoreszenz und SD-OCT) ergab sich an beiden Augen das morphologische Korrelat einer vitreomakulären Traktion. Zu jedem Untersuchungszeitpunkt entschloss sich die Patientin für die Option „abwartendes Verhalten“, sodass in dieser Kasuistik ein klinischer und morphologischer Verlauf über den Zeitraum von insgesamt vier Jahren vorliegt.