Autor: Katica Djakovic

Haartransplantation zur Rekonstruktion der Orbital Unit

Augenbrauen und Wimpern können dank mikrochirurgischer Techniken ästhetisch anspruchsvoll transplantiert werden. Das ist ein großer Fortschritt bei der Rekonstruktion des Haarverlustes im Augenbereich zur Rehabilitation von Patienten. Der Operateur muss auf Haartransplantation spezialisiert sein und entnimmt mit der FUE-Technik (Follikular Unit Extraction) vorwiegend so genannte Follikular Units mit ein oder zwei Haarwurzeln einzeln aus dem Haarkranz, die dann im 1:1-Verfahren in die betroffenen Regionen transplantiert werden. Dr. Frank G. Neidel (Düsseldorf) stellt Entnahmetechniken sowie Resultate der Methode zur Rekonstruktion der Orbital Unit dar.

Zum Gebrauch der Gel-Kontaktlinse

Serie zur Sammlung Roth (Folge 121)
Die Geschichte der weichen Kontaktlinse reicht gerade einmal über ein halbes Jahrhundert. So erschien die erste Publikation über Erfahrungen mit dem weichen Kunststoff von den Prager Forschern Wichterle und Lim im Jahr 1964. Nahezu abenteuerlich gestalteten sich ihre Experimente mit HEMA, um im Schleuderverfahren Kontaktlinsen zu produzieren. Aufgrund der unruhigen politischen Lage in ihrem Land konnte die Entwicklung von ihnen nicht zu Ende geführt werden. Dies übernahmen andere, dennoch ist es ihr Verdienst, dass heute die weiche Kontaktlinse sowohl als Refraktionshilfe wie auch als Therapeutikum weltweit im Einsatz ist.

Pro Retina startet Aktionswoche für LHON-Erkrankung

LHON ist eine seltene erblich bedingte Augenerkrankung, die oft ohne deutliche Alarmsignale plötzlich und schmerzlos zu erheblichen Sehbehinderungen führt. Sie betrifft vor allem junge Männer und kann in kurzer Zeit zur Erblindung führen. Oftmals dauert es lange, bis die Betroffenen die Diagnose erhalten. Mit der LHON-Aktionswoche vom 19. bis zum 25. September 2021 will Pro Retina Deutschland e. V. über diese seltene genetische Augenkrankheit informieren, für Symptome sensibilisieren und Betroffenen Mut machen.

Experten geben Entwarnung: LED-Displays sind keine Gefahr für Augen oder Schlaf

Filter für Smartphones, Computerbrillen für Kinder, Kontaktlinsen für PC-Arbeit: Viele Produkte werben mit dem Schutz vor Blaulicht, das von Bildschirmen und Handydisplays ausgeht. Doch ist blaues Licht wirklich schädlich für unsere Augen, beeinträchtigt es den Schlaf? Nein, sagen Experten der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG). Warum wir vor dem Einschlafen die Helligkeit elektronischer Geräte dennoch reduzieren sollten und welches Licht tatsächlich Netzhautschäden verursachen kann, erläutern Ophthalmologen auf der Vorab-Pressekonferenz zur DOG 2021 online. Der Kongress findet vom 30. September bis 3. Oktober 2021 virtuell statt.

3D-Punktspreizfunktion – Eine ­universelle optische IOL-Kenngröße

Die 3D-Punktspreizfunktion beschreibt die gesamte Lichtverteilung im Bereich des Fokus einer Linse und definiert damit ihre optischen Eigenschaften. Jan Sievers M. Sc., Dr. rer. nat. Karsten Sperlich und Prof. Dr. rer. nat. Oliver­ Stachs (Rostock) haben diese Funktion einer diffraktiven trifokalen IOL in ihrem Labor mit einer selbst entwickelten optischen Bank gemessen. Anhand der Ergebnisse diskutieren sie die physikalischen Hintergründe der 3D-PSF, des Strahlprofils, der Durchfokuskurve und der Energieeffizienz sowie deren Zusammenhänge und Bestimmungs­methoden und erläutern die Rostocker-Methode zur Energieeffizienzbestimmung.

Dr. Clara Knieper: Erstes weibliches Mitglied der DOG

Zur Geschichte von Clara Knieper (1881-1914), Augenärztin in Mittweida/Sachsen
In einer Darstellung der Geschichte der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) schreibt der Autor ​(Rohrbach 2017) zum Jahr 1911 der damals noch als „Heidelberger Ophthalmologische Gesellschaft“ tagenden medizinisch-wissenschaftlichen Fachgesellschaft für Augenheilkunde knapp: „Die DOG nimmt mit Dr. Clara Knieper aus Mittweida/Sachsen erstmals eine Frau als Mitglied auf“. Priv.-Doz. Dr. Manfred Jähne, FEBO (Schneeberg/Sachsen) ist den offenen biografischen Fragestellungen gefolgt und beschreibt die Ergebnisse seiner Recherche zu Herkunft und Werdegang von Clara Knieper, die vor 110 Jahren als erstes weibliches Mitglied der Fachgesellschaft beitrat.

Das Auge der Tyche

Serie zur Sammlung Roth (Folge 120)
Das Auge ist nicht nur ein unersetzbares Sinnesorgan, sondern gilt auch seit der Antike als Sitz der Psyche. So sahen die Philosophen Griechenlands die menschliche Seele hinter der schwarzen Pupille im Augeninneren versteckt. Sympathie und Wohlwollen, aber auch Angst und Schreck zeigen sich im Pupillenspiel. Form, Stellung und Bewegungsablauf der Augenlider hingegen gehören zu den Grundlagen der Mimik von Mensch und Tier. Sie signalisieren Stimmung und Gemüt. Dies haben bereits in der Antike die Bildhauer in ihren Werken gezeigt. In besonderem Maße gilt das für Darstellung der Götter.

Kongress DOG 2021 online

Interview mit DOG-Präsident Prof. Hagen Thieme
Zum zweiten Mal in der Geschichte der Fachgesellschaft findet der Kongress der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) nicht als Präsenzveranstaltung statt, sondern wird als virtueller Kongress ausgetragen. DER AUGENSPIEGEL sprach mit Prof. Hagen Thieme (Magdeburg), Direktor der Universitäts-Augenklinik Magdeburg und diesjähriger DOG-­Präsident, über die Jahrestagung, die vom 30. September bis 3. Oktober online ausgerichtet wird.

Heilversuch bei Glaukom­patienten mit Long-COVID-Syndrom

Mittels eines ursprünglich gegen Herzkrankheiten entwickelten Medikaments gelang es einem interdisziplinären Ärzteteam der Universitäts-Augenklinik Erlangen, einen Glaukompatienten mit Long-COVID-Syndrom erfolgreich zu therapieren. Gemeinsam mit Wissenschaftlern des Max-Planck-Zentrums für Physik und Medizin in Erlangen sowie einem Team um den Berliner Molekularmediziner Dr. Gerd Wallukat sollen nun die genauen Mechanismen untersucht werden, die die Wirksamkeit des erfolgreichen Heilungsversuchs erklären könnten. Eine klinische Studie mit Patienten nach einer COVID-19-Infektion ist im Aufbau und wird untersuchen, ob der eingesetzte Wirkstoff „BC 007“ auch bei anderen Patienten eingesetzt werden kann. Dr. Sibylle Scholtz (Ettlingen) berichtet über den weltweit ersten, erfolgreichen Heilversuch in Erlangen.