Dr. Clara Knieper: Erstes weibliches Mitglied der DOG

Zur Geschichte von Clara Knieper (1881-1914), Augenärztin in Mittweida/Sachsen
In einer Darstellung der Geschichte der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) schreibt der Autor ​(Rohrbach 2017) zum Jahr 1911 der damals noch als „Heidelberger Ophthalmologische Gesellschaft“ tagenden medizinisch-wissenschaftlichen Fachgesellschaft für Augenheilkunde knapp: „Die DOG nimmt mit Dr. Clara Knieper aus Mittweida/Sachsen erstmals eine Frau als Mitglied auf“. Priv.-Doz. Dr. Manfred Jähne, FEBO (Schneeberg/Sachsen) ist den offenen biografischen Fragestellungen gefolgt und beschreibt die Ergebnisse seiner Recherche zu Herkunft und Werdegang von Clara Knieper, die vor 110 Jahren als erstes weibliches Mitglied der Fachgesellschaft beitrat.

Der Lebenslauf von Clara Knieper beginnt in Pommern. Sie wurde als Clara Bernsee in Belkow, früher im Kreis Stargard, nordöstlich von Stettin und westlich vom Madiesee im Kreis Greifenhagen, am 24. Juli 1881 geboren. Ihr Vater Fr. ­Bernsee war dort Gutsbesitzer und legte vermutlich großen Wert auf eine umfassende Bildung seiner Tochter. Nach Privatunterricht erfolgte der Besuch der höheren Töchterschule von Frl. Maria Friedländer in Stettin mit Vorbereitung auf das Abitur. Danach nahm sie an Gymnasialkursen von Helene Lange in Berlin-­Moabit teil, mit Abitur am Luisengymnasium am 19. März 1902. Besondere Bedeutung hat diese Schule in der Geschichte der Frauenbildung, da es 1896 eines der ersten Gymnasien in Preußen war, in dem junge Frauen das Abitur erwarben.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL September 2021.

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