Heilversuch bei Glaukom­patienten mit Long-COVID-Syndrom

Mittels eines ursprünglich gegen Herzkrankheiten entwickelten Medikaments gelang es einem interdisziplinären Ärzteteam der Universitäts-Augenklinik Erlangen, einen Glaukompatienten mit Long-COVID-Syndrom erfolgreich zu therapieren. Gemeinsam mit Wissenschaftlern des Max-Planck-Zentrums für Physik und Medizin in Erlangen sowie einem Team um den Berliner Molekularmediziner Dr. Gerd Wallukat sollen nun die genauen Mechanismen untersucht werden, die die Wirksamkeit des erfolgreichen Heilungsversuchs erklären könnten. Eine klinische Studie mit Patienten nach einer COVID-19-Infektion ist im Aufbau und wird untersuchen, ob der eingesetzte Wirkstoff „BC 007“ auch bei anderen Patienten eingesetzt werden kann. Dr. Sibylle Scholtz (Ettlingen) berichtet über den weltweit ersten, erfolgreichen Heilversuch in Erlangen.

Manche Dinge im Leben geschehen fast „wie ein Wunder“, für forschende Mediziner gilt dieser erfolgreiche „Heilversuch“ wohl als ein solcher „one-timer“: Einem Forscherteam an der Universitäts-Augenklinik Erlangen ist es durch einen Behandlungsansatz mit einem Herzmedikament gelungen, bei einem langjährigen Glaukompatienten sowohl den Intraokulardruck zu senken als auch zugleich seine Long-COVID-Beschwerden zu therapieren.
Das interdisziplinäre Ärzteteam des Uni-Klinikums Erlangen hatte im Rahmen der ReCOVer-Studie im Vorfeld bereits herausgefunden, dass bei einer COVID-19-Infektion die Durchblutung im Auge auch viele Monate später noch deutlich eingeschränkt ist: Sie fanden bei Bluttest ehemaliger COVID-19-Patienten, die sie seit vielen Jahren im Rahmen einer Glaukomerkrankung betreuten, Monate nach der Infektion spezielle Proteine: so genannte Autoantikörper gegen G-Protein-gekoppelte Rezeptoren.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL September 2021.

Ähnliche Beiträge