Kontaktlinsen-assoziierte Akanthamöbenkeratitis

Die Akanthamöbenkeratitis ist eine insgesamt seltene Form der infektiösen Keratitis, die jedoch zunehmend häufiger bei Kontaktlinsenträgern beobachtet wird. Der wichtigste Risikofaktor für den Kontaktlinsenträger besteht im Umgang mit der Kontaktlinse nach Kontakt mit Wasser, da jeder Wasserkontakt eine potenzielle Kontamination mit dem Erreger darstellt. Auch die anschließende Reinigung der Kontaktlinsen mit entsprechenden Reinigungslösungen bietet keinen sicheren Schutz, da Akanthamöben gegenüber vielen Reinigungslösungen resistent sind. Infektionen werden nicht selten nicht oder nur sehr spät diagnostiziert, da das Anfangstadium ähnlich einer Konjunktivitis verlaufen kann und sogar ein vorübergehende Besserung auf lokale Antibiotika eintreten kann. Dr. Riad Khaireddin und Prof. Dr. Gisbert Richard stellen einen Fall vor.

Anamnese

Eine 24-jährige Studentin stellte sich in der Notfallambulanz der Universitäts-Augenklinik Hamburg-Eppendorf mit einer seit vier Tagen bestehenden Konjunktivitis am rechten Auge, zunehmend starken lokalen Schmerzen und einer subjektiven Visusminderung vor. Sie verwendete weiche Monatskontaktlinsen, die sie im Internet bezogen hatte. Die Wechselintervalle wurden von ihr gelegentlich auf bis zu sechs Wochen ausgedehnt, jedoch seien die Kontaktlinsen nie über Nacht getragen worden. Die Reinigung erfolgte regelmäßig mit einer ebenfalls im Internet erworbenen Kombinationslösung. Selten habe sie aber auch Leitungswasser zum Reinigen beziehungsweise zur Aufbewahrung benutzt, wenn ihre Reinigungslösung nicht verfügbar war.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL 03/2009.

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