Femto-Lentotomie: die Zukunft der Presbyopiekorrektur?

Veränderungen der Linsenelastizität durch Behandlung mit hochrepetierendem Femtosekundenlaser
Als einer der Gründe für Presbyopieentwicklung gilt die fortschreitende Sklerosierung der Linse. Ein mögliches Konzept zur Wiederherstellung beziehungsweise Erhöhung der Linsenelastizität ist die Behandlung des Linsenmaterials mit dem Femtosekundenlaser zur Erzeugung von Schnittebenen, die so genannte Femto-Lentotomie. Die interdisziplinäre Arbeitsgruppe um Dr. Georg Gerten, Silvia Schumacher, Michael Fromm, Prof. Dr. Holger Lubatschowski, Dr. Uwe Oberheide und Priv.-Doz. Dr. rer. nat. Alfred Wegener stellt ihr Forschungsprojekt und die ersten Untersuchungsergebnisse vor.

Die Presbyopie ist der häufigste Refraktionsfehler und gewinnt durch unsere alternde Bevölkerung ständig an sozio-ökonomischer Bedeutung. Warum verlässt uns gerade auf der Höhe unserer beruflichen Leistungsfähigkeit zunehmend die Fähigkeit zur Akkommodation? Als Hauptursache der Presbyopie ist, ausgehend von der Helmholtzschen Theorie der Akkommodation, die zunehmende Sklerosierung des Linseninneren identifiziert worden. Doch trotz intensiver Forschung existiert bis heute keine kausale chirurgische Therapie der Presbyopie: Keine der bisherigen Presbyopietherapien kann die Sklerosierung des Linsenkernes rückgängig machen und so die Elastizität der Augenlinse wieder erhöhen.

Ende der 90er Jahre gelang es mittels modifizierter YAG-Laser, den Linsenkern zu erreichen und die Elastizität der Linse durch photodisruptive Lasereffekte zu erhöhen. Die für den YAG-Laser typischen Pulslängen im Nanosekundenbereich mit Energien von einigen Millijoule (mJ) führten jedoch regelmäßig zu starken unerwünschten Nebenwirkungen wie großen, persistierenden Gasblasen (Lichtstreuung) beziehungsweise Kataraktentstehung. Solche Nebenwirkungen lassen sich mit kürzeren Pulsdauern und niedrigeren Energien vermeiden, damit sind Femtosekundenlaser zum Bearbeiten der menschlichen Linse grundsätzlich viel besser geeignet.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL 12/2008.

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