Fallbericht: Sarkoidose als PION
Arteriitische Erkrankungen des Sehnervenkopfes können sich als anteriore ischämische Optikusneuropathie (AION) und posteriore ischämische Optikusneuropathie (PION) präsentieren. Die arteriitische AION lässt sich nach Erhebung von Visus und Gesichtsfeld relativ leicht diagnostizieren, die arteriitische PION ist schwieriger zu definieren, da der charakteristische Aspekt der Sehnervenkopfschwellung fehlt. Dr. Thomas M. Dette1, Dr. Mau-Thek Eddy1, Dr. Detlef Rose1 und Prof. Ina Kötter2 (Hamburg) berichten über den Fall einer 79-jährigen Patientin, bei der sich eine Sarkoidose lediglich am N. opticus als PION mit charakteristischen Gesichtsfeldausfällen zeigte.
Asklepios Klinik Altona, Hamburg – 1Abteilung für Augenheilkunde, 2Abteilung für Rheumatologie
Die arteriitische AION mit der charakteristischen Schwellung des Sehnervenkopfes lässt sich nach Erhebung von Visus und Gesichtsfeld – Visus meist stark abgesenkt, das Gesichtsfeld mit Ausfall oberhalb oder unterhalb der Raphe – relativ leicht diagnostizieren. In der überwiegenden Zahl der Fälle finden sich deutlich erhöhte BSG- und CRP-Werte. In einem Prozent der Fälle soll das Krankheitsbild mit völlig normalen Entzündungsparametern einhergehen. Die arteriitische PION ist schwieriger zu definieren, da der charakteristische Aspekt der Sehnervenkopfschwellung fehlt. Bei Auftreten ähnlicher Visus- und Gesichtsfeldbefunde ist die Diagnose PION dennoch zu etablieren. Fehlen hier die erhöhten Entzündungsparameter, so wurde die Erkrankung häufig als arteriosklerotisch bedingt angesehen und keine Steroidtherapie verabreicht.
Mehr dazu im AUGENSPIEGEL September 2016.