Keratokonjunktivitis epidemica – ein ungelöstes Problem

Die Behandlung von Patienten mit Keratokonjunktivitis epidemica (KCE) stellt weiterhin ein nicht gelöstes Problem dar – wie auch die jüngst aufgetretenen Fälle Anfang Januar erneut gezeigt haben. Augenärzte sind sowohl mit dem schwierigen Handling dieser hochinfektiösen Patienten als auch mit den fehlenden Therapieoptionen konfrontiert. Dr. Birthe Stemplewitz und Dr. Caroline Gesser-Wendt (Hamburg) erläutern die Problematik.

Im Jahr 2011 hat die Zahl der beim Robert-Koch-Institut gemeldeten Fälle von Keratokonjunktivitis epidemica (KCE) in Deutschland mit 698 einen neuen Höhepunkt erreicht. Wie die Zahlen des Robert-Koch-Instituts belegen entspricht dies gegenüber 2010 einer Zunahme von 32 Prozent. Die höchste Inzidenz der Erkrankung war in Thüringen mit 1,9 gemeldeten Fällen pro 100.000 Einwohner, gefolgt von Nordrhein-Westfalen mit 1,5 Fällen und Hamburg mit 1,4 Fällen pro 100.000 zu verzeichnen. Der größte lokale Ausbruch in 2011 betraf eine einzelne Augenklinik mit 209 Erkrankungsfällen. Anzumerken ist, dass von einer weit höheren Erkrankungsinzidenz ausgegangen wird, da weiterhin nur ein Bruchteil der Erkrankungen beim Robert-Koch-Institut gemeldet wird. Die Dunkelziffer ist als viel höher anzunehmen. Abgesehen von den unangenehmen Erkrankungssymptomen der Patienten spielt die KCE eine große wirtschaftliche Rolle, auch für die betroffenen Praxen und Kliniken (Sundmacher 2001). Größere Ausbrüche beispielsweise durch kontaminierte Tropffläschchen oder Tonometerköpfchen führen immer wieder zu Praxis- beziehungsweise Stationsschließungen. Außerdem besteht eine nicht unerhebliche Ansteckungsgefahr für Augenärzte und deren Personal.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL 02/2013.

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