Pseudophake Monovision und trifokale Hinterkammerlinsen

Vergleich zweier Prinzipien zur Presbyopiekorrektur
Seit vielen Jahren wird bei Katarakt- oder Linsenchirurgie entweder die Monovision mit monofokalen Hinterkammerlinsen (HKL) oder die Pseudoakkommodation mit mehrfokalen HKL (MIOL) genutzt, um Fehlsichtigkeiten auszugleichen. Das Ziel beider Korrekturprinzipien ist eine möglichst hohe Brillenunabhängigkeit, ohne zu große Kompromisse in Bezug auf die Sehschärfe und auf die Sehqualität eingehen zu müssen. Prof. Ekkehard Fabian, Plamenca Rübecamp (Rosenheim) und Priv.-Doz. Dr. Mathias Maier (München) diskutieren anhand von eigenen mehrjährigen Patientendaten die Vor- und Nachteile beider Methoden zur Korrektur der Presbyopie.

In der modernen Kataraktchirurgie wird zunehmend nach einer individuellen Lösung zur Verbesserung der Lebensqualität der Patienten gesucht. Von der refraktiven Hornhautchirurgie wurde gelernt, wie wichtig ein guter Fernvisus ohne Brille ist. Mit dem Eintreten der Presbyopie wird die Notwendigkeit einer Lesebrille als eine deutliche Beeinträchtigung der Lebensqualität empfunden. Durch die heutigen Informationsmöglichkeiten sind die werbenden Begriffe einer „Brillenunabhängigkeit“ oder die Redewendung „perfekt Sehen ohne Brille“ weit verbreitet. Dies wird unterstützt durch wissenschaftliche Publikationen, durch Berichte in der Laienpresse und durch Firmeninformationen im Internet. Damit sind die Erwartungen von Patienten nach einer Katarakt- oder Linsenchirurgie in den letzten Jahren erheblich gestiegen. Die Linsenchirurgie kann mit hoher Erfolgsrate durch die immer verfeinerte Biometrie Fehlsichtigkeiten mit monofokalen und torischen künstlichen Linsen gut ausgleichen. Es bleibt aber weiterer Optimierungsbedarf, wenn „nur“ etwa 70 Prozent postoperativ bei ±0,50 dpt innerhalb der Zielrefraktion liegen. Die Naheinstellungsreaktion kann bisher mit akkommodativen intraokularen Linsen in Bezug auf die Effektivität (Breite der Akkommodation) und das refraktive Ziel (Zielrefraktion) nicht ausreichend wiederhergestellt werden.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL Juli/August 2015.

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