Minimalinvasive Glaukomchirurgie beim PEX-Glaukom

Triple Procedure mit Trabektom, Trabekelaspiration und Phakoemulsifikation
In den letzten Jahren wurden verschiedene neue Methoden der minimalinvasiven Glaukomchirurgie entwickelt. Insbesondere die Entfernung des Trabekelmaschenwerkes durch eine elektrochirurgische Abtragung in Form des Trabektoms zeigt Potential zur Drucksenkung beim Pseudoexfoliationsglaukom (PEX). Da sich die Trabekelaspiration und das Trabektom sowie die Phakoemulsifikation chirurgisch gut kombinieren lassen, stellte sich die Frage, ob diese Kombination als Triple Procedure einen zusätzlichen Effekt verglichen mit Trabekelaspiration und Phakoemulsifikation hat. Im Rahmen einer Untersuchung wurden der langfristige Effekt der Triple Procedure und die Druckentwicklung über einen Zeitraum von 36 Monaten untersucht. Priv.-Doz. Dr. Randolf A. Widder, Dr. Corina Rennings, Dr. Pia Kühnrich, Dr. Elmar Winsauer und Priv.-Doz. Gernot Rößler (Düsseldorf) stellen die Ergebnisse vor.

Das Pseudoexfoliationsglaukom ist eine besonders aggressive Glaukomform, die zu sehr hohen Druckwerten führen kann. Es ist bekannt, dass man alleine mit einer Kataraktoperation in Form einer Phakoemulsifikation eine Drucksenkung herbeiführen kann (Brooks und Gillies 1988). In den 90er Jahren wurde von Jacobi und Krieglstein die Trabekelaspiration entwickelt (Jacobi und Krieglstein 1995). Es wurde mit einer speziellen Aspirationskanüle das Pseudoexfoliationsmaterial aus dem Kammerwinkel abgesaugt. In verschiedenen Untersuchungen zeigte sich, dass die Kombination aus Trabekelaspiration und Phakoemulsifikation jeweils der alleinigen Methode überlegen war. Es kristallisierte sich heraus, dass insbesondere bei Druckwerten unter 30 mmHg die Trabekelaspiration als alleiniger Eingriff ihren Stellenwert hat (Dinslage et al. 2012).

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL Mai 2015.

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