Ablationsprofil – Mythos und Realität

Die Wellenfront-Technologie ermöglicht eine sehr präzise Messung der Brechkraft des Auges: An mehr als 250 verschiedenen Punkten werden die individuellen Merkmale des Auges gemessen und erlauben damit eine personenbezogene individualisierte Behandlung. Inzwischen stehen verschiedene Ablationsprofile zur Verfügung und machen umfassende präoperative Untersuchungen durch den refraktiven Chirurgen erforderlich. Die Bestimmung des angemessenen Ablationsprofils erörtert Prof. Dr. Dr. Theo Seiler.

Der Excimerlaser zeichnet sich gegenüber mechanischen Schnittverfahren dadurch aus, dass er mit Submikrometer-Präzision Gewebe von der Hornhaut entfernen kann, ohne diese zu berühren. Dabei wurden ursprünglich nur die den Brillenwerten entsprechenden sphärozylindrischen Lentikel von der Hornhaut mit einem Durchmesser von sechs bis sieben Millimetern entfernt. Die obere Grenze dieser Korrekturen lag bei der Kurzsichtigkeit bei -6,0 Dioptrien, mit der LASIK wurde diese obere Grenze dann auf -10,0 Dioptrien geschoben.

Beim Heilungsverlauf dieser sphärozylindrischen Korrekturen zeigte sich allerdings, dass zwar der Brechungsfehler des Auges mit hinreichender Genauigkeit und Voraussagbarkeit korrigiert wurde, jedoch die Qualität des Sehens litt. Besonders das Sehen bei niedrigem Kontrast, aber auch das mesopische Sehen erlitten Verschlechterungen, die objektivierbar waren. Deshalb stellte sich bald die Frage nach der optimalen Ablationsgeometrie und danach, in welcher Weise die Hornhaut bearbeitet werden musste, damit anschließend eine vernünftige physiologische Optik des Auges entstand.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL 06/2009.

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