Existenzgründung in der Augenheilkunde

Der Schritt in die eigene freiberufliche Existenz als niedergelassener Arzt ist eine Entscheidung von großer Tragweite und scheint an Attraktivität zu verlieren: die wirtschaftliche Herausforderung, eine immer weiter zunehmende Bürokratisierung und Regulierung sowie die veränderten Ansprüche der jüngeren Ärztegeneration zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie lassen die Einzelpraxis als Form der Existenzgründung kaum noch erstrebenswert erscheinen. Welche Chancen und Perspektiven sich dennoch bieten und warum zur Niederlassungswilligkeit ermuntert werden kann, führt Dr. Peter Heinz (Schlüsselfeld) aus.

Gerade die Augenheilkunde ist eine Fachdisziplin, die angesichts der demografischen und medizinisch-technischen Entwicklungen zunehmend an Bedeutung gewinnen wird. Dies gilt dabei nicht allein für die Niederlassung im operativen Bereich, sondern auch für die nichtoperative augenärztliche Tätigkeit. Heutzutage sind jedoch die Rahmenbedingungen für den Schritt in die Selbstständigkeit deutlich anders als noch vor zehn oder gar 20 Jahren und deshalb gilt es, einen solchen Schritt gut zu planen, sich vorher entsprechend zu informieren und diese wichtige Entscheidung gut organisiert und systematisch vorzubereiten, um diesen Weg dann auch persönlich erfolgreich zu beschreiten.

Die „Ressource Arzt“ wird in Zukunft heiß begehrt sein. Bis zum Jahr 2020 scheidet fast die Hälfte aller im ambulanten Bereich tätigen Ärzte aus Altersgründen aus. Das Potenzial des ärztlichen Nachwuchses wird die so entstehende Versorgungslücke beziehungsweise den zusätzlichen morbiditätsbedingten Versorgungsbedarf der Gesellschaft bei weitem nicht decken können. Da der ärztliche Nachwuchs gegenwärtig eher Angestelltenverhältnisse, neue komplexe Kooperationsformen und – gerade im spezialisierten fachärztlichen Bereich – die Tätigkeit im Krankenhaus bevorzugt, was zahlreiche Untersuchungen und Studien zeigen, ist mit einem weiteren Rückgang der Zahl von wirtschaftlich selbstständigen Ärzten in freier Praxis zu rechnen. Die Statistiken lassen bereits jetzt erkennen, dass die Zahl der angestellten Ärzte von Jahr zu Jahr Steigerungen aufweist, während die Zahl der freiberuflich wirtschaftlich selbstständigen niedergelassenen Ärzte abnimmt.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL Oktober 2015.

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