Entwicklung neuer Cyanfarbstoffe für die Makulachirurgie

Selektive Anfärbung intraokularer und epiretinaler Strukturen ohne toxische Nebenwirkungen
Die Lamina limitans interna (ILM) ist eine wichtige Zielstruktur im Rahmen vitreoretinaler Eingriffe zur erfolgreichen Behandlung traktiver Makulopathien wie dem Makulaforamen oder der epimakulären Membran. Um die ILM zu kontrastieren und damit einer operativen Beseitigung zugänglicher zu machen, wurden selektive Farbstoffe wie Indocyaningrün und Brilliantblau entwickelt. Ziel eines interdisziplinären Forschungsprojektes der Abteilung für Experimentelle Ophthalmologie der Universität Tübingen, der Abteilung Chemie der Ludwig-Maximilians-Universität sowie der Augenklinik der LMU in München war die Entwicklung und Erprobung neuer Farbstoffe, die eine gezielte und selektive Anfärbung intraokularer und epiretinaler Strukturen ermöglichen und keine toxischen Nebenwirkungen aufweisen sollen. Prof. Dr. Christos Haritoglou (München) stellt die neuen Ansätze vor.

Heute wissen wir, dass für den Operationserfolg sowohl in funktioneller als auch anatomischer Hinsicht eine möglichst komplette Beseitigung aller traktiven Kräfte auf der Netzhautoberfläche nötig ist. Dies lässt sich am besten durch eine Beseitigung der ILM erreichen. Aufgrund ihrer geringen Dicke von wenigen Mikrometern und ihrer Transparenz gestaltet sich die Präparation dieser Struktur oft sehr schwierig und ist mit einem erhöhten Risiko verbunden, auf der Netzhautoberfläche ein mechanisches Trauma auszulösen. Daher gab es in der Vergangenheit Versuche, die ILM durch selektive Farbstoffe zu kontrastieren und damit einer operativen Beseitigung zugänglicher zu machen.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL 11/2011.

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