Altbewährte und innovative Therapie der Volkskrankheit Blepharitis

Das Stufenschema für die Augenarztpraxis
Als häufigste Ursache der hinteren Blepharitis wird die Meibomdrüsendysfunktion angesehen, die gegenwärtig vor allem in Bezug mit dem (hyperevaporativen) Trockenen Auge vermehrt in den Vordergrund tritt. Aufgrund des progredienten Charakters der Erkrankung, die initial meist asymptomatisch verläuft, kann im Spätstadium eine Therapieresistenz durch eine irreversible Atrophie der Meibomdrüsen auftreten. Zur Prävention einer fortschreitenden MGD ist die frühzeitige Diagnose und Behandlung empfehlenswert. Dr. Nicole Zimmermann und Prof. Dr. Carl Erb (Augenklinik am Wittenbergplatz, Berlin) fassen die Therapieoptionen, die sich anhand der MGD-Stadien in Form eines Stufenschemas orientieren, zusammen. Die Empfehlungen der nächsthöheren Stufe sind immer als zusätzliche Maßnahme zu den Therapieoptionen der vorherigen Stufe zu verstehen. Zusätzlich werden konkrete Präparate-Empfehlungen gegeben und insbesondere sinnvolle Kombinationen beschrieben.

Bei der Blepharitis handelt es sich um eine Erkrankung mit vielfältigen Ausprägungsformen und Symptomen. Die häufigste, aber meistens unerkannte Form ist die hintere Blepharitis bedingt durch eine Dysfunktion der Meibomdrüsen (Knop 2009a). Aktuell erfolgt die Definition nach dem Internationalen Workshop der Meibomdrüsendysfunktion (Meibom gland dysfunction = MGD) folgendermaßen (Nichols 2011): Die „Dysfunktion der Meibomdrüsen ist eine chronische, diffuse Störung der Meibomdrüsen, die üblicherweise charakterisiert ist durch eine Obstruktion/Verstopfung des Ausführungsgangs und/oder durch qualitative oder quantitative Veränderungen der Drüsensekretion. Dies kann Störungen des Tränenfilms, Symptome einer okulären Reizung, eine klinisch sichtbare Entzündung und eine Erkrankung der Augenoberfläche zur Folge haben.“

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL 02/2012.

 

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