Kurznachrichten

Augenbewegungen im mathematischen Modell

Wenn wir einem sich bewegenden Objekt mit den Augen folgen, berechnet das Gehirn dazu die Geschwindigkeit des Objektes und passt die Augenbewegung dementsprechend an. Das allein ist schon eine enorme Leistung, aber das Gehirn kann noch mehr. Zieht ein Auto an uns vorbei, wird es sicherlich schneller beschleunigen oder bremsen, als ein Fußgänger. Dementsprechend reagiert auch die Steuerung der Augenbewegung auf Geschwindigkeitsänderungen von schnellen Objekten sensitiver, als auf die von langsamen Objekten. Wo im Gehirn diese so genannte Verstärkungskontrolle („Gain Control“) berechnet wird und welche neuronalen Verschaltungen dem zu Grunde liegen, haben Wissenschaftler um Ulrich Nuding, Stefan Glasauer und Ulrich Büttner vom Bernstein Zentrum für Computational Neuroscience und der Ludwig-Maximilians-Universität München in einem mathematischen Modell postuliert und experimentell überprüft. Ihre Ergebnisse sind auch für die Diagnose von Augenbewegungsstörungen relevant.

VEGF Trap-Eye: Neue Daten bestätigen Therapieerfolge bei AMD

Die abschließende Auswertung einer Phase-II-Studie zu VEGF Trap-Eye bei Altersbedingter feuchter Makula-Degeneration (AMD) zeigte, dass anhaltende Verbesserungen bei der Sehschärfe sowie bei biologischen Messparametern der pathologischen Gefäßneubildung erzielt werden konnte, meldet das Unternehmen Bayer HealtCare. Die Daten wurden jetzt auf dem Jahreskongress der Retina Society in Scottsdale, Arizona, vorgestellt. VEGF Trap-Eye wird gemeinsam von Bayer HealthCare und Regeneron Pharmaceuticals, Inc (Nasdaq:REGN) entwickelt.

DIRECT: Neue Daten zur diabetischen Retinopathie

Wie jüngste Daten des DIRECT Studienprogramms zeigen, hat der AT1-Rezeptorblocker Candesartan eine günstige Wirkung auf die diabetische Retinopathie hat. So konnte Candesartan blutdruckunabhängig die Inzidenz einer diabetischen Retinopathie bei Typ-1-Diabetikern verringern und bei Typ 2-Diabetikern, die an einer beginnenden Retinopathie litten, eine Regression bewirken. Die Ergebnisse des DIRECT Studienprogramms (DIabetic REtinopathy Candesartan Trials), wurden auf der diesjährigen Jahrestagung der Europäischen Gesellschaft für Diabetes-Forschung (European Association for the Study of Diabetes, EASD) in Rom erstmalig vorgestellt.

Aufruf zur Restore-Studienteilnahme

Die Universitäts-Augenklinik Düsseldorf bittet niedergelassene Augenärzte um Unterstützung bei der Suche nach Patienten, die an der Restore-Studie teilnehmen können. Die Düsseldorfer Klinik ist federführendes Zentrum einer klinischen Multizentersudie der Phase III zur Untersuchung der Wirksamkeit und Sicherheit von Ranibizumab (0,5mg) als Zusatztherapie zur Laser-Photokoagulation und/oder als Monotherapie bei Patienten mit Visusverschlechterung hervorgerufen durch ein diabetisches Makulaödem.

Vermeidbare Erblindungen bekämpfen: DOG gründet „Stiftung Auge“

Mit der „Stiftung Auge“ wird die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) ihre Arbeit in den Bereichen Forschung, Ausbildung und Aufklärung künftig weiter ausbauen. Die gemeinnützige Stiftung, der namhafte Vertretern aus Politik, Kultur und Wirtschaft angehören, nimmt zum diesjährigen Kongress der DOG offiziell ihre Arbeit auf. Ziel ist es, vermeidbare Erblindungen aktiv zu bekämpfen.

DOG-Kongress 2008 eröffnet in Berlin

Unter dem Thema „Perspektiven der Augenheilkunde – Innovationen für mehr Lebensqualität“ sollen insbesondere neue diagnostische Strategien und therapeutische Konzepte in einer Zeit vielfältiger Erkenntnisfortschritte und Durchbrüche des Faches diskutiert werden und auf den Prüfstand kommen, erläutert der diesjährige DOG-Tagungspräsident Prof. Dr. med. Frank Holz. Ärzte und Wissenschaftler informieren in Berlin beispielsweise über moderne Operationstechniken und Lasertherapien zum Erhalt der Sehfähigkeit, neue Therapieansätze auf dem Gebiet der Altersabhängigen Makuladegeneration (AMD), über die Früherkennung von Netzhautveränderungen, den technischen Fortschritt bei bildgebenden Verfahren, jüngste Entwicklungen in der Implantatchirurgie und die Bedeutung von Biomarkern in der Augenheilkunde. Neben Innovationen aus Forschung, Technik und Pharmakologie nimmt auch der Transfer des neu gewonnenen Wissens in Klinik und Praxis großen Raum ein.

Studie belegt hohe Patientenzufriedenheit mit Multifokallinsen

Vielversprechende Ergebnisse nach Implantation multifokaler Intraokularlinsen belegt eine Studie von Dr. Joern Jørgensen, Hamburg. Dies meldet der Verband der Spezialkliniken Deutschlands für Augenlaser und Refraktive Chirurgie e.V. (VSDAR): „Es wurden 450 Patienten nach 6-monatiger Follow-Up-Zeit untersucht und befragt“, so Studienleiter und VSDAR-Mitglied Dr. J. Jørgensen. „Obwohl Multifokallinsen aufgrund ihrer speziellen Optik gewissermaßen eine Kompromisslösung sind – wer längere Zeit am PC sitzt braucht auch hier eine Brille – haben wir eine Gesamtzufriedenheit von über 95 Prozent. Insgesamt benötigen 98 Prozent, außer am PC, überhaupt keine Brille mehr“, so der Hamburger Augenchirurg.

Patientenorganisationen als wichtige Partner in der Augenheilkunde

Auch in der Augenheilkunde haben Patientenorganisationen in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Darauf weist die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) hin und trägt der Entwicklung mit dem Symposium „Patientenorganisationen: Partnerschaft für Selbsthilfe, Versorgung und Wissenschaft“ Rechnung. Die Veranstaltung findet am 19. September 2008 im Rahmen des 106. Kongresses der DOG statt. Mit den anschließenden Symposien zur altersabhängigen Makuladegeneration (AMD) und erblichen Netzhauterkrankungen richtet sich der Kongress zudem erstmals auch an Betroffene und die interessierte Öffentlichkeit. Referieren wird unter anderem Eva-Luise Köhler, Gattin des Bundespräsidenten und Schirmherrin der Allianz Chronischer Seltener Erkrankungen e.V. (ACHSE).