Sehtests reduzieren Anzahl tödlicher Unfälle älterer Autofahrer

Ein neues Gesetz in Florida (USA), das die Verlängerung des Führerscheins für Autofahrer ab 80 Jahren von einen Sehtest abhängig macht, scheint die Anzahl tödlicher Verkehrsunfälle in dieser Altersgruppe zu reduzieren. Dies ist das Ergebnis einer Studie, die in den Archives of Ophthalmology veröffentlicht wurde.

Seit der Sehtest in Florida 2004 zur Vorschrift wurde, nahm die Zahl der tödlichen Verkehrsunfälle in der Altersgruppe der 80-jährigen ab: von 16 pro 100.000 Personen in den drei Jahren vor Gesetzesänderung auf 10 pro 100.000 in den zwei Jahren danach. Damit gab es einen Gegentrend zur allgemeinen leichten Zunahme, berichten US-Forscher aus Birmingham: in allen Altersgruppen hat die Zahl der tödlichen Verkehrsunfälle während der gleichen Zeit um 6 Prozent zugenommen. Auch der Vergleich zu den US-Staaten Alabama und Georgia, die keinen obligatorischen Sehtest verlangen, bestätige die Tendenz. Dort ist die Zahl der tödlichen Unfälle in allen Altersgruppen konstant.

Bei 93 Prozent der Antragsteller auf eine Verlängerung der Fahrlizenz wurde der Antrag genehmigt und nur wenigen Antragstellern wurde die Lizenz verweigert. Dies könne bedeuten, dass einige Senioren mit nachlassender Sehleistung eingesehen haben, dass sie sich nicht mehr hinter das Steuer setzen sollten und deshalb keinen Antrag gestellt haben, mutmaßt einer der an der Studie beteiligten Wissenschaftler. Es könnte aber auch sein, dass einige Rentner den Sehtest mit einer neuen Brille bestanden hätten.

http://pubs.ama-assn.org/media/2008a/1110.dtl#4

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