Thüringer Blindengeldbeschluss soll bundesweite Signalwirkung zeigen
Die große Koalition im Erfurter Landtag hat sich auf Vorschlag der thüringischen Sozialministerin Heike Taubert (SPD) darauf verständigt, das Blindengeld ab Juli 2010 um 50 Euro monatlich zu erhöhen. Uwe Büchner, Sprecher des Sozialministeriums, bestätigte dem Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV), dass die Erhöhung mit der Verabschiedung des Landeshaushalts 2010 beschlossen wird.
Wie der DBSV mitteilte, kam die Entscheidung auf Druck der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe zustande. Seit Juni 2009 hatte die Kampagne „Schlusslicht Thüringen!“ des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Thüringen immer wieder darauf hingewiesen, dass nirgendwo in Deutschland so wenig Blindengeld gezahlt wird wie im Freistaat.
DBSV-Präsidentin Renate Reymann begrüßt die Erhöhung: „Ein überfälliger erster Schritt! Nach einer langen Zeit der Kürzungen in diversen Bundesländern und sogar Versuchen, das Blindengeld abzuschaffen, stellt Sozialministerin Taubert jetzt die Weichen in die richtige Richtung. Wir werden dafür kämpfen, dass andere Bundesländer sich an der Thüringer Trendwende ein Beispiel nehmen.“