Kurznachrichten

AMD: Kasse darf nicht zu Avastin®-verordnenden Augenärzten umlenken

Das Umlenken von AMD-Patienten durch Krankenkassen zu Ärzten, die statt des zugelassenen Medikaments Lucentis® bei feuchter AMD im Off-Label-Use den VEGF-Hemmer Avastin® injizieren, ist unzulässig. Darauf hat das Landessozialgericht Nordrhein-Westfalen in einem Rechtsstreit zwischen einem Augenarzt und der Barmer Ersatzkasse hingewiesen.

Urteil: Keine Zusammenarbeit zwischen Augenarzt und einzelnem Augenoptiker

Ein Augenarzt darf in seiner Praxis nicht in Zusammenarbeit mit einem Augenoptiker Brillen anbieten und anpassen, da dies nicht Bestandteil einer ärztlichen Therapie sei. Auch eine Bequemlichkeit der Patienten so alle Leistungen aus einer Hand beziehen zu können, sei kein die Vorgehensweise rechtfertigender Grund. Das hat der Bundesgerichtshof entschieden.

BVA: Frühe Vorsorge für späteres Sehvermögen notwendig

Rund fünf Prozent der Bevölkerung, in Deutschland, also rund vier Millionen Menschen, verfügen nicht über die Fähigkeit zu binokularem Sehen – sie erleben die Welt nur in zwei Dimensionen. Damit sich das beidäugige Sehen optimal entwickeln kann, rät der Berufsverband der Augenärzte (BVA) dazu, dass Kinder spätestens im Alter von drei Jahren augenärztlich untersucht werden. Diese Vorsorgeuntersuchung wird von der gesetzlichen Krankenversicherung allerdings nicht bezahlt.

AMD: Neuer Therapienansatz für Frühform

US-Forscher der Universität Lexington/Kentucky gelang der Nachweis eines Moleküls, das an choroidalen Neovaskularisationen beteiligt ist. Die Wissenschaftler entdeckten, dass CCR3, ein Rezeptor-Molekül, das auch an zahlreichen Entzündungsprozessen beteiligt ist, auf der Oberfläche der bei AMD in die Netzhaut einwachsenden Gefäße vorhanden ist. Bei normalen Blutgefäßen fehlt dieser Rezeptor dagegen. Entdeckt wurden die Rezeptoren mithilfe von winzigen Halbleiter-Nanokristallen, die die Forscher als Vehikel für Anti-CCR3-Antikörper in das Auge von Mäusen injizierten. Nach den bisherigen experimentellen Ergebnissen könnte das CCR3-Protein ein früher Marker der AMD sein und die Möglichkeit einer frühen Therapie bieten.

DOC 2009: Gut besucht

Rund 4.800 Teilnehmer verzeichnete auch in diesem Jahr der Kongress der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOC), der erneut im Congress Center Nürnberg tagte. Obwohl es sich um einen nationalen Kongress der deutschen Augenchirurgen handele, erfreue sich die Tagung doch zunehmend internationaler Beliebtheit, stellte der Kongress-Präsident Dr. Armin Scharrer mit Blick auf Besucher aus rund 50 Ländern fest.

Diagnostik in der Augenheilkunde immer ausgefeilter

Der diagnostische Blick ins Auge wird dank moderner Computertechnik immer detaillierter. Die Patienten profitieren davon, weil die Augenärzte dank der modernen Untersuchungsmethoden auch die Behandlung immer besser individuell abstimmen können. Mit geschultem Blick durch den seit 150 Jahren bewährten Augenspiegel erkennen Augenärzte wichtige Anzeichen für Augenkrankheiten. Dieser diagnostische Einblick, der auf winzige Blutgefäße nirgends sonst im menschlichen Körper so direkt möglich ist, wurde in den vergangenen Jahrzehnten durch technische Innovationen immer weiter verfeinert. Augenerkrankungen wie Glaukom, Altersabhängige Makuladegeneration (AMD) und diabetische Netzhauterkrankung, die die drei wichtigsten Erblindungsursachen in Deutschland sind, lassen sich so schon in sehr frühen Stadien erkennen. Sie erlauben es außerdem, den Krankheitsverlauf genau zu dokumentieren. Die Behandlung kann so optimal auf den individuellen Fall abgestimmt werden.

Info-Aktion zum morgigen Sehbehindertentag

Viele Betroffene wissen nicht, dass sie mit relativ einfachen „Tricks“ etwas für ihre Lesefähigkeit tun können. Beim diesjährigen Sehbehindertentag am morgigen Samstag, dem 6. Juni, soll sich deshalb alles um dieses Thema drehen. Unter dem Motto „Lesen, so wie ich es mag!“ führt der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) gemeinsam mit der Thalia-Gruppe eine Info-Aktion in 63 Buchhandlungen durch. Neben Tipps und Tricks von Betroffenen liegt ein Schwerpunkt auf Großdruck- und Hörbüchern. Außerdem steht ein neuartiges Gerät in Taschenbuchgröße zum Ausprobieren bereit, der Sony Reader, der elektronische Bücher in drei verschiedenen Schriftgrößen darstellen kann. Vielerorts werden zudem spezielle Lesegeräte ausgestellt oder Optiker präsentieren Lampen und Sehhilfen, die das Lesen wieder möglich machen.