Allgemein

Studie: Wie Babys visuelle Wahrnehmungseindrücke ordnen

Während Erwachsene visuelle Eindrücke blitzschnell sortieren, müssen Babys dies erst lernen. Diese Fähigkeit ist wichtig, um sich im Alltag zurecht zu finden. Bisher war unklar, ob die visuelle Wahrnehmung im Gehirn von Babys vor dem Spracherwerb fundamental anders ist als bei Erwachsenen. Forscher*innen der FU Berlin und die Entwicklungspsychologin Stefanie Höhl von der Universität Wien haben die Gehirnaktivitäten von Babys und Erwachsenen beim Betrachten von Bildern verglichen, um herauszufinden, wie Babys die Welt wahrnehmen. Die Studie erscheint aktuell im Fachjournal “Current Biology”.

Neue trifokale blaulichtfilternde Intraokularlinse

Erste europaweite vergleichende Ergebnisse
Mit der Optiflex Trio steht eine neue trifokale blaulichtfilternde Intraokularlinse mit asphärischer Optik und verminderten chromatischen Aberrationen zur Verfügung. Im Rahmen eines Qualitätsmanagements und zur Bestimmung der IOL-Performance und Patientenzufriedenheit wurden Kataraktpatienten (20 Augen von elf Patienten) mit einem prä- und postoperativen Hornhautastigmatismus von unter -0,75 dpt eingeschlossen. Untersucht wurden die subjektive Refraktion, der monokulare unkorrigierte und bestkorrigierte Visus für Fern-, Zwischen- und Nahdistanz sowie die monokulare Defokussierfähigkeit drei Monate postoperativ. Halo- und Blendungsphänomene wurden mit einem Patientenfragebogen bewertet. Dr. Detlev R. H. Breyer, Dr. Lena Beckers und Dr. David Lücht (Düsseldorf) stellen die Ergebnisse vor.

Add-on-IOL bei Vitrektomie mit ­Silikonöl-Füllung

Bei einigen Indikationen zur Pars-plana-Vitrektomie (PPV) ist weiterhin eine Silikonöl-Tamponade erforderlich, die jedoch zu unerwünschten Änderungen der postoperativen Refraktion, insbesondere einer deutlichen hyperopen Verschiebung führen kann. Dr. Adam Dombi und Prof. Dr. Dr. Gábor B. Scharioth (Recklinghausen) beschreiben ein Vorgehen zur Korrektur durch die zusätzliche Implantation einer Add-on-IOL, das in ausgewählten Einzelfällen in der eigenen Klinik zur Anwendung kommt.

Gemeinnütziger Verein „Glück im Blick“ vergibt Promotionsstipendien

In einer demografisch älter werdenden Bevölkerung steigt die Zahl von Menschen mit teilweise schweren Augenkrankheiten. Forschungsinstitutionen, wie die Augenklinik am Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum, unterstützen angehende Ärzte, die sich oft schon während ihres Studiums in der augenheilkundlichen Grundlagenforschung engagieren. So vergab der gemeinnützige Verein „Glück im Blick“, dessen Erster Vorsitzender der Direktor der Augenklinik, Prof. Burkhard Dick, ist, jetzt drei Promotionsstipendien.

Kontaktoptische Versorgung des aphaken Kindes (Teil 1)

Die Behandlung einer angeborenen oder erworbenen Katarakt beim Kind stellt auch heute noch eine besondere Herausforderung an den Ophthalmologen dar. Nur der maximale kombinierte Einsatz von Chirurgie, Kontaktoptik, Orthoptik und Pleoptik bringt brauchbare Ergebnisse. Sowohl die einseitige wie auch die beidseitige Katarakt ist vor allem im frühen Lebensalter schwierig zu therapieren, trotz moderner Operationstechniken und optimaler Versorgung mit einer Sehhilfe erreichen noch immer nur wenige der betroffenen Kinder später einmal eine befriedigende Sehfunktion. Auch der Aufbau des räumlichen Sehens gelingt nur in Ausnahmefällen, die Gründe hierfür sind vielfältig. Dr. Hans-Walter Roth und Dr. Gregor Nietgen (Ulm) stellen das bisherige therapeutische Vorgehen bei der kontaktoptischen Versorgung von Kindern mit kongenitaler und traumatischer Katarakt dar.

Cerebral bedingte Sehbeeinträchtigungen im Kindesalter

Projekt „ProVisioN“ zur funktionalen Überprüfung des Sehens
Da Funktionsbeeinträchtigungen des Sehens und der visuellen Wahrnehmung im Kindesalter große Auswirkungen auf die allgemeine Entwicklung und das Lernen haben, sind eine umfassende und interdisziplinäre Diagnostik und die Entwicklung von Unterstützungsmaßnahmen unverzichtbar. Das Projekt „ProVisioN“ an der Fakultät Rehabilitationswissenschaften der TU Dortmund soll das Spektrum cerebral bedingter Sehbeeinträchtigungen bei Kindern (0 bis 14 Jahre) durch eine ausführliche funktionale Überprüfung des Sehens ermitteln, Ideen zur konkreten Unterstützung für den Alltag entwickeln und deren Wirksamkeit überprüfen. Prof. Renate Walthes (Dortmund) erläutert cerebral bedingte Sehbeeinträchtigungen im Kindesalter und stellt das Projekt vor.

100 Jahre DBSV: Bundespräsident Gauck kündigt verstärktes Engagement für behinderte Menschen an

Anlässlich des einhundertjährigen Bestehens des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes (DBSV) hat Bundespräsident Joachim Gauck angekündigt, sich zukünftig verstärkt für behinderte Menschen einzusetzen. In seiner Festrede sagte das Staatsoberhaupt: „Ich möchte mein Amt nutzen für das Thema Inklusion, ich möchte ihm Gehör verschaffen.“, berichtet der DBSV. „Inklusion“ ist der zentrale Begriff der Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen und bezeichnet die selbstverständliche Beteiligung behinderter Menschen an allen gesellschaftlichen Prozessen. Der völkerrechtliche Vertrag wurde von Deutschland im Jahr 2009 ratifiziert. DBSV-Präsidentin Renate Reymann begrüßt die Ankündigung Gaucks: „Wir hoffen, dass die Situation behinderter Menschen durch das Engagement des Bundespräsidenten nun auch in der deutschen Politik die breite Aufmerksamkeit bekommt, die sie verdient.“

Augentropfen zur Angiogenesehemmung

Die Augenklinik des Universitätsklinikums Erlangen ist federführend an einer internationalen Phase-II-Studie beteiligt, bei der ein neu entwickeltes Präparat in Form von Augentropfen zur Therapie von Aussprossungen der Blut- und Lymphgefäßen in der Hornhaut zum Einsatz kommt. Eine Zwischenanalyse zeigt, dass die Augentropfen zur Angiogenesehemmung von den Patienten gut vertragen wird. Außerdem konnten keine Nebenwirkungen festgestellt werden. Für die Phase III-Studie, bei der die Dosierung erprobt wird, werden noch Testpersonen mit einem derartigen Krankheitsbild gesucht.

Aktuelle Aspekte zur pharmakologischen Kataraktprävention

In einer laut Prognosen stetig wachsenden und älter werdenden Weltbevölkerung steigt die Prävalenz für Katarakt. Der intensiven Grundlagenforschung zur Klärung der Entstehungsmechanismen der Katarakt kommt daher im Rahmen der Entwicklung möglicher kausal wirksamer echter „Antikataraktika“ eine große Bedeutung zu. Dr. Jens Dawczynski zeigt aktuelle Konzepte zur Kataraktgenese auf und stellt Forschungsansätze zur pharmakologischen Prävention der Linsentrübung vor.

Ärztebund warnt vor Vertrag zur Behandlung der AMD

Vor einem Vertrag zur Behandlung der Makuladegeneration, wie ihn verschiedene Krankenkassen anböten, hat der Landesverband Nordrhein des NAV-Virchow-Bundes die niedergelassenen Augenärzte gewarnt. Der Vertrag drängt die Augenärzte laut NAV mit Avastin ein nicht zur Behandlung der Maluladegeneration zugelassenes Medikament off label einzusetzen, obwohl mit Lucentis ein zugelassenes Medikament zur Verfügung steht.