Autor: Ulrike Lüdkte

Köln: Neue Universitätsprofessur für Ophthalmologische Onkologie

Das Zentrum für Augenheilkunde an der Universität zu Köln (Geschäftsführender Direktor: Univ.-Prof. Dr. C. Cursiefen) hat eine neue W2-Professur für Ophthalmologische Onkologie eingerichtet. Diese Strukturmaßnahme wird Patientenversorgung, Lehre und Forschung im Bereich von Tumorerkrankungen des Auges stärken, teilt die Univ.-Augenklinik mit. In enger Zusammenarbeit mit dem Centrum für Integrierte Onkologie (CIO) Köln-Bonn sollen Patienten mit Tumoren von Lidern, Tränenwegen, Orbita und Bindehaut, aber auch des Augeninneren auf modernstem, interdisziplinärem Niveau versorgt werden.

Neue Gendefekte bei erblicher Netzhautdegeneration entdeckt

Menschen mit angeborenen Störungen der Photorezeptoren des Auges erblinden häufig bereits im Kindesalter. Die Identifizierung der verantwortlichen Gene kann neue Behandlungsperspektiven eröffnen. Das zeigen jetzt die Ergebnisse aktueller Forschungsarbeiten, die von der Stiftung Auge unterstützt wurden. Die Forscher untersuchten unter anderem Patienten mit Verdacht auf das Usher-Syndrom, einer Kombination aus Seh- und Hörstörung. Der identifizierte Gendefekt ergab jedoch, dass es sich um ein neues, klinisch ähnliches Syndrom handelt – bei dem eine einfache Diät vermutlich helfen könne, teilt die Stiftung Auge mit.

Sehsinn: exakt choreographierte, ultraschnelle Molekülbewegungen

Die Aufnahme von Licht durch Rhodopsin in der Netzhaut, ist die Grundlage unseres Sehsinns. Neue Experimente von Wissenschaftlern des Max-Planck-Instituts für Struktur und Dynamik der Materie (MPSD) und der University of Toronto haben gezeigt, dass der erste photochemische Schritt dieses Prozesses an der fundamentalen molekularen Geschwindigkeitsgrenze abläuft. Die Ergebnisse wurden online in der Fachzeitschrift Nature Chemistry vorgestellt.

BVA-Delegiertenversammlung 2015

Auf der Tagesordnung der diesjährigen BVA-Delegiertenversammlung Anfang November in Berlin stand unter anderem die Wahl des Vorstandes, der für weitere vier Jahre in seinem Amt bestätigt wurde. Berufspolitisch diskutiert wurde die Bedeutung der evidenzbasierten Medizin, die ambulante fachärztliche Spezialversorgung und der fachärztliche Notdienst. Von Katica Djakovic´.

2. Internationales Retina Council tagte in Münster

Zum 2. Internationalen Retina Council, das in diesem Jahr zugleich an das 90-jährige Bestehen der Universitäts-Augenklinik Münster erinnerte, hatten Prof. Nicole Eter als Direktorin und Priv.-Doz. Dr. Christoph R. Clemens als Oberarzt der Augenklinik nach Münster eingeladen. Insgesamt 207 Teilnehmer fanden sich Anfang September zum fachlichen Austausch in den Räumen der Bezirksregierung Münster ein. Dr. Udo Hennighausen (Hamburg) berichtet über die Tagung, in der ein Bogen von der Geschichte der Augenheilkunde in Münster bis zu den aktuellen Themen des Faches gespannt wurde.

Steuerliche Berücksichtigung von Vorsorgeaufwendungen

Geänderte Höchstbeträge und Abzugsquote seit Jahresbeginn
So genannte Vorsorgeaufwendungen sollen gegen allgemeine Lebensrisiken wie Krankheit, Alter und Invalidität absichern und werden seit 2005 in Altersvorsorge- und sonstige Aufwendungen unterteilt. Dipl.-Volkswirt Dr. Hans L. Dornbusch (St. Augustin) erläutert die Voraussetzungen für die steuerliche Abzugsfähigkeit von Vorsorgeaufwendungen.

Superficial Interface Crosslinking während LASIK (SCXL)

Studienergebnisse und Diskussion zum Einsatz des Verfahrens
Seit 2005 wird die Quervernetzung der Hornhaut, das Corneal Crosslinking (CXL), nicht mehr nur zur Therapie des Keratokonus angewandt, sondern auch zur Behandlung einer iatrogenen Keratektasie eingesetzt. 2012 wurde ein kombiniertes Verfahren von LASIK und CXL (SCXL) zur Vorbeugung einer iatrogenen Keratektasie vorgeschlagen. Seither findet dieses Verfahren immer wieder Verwendung, seine Wirksamkeit ist jedoch weder experimentell noch klinisch gesichert, auch die Sicherheit ist kaum untersucht. Ziel einer Studie mit 76 Patienten war es, die Sicherheit des Superficial Interface Crosslinking während der LASIK zu bestimmen. Dr. Isaak Raphael Fischinger (München) stellt die Ergebnisse und die Schlussfolgerungen für den Einsatz dar.

Nd:YAG-Laser-Hyaloidotomie bei subhyaloidaler Blutung

Subhyaloidale Blutungen sind definiert als umschriebene Einblutungen in das vitreoretinale Interface, die prämakulär lokalisiert für Patienten ein einschneidendes Krankheitsbild darstellen. Sie führen in der Regel zu einem akuten schmerzlosen Visusabfall beziehungsweise einem Zentralskotom. Eine minimalinvasive Therapieoption stellt die Eröffnung der hinteren Glaskörpergrenzmembran mittels Laser (Hyaloidotomie) dar. Dr. Jens Heichel (Halle/Saale) erörtert anhand eines Fallbeispiels die Nd:YAG-Laser-Hyaloidotomie zur Behandlung subhyaloidaler Blutungen.

Smart Eye Data – Ophthalmologie 4.0?

Neue Erkenntnisse durch Verknüpfung von klinisch verfügbaren Daten
Das Projekt Smart Eye Data im Arbeitsbereich „IT in der Augenheilkunde“ an der Augenklinik der LMU München baut aktuell eine Forschungsdatenbank auf, die zum einen die klinischen Daten der Patienten wie Visus, Augeninnendruck etc. aus dem klinikeigenen Augenärztlichen Klinikinformationssystem (AUKIS) enthält und zum anderen Messdaten aus bildgebenden diagnostischen Geräten wie dem OCT umfasst. Durch eine ausgewählte Verknüpfung der Daten sollen Analysen zur Qualitätskontrolle stattfinden und das enthaltene Wissen zur Unterstützung im klinischen Alltag genutzt werden. Dr. Karsten Kortüm vom Smart Eye Data-Team der Augenklinik der Universität München stellt das Projekt vor und problematisiert die Verfügbarkeit von Daten sowie datenschutzrechtliche Aspekte.