Akute Retinanekrose

Sowohl die akute Retinanekrose (ARN) als auch die progressive äußere Retinanekrose (PORN) sind seltene, aber sehr schwerwiegende ophthalmologische Erkrankungsbilder, die zumeist durch Alpha-Herpesviren verursacht werden und mit einem hohen Erblindungsrisiko einhergehen. Eine zügige Diagnosestellung und Sicherung, beispielweise durch eine Vorderkammerpunktion, sind wichtig, damit der Patient so schnell wie möglich der richtigen Therapie zugeführt werden kann. Dr. Sibylle Winterhalter und Prof. Dr. Nicole Stübiger (Berlin) erläutern Diagnose und Therapie.

Die akute Retinanekrose (ARN) ist ein seltenes Erkrankungsbild, das für den Ophthalmologen spannend und für den Patienten häufig verheerend verläuft. Erstmalig wurde die ARN 1971 durch Urayama als Kirisawa-Uveitis beschrieben. Culbertson gelang 1982 der entscheidende Schritt in der Klärung der Pathogenese, indem er Herpesviren in allen Netzhautschichten enukleierter Augen von ARN-Patienten nachweisen konnte.

Von dem Syndrom der ARN wird die progressive äußere Retinanekrose (PORN) abgegrenzt, die durch Forster et al. 1990 erstmalig beschrieben wurde. Wie der Name bereits beinhaltet, verursacht die PORN neben weiteren Unterscheidungskriterien einen noch schnelleren Steppenbrand als die ARN. Seit den Erstbeschreibungen von ARN und PORN wurde eine Vielzahl von Einzelfallberichten und auch größeren Fallserien publiziert. Diese helfen bei der besseren Vergegenwärtigung des Krankheitsbildes, um durch eine zügige Diagnosestellung die richtigen therapeutischen Entscheidungen treffen zu können. Eine fehlerhafte Anbehandlung mit systemischen Steroiden, die den natürlichen Verlauf stark beschleunigen können, soll dadurch vermieden werden.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL 03/2011.

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