Zur ambulanten Intraokularchirurgie

Umfrageergebnisse von BDOC, BVA und DGII veröffentlicht
Jedes Jahr werden von der DGII in Zusammenarbeit mit dem BVA und BDOC Fragebögen an alle deutschsprachigen Ophthalmochirurgen zum Operationsverhalten versandt und von der Autorengruppe Prof. Dr. M. Wenzel, Prof. Dr. D. Pham, Dr. A. Scharrer, Dr. K. Schayan, Dr. J. Klasen ausgewertet und vorgestellt. Die Umfrageergebnisse des letzten Jahres sind nun auf der DGII-Homepage abrufbar. Einige Ergebnisse werden hier vorgestellt.

Während die Umfrage bis 2005 routinemäßig nur die Katarakt- und Refraktive Chirurgie betraf, wurde sie mit Einführung der intravitrealen, operativen Medikamenteneingaben (IVOM) zu einer Umfrage zur ambulanten Intraokularchirurgie ausgeweitet. Wie in den Jahren zuvor lag die Teilnehmerquote bei etwa 40 Prozent. An der Umfrage 2007 teilgenommen haben 701 Operateure in 327 OP-Zentren, von denen 79 Prozent OP-Zentren niedergelassener Augenärzte (258) und 15 Prozent öffentliche Kliniken (50) waren. Weitere sechs Prozent OP-Zentren der Niedergelassenen waren nur refraktiv tätig oder nahmen ausschließlich intravitreale Therapien vor (19).

Während die Zahl der OP-Zentren Niedergelassener tendenziell abgenommen hat, ist die Zahl der an einem öffentlichen Krankenhaus operierenden zum Vorjahr (38 Prozent) in 2007 mit 45 Prozent leicht gestiegen. Die Anzahl der MVZ war mit neun unverändert zu den Vorjahren. 130 der 277 OP-Zentren niedergelassener Augenärzte besaßen eine eigene OP-Einheit, 177 operierten in angemieteten Räumen oder als Belegärzte, 70 in den Räumen eines anderen niedergelassenen Kollegen, 138 in den Räumen eines öffentlichen Krankenhauses und neun in MVZ.

Anzahl der Kataraktoperationen

75 Prozent der insgesamt 388.107 Kataraktoperationen wurden von Niedergelassenen (293.229) und 25 Prozent an öffentlichen Kliniken (94.878) durchgeführt. Insgesamt erfolgten 85 Prozent der Operationen ambulant (70 Prozent von Niedergelassenen, 15 Prozent an Kliniken) und 14 Prozent stationär (9 Prozent an Kliniken, 5 Prozent Niedergelassen). Zum Vergleich: 1999 wurden noch etwa die Hälfte aller Katarakte stationär operiert.

Refraktive Chirurgie

Obwohl die Zahl der teilnehmenden refraktiven Zentren im Vergleich zu den beiden Vorjahren um 14 Prozent abgenommen hat, gab es bei den gemeldeten refraktiven Operationszahlen in den letzten fünf Jahren kaum Schwankungen. 2007 wurden 23.062 refraktive Operationen erfasst, von denen waren 76 Prozent Excimerlasereingriffe (17.521), 12 Prozent refraktiver Linsenaustausch (2.877), sechs Prozent phake Implantate (1.415) und fünf Prozent limbale Inzisionen (1.249). Die 17.521 Excimerlasereingriffe wurden an insgesamt 86 Zentren durchgeführt, davon waren 67 Prozent Zentren Niedergelassener und 19 Prozent Zentren an öffentlichen Kliniken.

Der Anteil der mit dem Femtosekundenlaser präparierten Flaps hat sich in den letzten zwei Jahren vervierfacht. An 26 der 86 Kliniken gab es Femtosekundenlaser, davon 19 an Zentren Niedergelassener und sieben an öffentlichen Kliniken. Diese 26 Zentren haben zusammen 48 Prozent aller LASIK-/LASEK-Eingriffe in Deutschland durchgeführt.

Intravitreale Therapien
Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Zahl der intravitrealen Therapien verdoppelt. 2007 erfolgten 76.080 intravitreale Behandlungen, davon 66 Prozent durch öffentliche Kliniken (49.985) und 34 Prozent durch Niedergelassene (26.095). In 48 Prozent der Fälle wurde Lucentis gegeben (36.043), in 40 Prozent Avastin (30.368), fünf Prozent Triamcinolon, vier Prozent PDT und drei Prozent Macugen. Während sich die Zahl der Lucentis-Therapien verdreißigfacht und die Zahl der Avastin-Therapien um 20 Prozent zugenommen hat, ist die Zahl der PDT-Anwendungen um zwei Drittel zurückgegangen, die Zahl der Triamzinolon-Anwendungen hat sich fast halbiert und die Zahl der Macugen-Injektionen ging um ein Viertel zurück.

Auf die Frage, wie viele Patienten im Jahr 2007 mehr als drei intravitreale Medikamenteneingaben erhielten, antworteten 49 Prozent, dass 20 Prozent ihrer Patienten mehr als drei Therapien erhalten haben. 17 Prozent verabreichten bei bis zu 50 Prozent ihrer Patienten mehr als drei Therapien. 14 Prozent gaben an, bei über 50 Prozent der Patienten mehr als drei intravitreale Medikamenteneingaben. 20 Prozent gaben an, dass kein Patient mehr als drei Therapien erhalten habe. Mehr als drei Therapien erhielten 22 Prozent der Patienten in öffentlichen Kliniken und 15 Prozent von Niedergelassenen.

Die vollständige Umfrage kann auf der DGII-Homepage heruntergeladen werden:
http://www.dgii.org/umfrage

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