Iterative Berechnung von Ablationsprofilen in der Refraktiven Chirurgie

Optische Kalkulationen zeigen, dass selbst nach wellenfrontgeführten Behandlungen und nach IOL-Implantationen Restaberrationen zurückbleiben oder gar zusätzliche Aberrationen erzeugt werden. Diese entstehen durch die Tatsache, dass das Auge ein Mehrlinsensystem darstellt, welches bei der Berechnung des Ablationsprofils oder der Linsenberechnung nicht berücksichtigt wird. Am Institut für Refraktive- und Ophthalmo-Chirurgie (IROC) in Zürich wurde die Bedeutung individualisierter Augenmodelle für die Berechnung von Ablationsprofilen und von Intraokularlinsen analysiert. Dr. Hans Peter Iseli, Dr. Michael Bueeler, Prof. Dr. Dr. Theo Seiler und Prof. Dr. Michael Mrochen stellen diese neue Methode vor.

Herkömmliche Berechnungsmethoden für Ablationsprofil- oder IOL-Berechnungen basieren auf vereinfachten Formeln für paraxiale Strahlen und ergänzen diese durch zusätzliche Theoreme in Randbereichen. Sie beziehen das Mehrlinsenmodell des Auges nicht in Betracht. Schon aus theoretischer Sicht können diese Modelle bestimmte Aberrationen nur ungenügend korrigieren oder induzieren gar Abberationen zum Beispiel sphärische Aberrationen oder Astigmatismen höherer Ordnung. Dies gilt vor allem für Augen mit speziellen Aberrationen oder geometrischen Abmessungen außerhalb der Norm.

Die Wellenfrontmessung, die die gesamte Optik des Auges vermisst, bedient sich bei der Behandlungsplanung gewisser Näherungen. Dabei wird angenommen, dass die Korrektur einer gemessenen Wellenfrontaberration eines Mehrlinsensystems ohne weitere Anpassungen auf einer einzelnen optischen Oberfläche vorgenommen werden kann, was nicht der Realität entspricht. Die größtmögliche Genauigkeit der Behandlungsplanung kann nur über die Betrachtung und Einbeziehung aller Strukturen des Auges geschehen. Eine mathematisch möglichst exakte Nachbildung des Patientenauges aus den erhältlichen Messdaten ist dazu unabdingbar.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL 07-08/2008.

Ähnliche Beiträge