Triple-pKPL versus Triple-DMEK
Kombinationsverfahren bei Endotheldystrophie und Katarakt
Sowohl die klassische perforierende Keratoplastik (pKPL) als auch die moderne posteriore lamelläre Keratoplastik (DMEK) bieten die Möglichkeit, eine bestehende Visusbeeinträchtigung aus Hornhaut- und Linsentrübung in einem Eingriff zu beseitigen. Priv.-Doz. Dr. Sigrid Roters (Universitäts-Augenklinik Köln) erläutert Vor- und Nachteile der beiden kombinierten hornhaut- und linsenchirurgischen Verfahren und stellt die Ergebnisse einer Untersuchung an der Uni-versitäts-Augenklinik Köln nach Triple-DMEK vor.
Allein die Fuchs-Hornhautendotheldystrophie und die bullöse Hornhautdekompensation machen schon über 30 Prozent aller Keratoplastikindikationen aus. Die Endothelzellzahl nimmt durch die Erkrankung und mit steigendem Lebensalter ab, so dass häufig eine kombinierte Visusbeeinträchtigung aus Hornhaut- und Linsentrübung besteht. Hier bietet die klassische, kombinierte perforierende Triple-Prozedur (Triple-pKPL) die Möglichkeit, beide Medientrübungen in einem Eingriff zu beseitigen (Abb. 1A bis 1D). Bevorzugt wird sequentiell zuerst die perforierende Keratoplastik vorgenommen, um zu einem späteren Zeitpunkt mit der Linsenchirurgie noch refraktiven Spielraum zu haben.
Dennoch gibt es Indikationen, die ein zweizeitiges Vorgehen zurücktreten lassen, wie einzige Augen, ITN-Risiko, sehr alte Patienten oder besonders dichte Linsentrübungen. Bei einseitigen kornealen Pathologien können gegebenenfalls die Hornhautradien des Partnerauges zu Hilfe genommen werden. Bei beidseitiger unregelmäßiger Hornhautoberfläche kann die zu implantierende IOL nur mit einem erheblichen Unsicherheitsfaktor anhand der Achsenlänge und Standardradien gewählt werden.
Mehr dazu im AUGENSPIEGEL 05/2013.