Sub-Tenon-Injektion von Triamcinolon

Zur Behandlung des postoperativen zystoiden Makulaödems (CME)
Das zystoide Makulaödem (Irvine-Gass-Syndrom; cystoid macular edema, CME) ist eine Komplikation nach intraokularer Chirurgie. Obwohl diese Komplikation nicht selten und bereits sehr lange bekannt ist, existiert kein Goldstandard in der Therapie. Daniel M. Handzel, FEBO, (Augenklinik Dardenne, Bonn) und Dr. Sebastian Briesen, FEBO,  (Belenus Augenzentrum, Siegen) untersuchten in einer Fallserie von 21 Patienten die Sicherheit und Effektivität einer Sub-Tenon-Injektion von Triamcinolon.

Das Irvine-Gass-Syndrom bezeichnet ein zystoid konfiguriertes intraretinales Ödem der Makula nach chirurgischen intraokularen Interventionen, vor allem der Kataraktchirurgie. In der Literatur wird eine Inzidenz von 0,1 bis 2,35 Prozent nach moderner Kataraktchirurgie angegeben. Häufig kann eine intraoperative Komplikation, insbesondere eine Ruptur der hinteren Linsenkapsel mit Glaskörperverlust zugeordnet werden. Eine fortbestehende Traktion des Glaskörpers, beispielsweise durch Inkarzeration in der Clear-Cornea-Inzision gilt als weiterer Faktor.

Es wird vermutet, dass es sich bei diesem Ödem um einen Prostaglandin vermittelten Prozess handelt, der seinerseits durch das Enzym Cyclooxygenase reguliert wird. Die Freisetzung erfolgt durch das Operationstrauma. Eine andere Hypothese betont die Bedeutung direkter Beeinflussung der Makula über vitreale Traktion, was durch eine erhöhte Inzidenz des Irvine-Gass-Syndroms bei Operationen mit Ruptur der hinteren Linsenkapsel und Glaskörperverlust oder Glaskörperinkarzeration unterstützt wird. Nach einem durch die Operation erzielten Visusanstieg sinkt die Sehschärfe mit einer Latenz von wenigen Wochen bis zu einigen Monaten wieder ab, einige Patienten berichten über weitere Beeinträchtigungen des Seheindrucks wie beispielsweise Metamorphopsien.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL 05/2011.

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