Feuerstar beim Lokomotivheizer – eine aussterbende Berufserkrankung

Grauer Star durch Infrarotstrahlung, besser ausgedrückt durch Strahlungsenergie, ist etwa seit 200 Jahren bei bestimmten Berufsgruppen bekannt. Das Problem des Feuerstars – auch Hitze-, Wärme-, Infrarot-, Ultrarot-, Glasbläser-, Strahlen- oder Berufsstar genannt – hat Augenärzte, Physiker und die Arbeitshygiene lange Zeit sogar streitbar beschäftigt. Neben Glasbläsern, Industrieschmieden und anderen Hitzearbeitern waren auch die Heizer auf den ehemaligen Dampflokomotiven gefährdet. Priv.-Doz. Dr. Manfred Jähne (Chemnitz) stellt im Folgenden diese seltene Form der berufsbedingten Katarakt dar.

Es ist unbestritten, dass der Feuerstar in seiner Morbidität als Berufserkrankung bei Glasmachern an der Spitze stand. Durch die glühende Glasschmelze erkrankte diese Berufsgruppe schon mit jungen Jahren meist einseitig an der genannten Kataraktform. Dabei ist die Feuerstarbildung bei allen Hitzeberufen abhängig von der Arbeitsdauer, dem Spektrum der Infrarotstrahlung am Arbeitsplatz und der individuellen Disposition (Hager et al. 1972). Nach mehr als zehnjähriger Strahlenexposition gelten dabei ein hinterer Polstar sowie Veränderungen der vorderen Linsenkapsel als Beweis. Die so genannte klassische Feuerlamelle ist selten vorhanden.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL 03/2013.

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