Ophthalmorosazea
Pathogenese, Differenzialdiagnose und neue Therapieoption
Ophthalmorosazea ist eine interdisziplinäre Erkrankung, die die Zusammenarbeit mit den Dermatologen erfordert. Sie wird oftmals unterdiagnostiziert, da die Augensymptome in der Regel unspezifisch sind. Die vom Patienten beschriebenen Beschwerden sind häufig die des Trockenen Auges. Der Augenbefund kann unabhängig vom Hautbefall sein und diese Befunde korrelieren nicht unbedingt miteinander. Typisch ist der Befund der Blepharokonjunktivitis. Die Diagnose wird entsprechend klinischer Zeichen wie Lidrandrötung und -verdickung, Teleangiektasien, obliterierte Meibomausführungsgänge und pathologisches Meibomsekret gestellt. Zugrunde liegt eine chronische Entzündungsreaktion multifaktorieller Genese. Kristina Prause und Prof. Dr. Elisabeth M. Messmer (München) erläutern Pathogenese und Therapie der Ophthalmorosazea.
Rosazea ist eine idiopathische, chronisch entzündliche Dermatose, die vor allem das Gesicht betrifft (Kanski 2011). Sie ist durch einen chronisch-schubhaften Verlauf mit verschiedenen Schweregraden gekennzeichnet (nach Leitlinie der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft Rosazea, Stand März 2013). Im Vorstadium finden sich anfallsartige Erytheme und Ödeme (Flush) im Gesicht (Rosazeadiathese). Diese persistieren im Stadium I (Rosacea erythematosa-teleangiectatica) mit ausgeprägten Teleangiektasien, Reizbarkeit der Haut, Brennen und Juckreiz. Im Stadium II bestehen Papeln und Pusteln vor allem im zentrofazialen Bereich (Rosacea papulopustolosa) über mehrere Wochen (Abb. 1). Stadium III (glandulär-hyperplastische Rosacea) ist gekennzeichnet durch eine Gewebshyperplasie mit Prädilektion für die Nase (typisch hier das Rhinophym) und die Wangen (Plewig 2012; Wilkin et al. 2004).
Mehr dazu im AUGENSPIEGEL April 2014.